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Australien: Surfen an der Sunshine Coast

Die Sunshine Coast erstreckt sich 100 km nördlich von Brisbane. Die Strände sind perfekt zum Surfen und Schwimmen, aber die Strände sind auch sehr urban und gerade zur Ferienzeit zieht es scheinbar ganz Australien an den Strand. Es gibt jedoch auch ruhige Gegenden, in denen die Natur noch wild ist wie den Noosa Heads Nationalpark. Wir verbringen Silvester in der Gegend und treffen dabei alte Bekannte wieder.

Für den zweiten Teil unserer Australienreise haben wir einen Campervan ab Brisbane gebucht. Wicked ist der einzige Anbieter, der noch welche zur Verfügung hatte. Erst einen Tag bevor wir den Van abholen lese ich die katastrophalen Kritiken im Internet. Mal abgesehen von dem zweifelhaftem Design mancher Vans, die mit sehr anzüglichen Sprüchen besprüht sind, sind sie nicht gerade für ihre Verlässlichkeit bekannt. Manche schreiben von ständigen Pannen. Eine Versicherung ist nicht Pflicht und selbst mit Versicherung ist man für verschiedene Fälle wie Rückwärtsfahren oder Fahren nach der Dämmerung nicht abgedeckt. Die Angestellte ist aber nett und zeigt uns unseren Van, der im zahmen Red Hot Chilli Pepper Design gehalten ist.

Nach einem Besuch im Supermarkt und dem Einladen unseres Gepäcks im Hostel, möchte unser Van aber nicht mehr. Er startet nicht mehr. Keine Stunde nach der Abholung. Wir fühlen uns in all unseren Ängsten bestätigt. Einen Anruf später kommt aber relativ schnell ein Servicemitarbeiter und tauscht die altersschwache Batterie aus. Glücklicherweise verlief der Rest der Reise mit unserem Van dann problemlos. Ein kleines Leck im Dach bei Regen ließ sich verschmerzen.

Die erste Nacht im Van verbringen wir in einer Wohngegend, da alle Campingplätze voll sind und sich auch sonst kein rechtes Plätzchen findet. Die Sunshine Coast ist total städtisch und nirgends findet sich ein unbebesiedeltes Fleckchen. Es sind Weihnachtsferien und alles ist ausgebucht, Straßen und Campingplätze sind voller Menschen. Wir müssen es uns angewöhnen schon am Vormittag einen Campingplatz ausfindig zu machen und vorher anzurufen.

Unsere Surfboards

Wir kaufen uns Surfboards, die in einem Sportladen reduziert angeboten werden. Sogenannte Softboards sind preisgünstig und ideal für Einsteiger wie uns: Leicht und robust. Insgesamt zahlen wir so für beide Boards nur 300 AUD. Somit lohnt es sich schon nach nur drei Tagen surfen und wir können sie danach sogar wieder verkaufen. In einer Art Baumarkt kaufen wir Spanngurte um die Boards auf unserem Van zu befestigen. Jetzt sehen wir richtig stylisch aus.

Am gleichen Tag können wir sie allerdings nicht ausprobieren. Wir fahren nach Noosa und dort zum Sunshine Beach. Die Wellen sind aber ziemlich wild und die Strömung stark weshalb wir bald aufgeben müssen. Wir gehen also nur schwimmen. Selbst das ist anstrengend in der Strömung. Nur ein kleiner Bereich ist geöffnet und von Lifeguards patrolliert.

Wiedersehen mit alten Bekannten an Silvester

Am Noosa Beach treffen wir uns mit Marie-Line und Benoît, dem französischen Paar, das wir in der Wüste Gobi in der Mongolei kennengelernt haben und die eine ähnliche Reiseroute wie wir haben. Hier probieren wir unsere neuen Surfboards aus. Wir stehen unsere ersten Wellen mit unseren eigenen Boards, juhu! Wir verbringen die Zeit mit Surfen, Schnacken und Rumgammeln am Strand. Auch Benoît versucht sein Glück mit meinem oder Alex Board und auch bei ihm klappt es ganz gut. Die Strömung ist aber auch hier spürbar, weshalb man immer mal wieder aus dem Wasser und am Strand zurückgehen muss um nicht sonstwohin getrieben zu werden.

Insgesamt aber haben wir viel Spaß mit unseren Surfboards. Am späten Nachmittag gehen wir zusammen einkaufen und fahren zu einem Campingplatz. Heute ist Silvester und wir wollen zusammen mit einem großen Barbecue grillen. Barbecueplätze gibt es an fast jedem Zelt- und Picknickplatz gratis zu nutzen. Wir kaufen haufenweise Würstel, Fleisch, dazu Salat, Baguette und Kroketten. Verdursten müssen wir auch nicht Dank Cider, Bier, Weiß- und Rotwein.

So beginnt unsere Silvesternacht mit einem großen Gelage.
1. Gang: Spieße mit Salat.
2. Gang: Würstel mit Baguette.
3. Gang: Rippchen mit Kroketten.

Am Ende bin ich mega gemopselt und kann kaum mehr pusten. Trotzdem verputzt der Rest noch ein weiteres Steak. Nach dem Essen sind wir ordentlich müde, aber es sind noch ein paar Stunden bis Mitternacht durchzuhalten. In Australien wird es so fürchterlich früh dunkel, um 18 Uhr geht bereits die Sonne unter, was für Sommerzeit etwas seltsam ist. Komische Zeiteinteilung haben die Aussies. Zwischendurch gibt es Feuerwerk. Zum Zeitvertreib spielen wir mit drei vietnamesischen Australiern eine Art Trinkspiel, ohne uns dabei allerdings zu betrinken. Wir gehen noch zum Strand, stoßen um Mitternacht an und gehen dann ins Bett. Feuerwerk um Mitternacht gab es nicht. Alles anders in Downunder.

Neujahrssurf

Wie fängt man besser das neue Jahr an als mit einem Surftag? Richtig, mit einem dicken Frühstück. Wir lassen uns nicht lumpen und es gibt Pfannkuchen, Schokobananen und Baguette. Erst danach gehen wir surfen, diesmal am Rainbow Beach. Es weht ein starker Wind von der Seite und es gibt wieder eine stärkere Seitenströmung. Es ist dadurch recht anstrengend auch nur ein paar Meter rauszugehen und das obwohl man noch stehen kann. Die Wellen kommen kurz hintereinander und werfen einen immer wieder zurück. Wir surfen daher nur die bereits angebrochenen Wellen am Ufer. Das klappt ganz gut und wir können einige Wellen surfen.

Nach drei bis vier Wellen hat uns die Strömung jedoch so weit abgetrieben, dass wir die Boards wieder ein gutes Stück zurücktragen müssen. Dadurch ist es sehr anstrengend heute und wir müssen viele Pausen machen. Einfach auf dem Surfbrett im Wasser sitzen und auf Wellen warten wie in Bali ist hier nicht möglich. Wegen des starken Winds ist neben Weißbrot, Salami und Käse auch Sand ein wesentlicher Bestandteil unseres Mittagsessens.

Am späten Nachmittag fahren wir zu einem kostenlosen Campingplatz, der sehr schön ist und auf dem einige Hühner herumspazieren. Hier ergreife ich die Gelegenheit, im wahrsten Sinne des Wortes, und halte das erste Mal ein Hühnchen in meinen Händen – so als Stadtkind schon was besonderes. Die Nacht ist sternenklar und wir können sogar Sternschnuppen über uns hinweg huschen sehen.

Tiersichtungen im National Park Noosa Heads

Am nächsten Morgen verabschieden wir uns von Marie-Line und Benoît. Während sie nach Norden weiterfahren, fahren wir wieder zurück nach Noosa und gehen in den Nationalpark von Noosa Heads. Es dauert mal wieder ewig bis wir einen Parkplatz finden. Ganz Australien scheint es an die Strände zu drängen! So müssen wir zwei Kilometer laufen bevor wir in den Nationalpark gelangen. Der Weg führt uns aber am Strand entlang und dann über Holzplanken.

Dann stehen wir am Queensland Park und Wildlife Servicecenter und damit am Eingang des Parks. Wir kaufen uns Wasser und ein Eis um bestens gerüstet zu sein für den weiteren Marsch. Es gibt mehrere Wege den Park zu erkunden, wir entscheiden uns dafür an der Küste entlang zu gehen. Auch weil es auf dem Weg einen Koala zu entdecken geben soll. Der Weg führt uns meist im schattigen Wald an der Küste entlang und vom Meer her weht eine angenehme kühle Brise. Immer wieder kommen wir an sandigen Stränden vorbei wo gebadet und gesurft wird. Richtige Wellen gibt es aber nicht. Ein Großteil der Küste ist sehr felsig und die Brandung schlägt stark gegen die Steilhänge.

Am „Boiling Pot“ können wir beobachen wie sich der Wasserstand in einem Loch in Sekunden um mehrere Meter ändert. Wir kommen zu der Stelle wo der Koala sitzen soll, finden ihn aber leider nicht. Am sogenannten Dolphin Point sehen wir auch keine Delfine, aber dafür eine Schildkröte, die an der Wasseroberfläche treibt. Wir beobachten sie lange bis sie untertaucht und sich unserer Sicht entzieht.

Wir beenden den Weg am Hell’s Gate, wo das Meer eine Schlucht in die Küste gefressen hat und das Wasser wild darin tobt. Daneben beginnt die Alexandria Bay, wo die Wellen mit viel Sauerstoff im Wasser brechen, sodass man glauben könnte das Meer sei mit Milchschaum überzogen. Wir können auch noch weitere Schildkröten und auch Delfine sehen, die im Meer herum schwimmen. Es ist schon spät und wir haben für den Weg viel länger gebraucht als geplant, denn immer wieder muss man stehen bleiben und die wunderschönen Ausblicke genießen.

Auf dem Rückweg kommen uns einige Surfer entgegen und wir können auch unseren Koala sehen. Wie beschrieben sitzt er in einem Baum in der Nähe des Toilettenhäuschens bei der Tea Tree Bay. Er sitzt jedoch so weit oben und gut getarnt, dass er deshalb nur schwer zu entdecken ist.

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    Ich bin verliebt in die Welt, ihre Berge und das Abenteuer. Seit jeher beschäftigt mich eine starke Sehnsucht nach einem intensiven Leben. Dabei bedeuten Wandern und Reisen für mich pure Freiheit und Glück. Auf diesem Blog lest ihr alles über meine Abenteuer auf der ganzen Welt

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