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Malaysia: In den Baumkronen von Tawau

Nach Tawau wollen wir vor allem wegen wegen des Grenzübergangs nach Kalimantan, dem indonesischen Teil Borneos, der von hier aus mit der Fähre möglich ist. Es soll aber doch anders kommen… Zwischendurch erkunden wir noch den Dschungel um Tawau und den fantastischen Canopy Walkway im Bukit Gemok Forest Reserve.

Mit dem Minibus fahren wir von Semporna nach Tawau, was etwa zwei Stunden in Anspruch nimmt. Immer wieder regnet es. Am frühen Nachmittag kommen wir in Tawau an. Tawau ist weder hässlich noch schön, es hat allerdings auch nicht viel zu bieten. Immerhin einen Pizza Hut finden wir am Abend und im Gegensatz du der Filiale in der Mongolei schmeckt hier die Pizza tatsächlich gut.

Reiseplanung
An nur wenigen Stellen ist es möglich vom malaiischen Teil zum indonesischen Teil Borneos zu wechseln. Eine Möglichkeit ist es die Fähre von Tawau nach Tarakan zu nehmen, die etwa vier Stunden benötigt. So weit so gut, aber wie weiter? Wir wollen eigentlich nach Balikpapan, das sich noch ein gutes Stück weiter südlich befindet. Hier ist ein weiteres Malaienbärenzentrum zu finden, das wir gerne besuchen möchten. Es gibt zwei Möglichkeiten von Tarakan nach Balikpapan zu gelangen: Per Flug oder per Schiff, das allerdings über 30 Stunden benötigt und nur einmal die Woche fährt.

Hinzu kommt, dass man für einen Grenzübertritt ohne Flugzeug ein indonesisches Visum vorab beantragen muss. Auch das ist in Tawau möglich, laut Lonely Planet äußerst problemlos in einer Stunde mit einem Besuch beim indonesischen Konsulat abgehakt. Wir besuchen das Konsulat einen Tag nach unserer Ankunft in Tawau. Erstmal bekommen wir die Information, dass man mittlerweile einen Weiterflug aus Indonesien heraus nachweisen muss. Vor 2015 hat es genügt eine Kreditkarte vorzuweisen bzw. ausreichend finanzielle Mittel. Nun gut, das ist nicht allzu schwierig, eine Fake Buchung reicht dabei ja immer aus. Als wir aber fragen ob eine ausgedruckte Bestätigung des Flugs benötigt wird, wird uns mitgeteilt, dass jetzt eh keine Visa ausgestellt werden können, weil das Internet aktuell nicht funktioniert. Da Freitag ist, können wir erst am Montag wieder kommen und es nochmal versuchen.

Unverrichteter Dinge müssen wir wieder abziehen und alles neu durchdenken. Sollten wir am Montag das Visum bekommen, und das ist keineswegs gesetzt, könnten wir frühstens am Dienstag mit der Fähre fahren, denn diese fährt immer morgens in Tawau ab. Wollen wir wirklich noch mindestens drei Tage hier rumhängen? In Tawau gibt es nicht allzu viel zu machen. Wir planen verschiedene Szenarien durch und schauen nach Flügen. Diese sind aber leider alle recht teuer.

Die günstigste Alternative wäre es nach Jakarta zu fliegen und von dort aus weiter. Innerindonesische Flüge sind nämlich richtig günstig. Teuer wäre nur der Flug über die Grenze nach Tarakan. Nach vielem Hin- und Herüberlegen und checken aller Optionen entscheiden wir uns für den Flug nach Jakarta. Dort wollen wir kurz bleiben und dann weiter nach Bali fliegen. Es ist allerdings ziemlich blödsinnig, dass wir wieder nach Kuala Lumpur zurückfliegen müssen um dort den Anschlussflug nach Jakarta zu nehmen. Wir buchen einen Flug für den morgigen Tag.

Was kann man also noch so in Tawau machen außer seine Angelegenheiten zu regeln? Das Essen beschränkt sich größtenteils auf Seafood und Fisch, was reichhaltig vorhanden ist, aber für Nicht-Fischesser wie mich eher abschreckend ist. Gut ist allerdings das Buffet im Marco Polo Hotel, das nur 20 MYR kostet. Dann schaffen wir es endlich ein Paket nach Deutschland abzusenden, was wir schon seit Nepal vorhatten. Darin enthalten vor allem Souvenirs, die wir schon eine Weile mit uns rumschleppen. Auf der Post treffen wir erstmal auf Sprachbarrieren, wir müssen durch die Hinterzimmer der Poststelle laufen bis wir endlich unser Paket aufgeben können. Ob es je ankommen wird? Wir sind gespannt.
Canopy Walkway im Bukit Gemok Forest Reserve
Am Tag des Abflugs gehen wir noch ins Bukit Gemok Forest Reserve, denn unser Flug geht erst am Nachmittag. Nach einem Regenschauer fahren mit dem Taxi hinaus in den etwa 10km entfernten Wald. Wir machen aus dass uns ein Taxi gegen 15 Uhr wieder abholt. Hier draußen gibt’s nämlich nix, weder Taxis, noch Busse. Wir sind auch so ziemlich alleine hier. Einzig ein Ticketverkäufer sitzt vor dem Eingang.

Wir gehen einen glitschigen Pfad hinauf durch dichten Wald auf den Lim Man Kui Quarry Hill. Ab und an regnet es, aber das Blätterdach schützt uns. Wir sind schnell patschnass geschwitzt, die Luftfeuchtigkeit ist wahnsinnig hoch. Immer wieder gibt es Unterstände, aber wenn wir dort stehenbleiben um auszuruhen belästigen uns sofort Mücken. Also weiter hinauf. Auf dem Weg hinauf begegnen wir Makaken, die in den Bäumen hüpfen, Eidechsen, die über den Weg huschen, und einer Schlange, die mitten auf dem Weg liegt. Sie ist nur etwa 30cm lang und hat eine braune Farbe, weshalb sie schnell zu übersehen ist. Sie macht keinerlei Anstalten sich weiterzubewegen und da wir nicht über sie hinübersteigen wollen (man weiß ja nie bei Schlangen…), stupst sie Alex mit einem Stock an und ganz langsam schlängelt sie sich weiter. Aggressiv ist sie schonmal nicht.

Nach etwa einer Stunde erreichen wir den letzten Unterstand und kurz danach den etwa 10m über dem Boden durch die Baumkronen führenden Canopy Walkway. Anders als in Sepilok ist dieser recht abenteuerlich, denn er besteht aus kleinen engen Hängebrücken, die man einzeln überqueren muss. Das Klima ist hier deutlich angenehmer als auf dem Waldboden. Die Luft ist nicht mehr stickig und ab und an streift uns sogar ein leichter Luftzug. Wir haben von hier eine großartige Übersicht über den Wald und Tawau. Manchmal kann man hier wohl auch die riesigen Samen (15cm) der Alsomitra macrocarpa sehen, die wie aerodynmaische Pfannkuchen aussehen sollen und durch den Wald fliegen. Leider fliegt davon heute keine durch die Luft.

Auf dem Rückweg rutscht Alex aus und fällt hin, reißt sich Löcher in sein T-Shirt und beide schwitzen wir wieder. Unten angekommen brauchen wir erstmal eine Ladung Wasser im Gesicht. Unser Taxi wartet schon am Eingang auf uns und bringt uns zurück zu unserem Hotel.

Weiterreise nach Jakarta, über Kuala Lumpur
Nach einer schnellen Dusche fahren wir zum Flughafen. In Kuala Lumpur kommen wir spät abends an, unser Anschlussflug nach Jakarta geht erst um 6 Uhr am nächsten Morgen. Wir checken also ins Capsule Hotel direkt im Flughafen ein, eine Art Containerhotel, wo jeder eine eigene Box hat. Wir schlafen ganz gut hier. Früh am nächsten Morgen bemerke ich allerdings erst, dass ich meine Wanderstiefel im Flugzeug vergessen haben muss. Ich hatte sie beim Handgepäck dabei, aber nicht am Rucksack festgebunden und unter dem Sitz vergessen. Ich versuche sie noch aufzutreiben und begebe mich auf eine Odysee durch den Flughafen, die der Suche nach Passierschein A 38 im „Haus, das Verrückte macht“ gleicht. Trotz allem Bemühens leider erfolglos. Die Stiefel sind offenbar nicht gefunden worden. Ich muss also ohne meine geliebten Wanderschuhe weiterreisen. Es ist fraglich ob ich irgendwo in indonesien Lowa Wanderschuhe herbekomme… Vielleicht in Australien?

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    Annika

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