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Malediven: Dive. Eat. Sleep. Repeat.

Die Malediven bestehen aus mehr als 1.000 Inseln und 26 Atollen im Indischen Ozean und sind ein wahres Tauchparadies. Felswände, Kanäle, Korallengärten und Thilas, Felsen mit Höhlen und Überhängen, sind mit zahlreichen Schwämmen, Korallen und Seefächern geschmückt. Neben vielfältigen bunten Rifffischen trifft man häufig auf Mantas, Haie und Schildkröten und mit ein wenig Glück auch auf die riesigen Walhaie. Der beste Weg die Unterwasserwelt der Malediven zu erkunden ist auf einer Tauchsafari, sogenannten Liveaboards. Wir begeben uns auf ein 7-tägiges Tauchabenteuer mit 17 Tauchgänge auf der „Ari Queen“.

Fünf Monate nach unserer Weltreise geht es endlich wieder in die Ferne. Diesmal zum Tauchen auf den Malediven, wo wir vor allem darauf hoffen einem Walhai zu begegnen mit dem wir zusammen untertauchen können. Die Malediven und insbesondere das Ari Atoll gehören zu den besten Tauchplätzen der Welt und wir wollen selbst erleben was es alles zu bieten hat. Es wird das erste Liveaboard für uns sein und wir sind gespannt wie uns das gefällt.

Am frühen Nachmittag kommen wir auf den Malediven an. Der Flughafen liegt auf einer eigenen Insel, daneben liegt die Insel Malé mit der Hauptstadt Malé. Beides sieht nicht gerade einladend aus, aber wir wollen ja auch hinaus auf’s Meer. Die traumhaften palmengesäumten Strände aus den Bilderbüchern wird man hier nicht finden, dafür muss man sich auf eine der über 1.000 Inseln begeben oder wie wir eine schwimmende Unterkunft nutzen.

Wir werden von Hugo am Flughafen abgeholt, dem Chef auf der Ari Queen. Nach kurzer Wartezeit auf fünf weitere Gäste gehen wir zum Kai, wo schon ein Boot auf uns wartet. Es ist ein traditionelles Dhoni, die ursprünglich dem Fischfang und dem Transport von Waren dienten. Heute erfüllen sie viele Zwecke, auch die Touristen von Insel zu Insel zu bringen. Das Dhoni bringt uns zu unserem Liveaboard, der Ari Queen, einem dreistöckigen Schiff. Nach den ersten Formularen, dem Ausrüstungscheck und der Einführung am Boot machen wir erstmal ein Schläfchen in unserem Zimmer, das in der Mitte des Boots liegt. Der Jetlag schlägt wie immer hart zu.

Die Alarmglocke schellt zum Abendessen, wo wir uns mit den anderen Gästen und Kameraden für die nächsten Tage vertraut machen. Wir sitzen zusammen mit einem Russen am Tisch, der leider so gut wie kein Englisch kann, trotzdem versuchen wir eine Unterhaltung zu führen. Außer ihm sind noch sieben weitere Gäste aus Russland an Board. Daneben gibt es noch drei Engländer und ein paar Amerikaner. Politische Themen schneiden wir wohl lieber nicht an. Außerdem befindet sich noch ein finnisches Paar und ein Spanier an Board.

Der erste Tauchgang: Mantas am Lankan Rock
Wir stehen früh auf, da unser erster Tauchgang auf den Malediven noch vor dem Frühstück stattfinden soll. Gestern war der Himmel und das Meer grau, heute sieht es aber freundlicher aus, auch wenn es noch immer stark bewölkt ist. Unter Wasser sollte uns das nicht stören. Unser Liveaboard liegt noch immer im Hafen vor Malé, zusammen mit anderen Liveaboards und Fischerbooten. Dicht über uns fliegen die Flugzeuge, die gerade starten oder landen. Es gibt ein Briefing zu unserem Tauchplatz, einer Putzerstation, und dann werden wir mit dem Dhoni weggebracht. Unsere Ausrüstung haben wir schon gestern erhalten und aufgebaut. Wir haben lediglich Flossen und Masken dabei, der Rest kann problemlos auf dem Boot geliehen werden. Dann geht es ins Wasser. Die 22 Gäste werden in zwei Gruppen aufgeteilt, wir tauchen zusammen mit Hugo, den Engländern und sechs der Russen. Wir testen unser Gewicht, dann geht es in die Tiefe. Ich bin noch immer zu leicht und brauche noch mehr Gewicht um abtauchen zu können. Mit uns sind noch einige andere Tauchgruppen unter Wasser. Erst als ich unten bin bemerke ich, dass die Putzerstation bereits direkt vor uns liegt. In der Mitte schweben vier Mantas über der Cleaning Station und lassen sich von vielen kleinen Fischen die Parasiten von Haut und Maul fressen. Es ist ein Kommen und Gehen, einmal zähle ich acht Mantas. Einer schlägt eine Rolle für die die Rochen bekannt sind. Wir sitzen nur da und beobachten. Daran kann man sich nie satt sehen. Dennoch schwimmen wir nach einer Weile ein paar Meter von der Cleaning Station weg und tauchen dann auf.

Zurück im Dhoni gibt es frische Kokosnüsse und wir fahren zur Ari Queen zurück, die uns bereits ein Stück entgegen gekommen ist. Mantas waren auf jeden Fall ein guter Einstieg in den Tauchurlaub. Zurück an Board gibt es Frühstück. Wir sind müde und ziehen uns danach auf unser Zimmer zurück. Das Boot macht sich, während wir ein Nickerchen machen, auf dem Weg durchs Atoll.

Die ersten Haie am Kandooma Thila
Wir werden zum Briefing für unseren nächsten Tauchgang geweckt. Mit dem zusätzlichen Gewicht kommen wir diesmal gut hinunter. Kandooma Thila besteht aus einem Felsen, dessen Wände mit Weichkorallen bedeckt sind. Wir tauchen einen Hang hinab und gehen immer tiefer. Wir kommen auf fast 35m Tiefe wo wir stoppen. Wir halten uns an Steinen fest und schauen ins Blau. Wir sehen die Umrisse von Grauen Riffhaien, die in der Strömung stehen. Leider kommen sie selten so nahe, dass man sie gut sehen kann. Um nicht aus unseren Dekompressionslimits zu kommen müssen wir nach einigen Minuten wieder in seichteres Wasser. Mit der Strömung tauchen wir langsam den Hang hinauf. Dabei können wir einige bunte Rifffische beobachten. Es gibt ein ziemlich spätes Mittagessen. Wir schreiben noch unsere Logbücher und gehen aufs Zimmer. Zum Nachmittagstee werden wir wieder geweckt.

Der erste Nachttauchgang: Auf Tuchfühlung mit Ammenhaien am Alimatha Jetty
Es ist erst 17 Uhr, aber die Sonne geht so nah am Äquator bereits unter. Unser nächster Tauchgang wird ein Nachttauchgang. Noch nie bin ich nachts getaucht und ich halte es auch für eher gruselig, sich im schwarzen Wasser zu befinden, bin aber gespannt. Um kurz vor 18 Uhr geht es los, es ist noch ein Rest Tageslicht vorhanden, wie ich erleichtert feststelle. So wird es erst langsam dunkel werden während wir uns bereits unter Wasser befinden. Vor uns liegt eine Insel und wir tauchen am Steg des Alimatha Resorts, wo sich nachts viele Ammenhaie einfinden sollen, die nachtaktiv sind und sich jetzt auf Futtersuche begeben. Auf 15m tauchen wir über den Sand. Auch andere Tauchgruppen sind da und haben sich versammelt. Im dunklen Wasser ist ein Bereich durch ihre Lampen hell erleuchtet. In der Mitte schwimmen Ammenhaie und Stachelrochen durch den den Sand und suchen nach Nahrung. An einer Stelle scheint es besonders leckeren Happen zu geben, da mehrer Tiere auf einmal die Stelle durchsuchen. Aus der aufgewirbelten Staubwolke schlängeln sich ihre riesigen Leiber. Manche Haie sind 3m lang. Man kommt sich durch die Beleuchtung wie in einem Stadion vor, einem Haistadion. Die Tiere scheinen sich durch uns und das Licht aber nicht weiter stören zu lassen. Langsam verlagert sich das Geschehen und die Tiere kommen näher. Ein paar Mal streicht ein Hai an unseren Füßen und Armen entlang, sie fühlen sich unerwartet rau an. Ein großes Hai Exemplar will Alex durch die Beine schwimmen, jedoch erfolglos, und bewegt sich daraufhin zu mir hinüber. Wir müssen beide ein bisschen hoch tauchen um dem Hai Platz zu machen. Zum Glück sehen die Ammenhaie mit ihren kleinen mit Barteln versehenen Mäulern nicht aggressiv aus und sind es auch nicht, sonst wäre alles ziemlich gruselig. Sie fressen lediglich Wirbellose wie Seeigel, Krabben und Langusten. Ammenhaie suchen in Spalten oder unter Steinen versteckte Beute, die sie heraussaugen, indem sie ihre Mäuler aufsetzen und den Schlund dabei schnell ausdehnen, das sogenannte Saugfressen.

Über den Haien und Rochen jagen flink Makrelen durch Wasser. Die Taucher werden weniger und auch das Spektakel lässt nach. In der Dunkelheit können wir nicht erkennen zu welchem der Lichter unser Guide gehört und halten uns daher an die Engländer. Kurz vor dem Auftauche finden wir noch einen Haarstern und wir beobachten ihn wie er einen Felsen hinaufkriecht. Wieder an der Oberfläche stehen schon die Sterne am Himmel. Beim Abendessen unterhalten wir uns mit einem etwa gleichaltrigen russischen Pärchen, Elena und Anton. Anton ist trotz seinen eingerosteten Englischkenntnissen sehr gesprächig und wir tauschen uns lange aus.

Graue Riffhaie am Miyaru Kandu
Noch vor dem Frühstück bringt uns das Boot auf die andere Seite der Insel. Über Nacht hat es heftig geregnet, aber nun sieht es trocken aus. Heute tauchen wir einen Kanal. Auf 16 Meter Tiefe stoßen wir auf Grund und folgen dann einem Hang weitere 10 Meter tiefer. Der Hang geht hier in eine sandige Eben über den Boden des Kanals. Mit der Strömung tauchen wir an der Kante entlang, wo der Kanal in die Ebene übergeht. Dann halten wir uns an ein paar Steinen fest und sehen in den Kanal hinein. Ein paar Meter vor uns stehen ein paar graue Riffhaie in der Strömung. Heute können wir sie gut beobachten. Während wir am Boden hocken, uns festkrallen und von der Strömung durchgeschüttelt werden, schwimmen sie ohne Mühe, ja fast reglos, gegen sie an. Mit ihren bulligen Körpern sehen sie viel aggressiver aus als die Ammen- oder Weißspitzenriffhaie. An der Unterseite ihres Körpers begleiten sie Schiffshalterfische. Wir sind wieder auf fast 30m und müssen auf unsere Dekompressionszeit achten. Wir tauchen langsam den Hang hinauf und kommen dabei an den ersten Feuerkorallen vorbei, die wir auf den Malediven sehen. Auch Nemo sagt uns Hallo. Wir kommen in seichtes Wasser und finden einen schwarze Nacktkiemer mit grünen Streifen.

Graue Riffhaie © Anton Ganichev

 

Ankunft im südlichen Ari Atoll: Vilamendhu Thila
Während wir uns einem Nickerchen hingeben, überfährt das Boot eine weite Wasserfläche hinüber zum südlichen Ari Atoll. Hier findet unser zweiter Tauchgang des Tages statt. Wir tauchen wieder einen Hang hinab, der wie schon beim ersten Tauchgang auf knapp 30m in eine Ebene übergeht. Wir schwimmen gegen eine leichte Strömung. Es ist nicht schwer gegen sie anzuschwimmen und sie ist kaum sichtbar an Fischen und Korallen. Wir sehen zwei Weißpitzenriffhaie, aber nur aus der Ferne. Auch die üblichen Rifffische sind vertreten. An dem Tauchgang gefallen uns am besten die große Fledermausfischschwärme und die großen Seefarne, die unter den Überhängen wachsen. Am Ende erkunden wir noch die Oberseite des Riffs, die auf fünf bis sechs Meter Tiefe liegt. Dann geht es auf’s Boot zurück. Eigentlich ein guter Tauchgang, aber die Mantas und Haie der letzten Tauchgänge haben die Messlatte ziemlich hoch gelegt.

Auf der Weiterfahrt sehen die Malediven aus wie man es sich vorstellt, obwohl es vom Himmel tröpfelt. Mit Palmen dicht bewachsene Inseln mit weißen Sandstränden, davor türkisblaues Wasser, das mit der Tiefe in dunkles Blau übergeht. Die Sonne lässt sich langsam auch wieder blicken. Wir bereiten uns auf den dritten Tauchgang des Tages vor. Es geht eigentlich nur um eins: Walhaie! Dies ist einer der Orte, wo sie sich aufhalten und die Begeisterung unter den Tauchern ist deutlich zu spüren. Man braucht aber auch ein wenig Glück um einen zu finden bzw. das einer einem vor die Augen schwimmt. Es ist schon 16 Uhr als wir mit unserem Boot starten.

Dhigurah Beyru
Wir springen ins Wasser und tauchen auf 10 bis 12m ab. Walhaie schwimmen nicht tief und wenn wir tiefer gehen, könnten wir einen anderen an der Oberfläche verpassen. Es sollte eigentlich ein Driftdive sein, aber die Strömung ist heute wohl zuhause geblieben, so auch die Walhaie. Wir tauchen auf gleicher Höhe an einer Wand entlang. Immer die Augen offen haltend. Wir sehen nach oben, rechts ins Blau hinein und drehen uns ab und zu um. Der Walhai kann überall auftauchen oder nirgends. Am Hang tummeln sich allerlei Fische. Vor allem die vielen kleinen schwarzen Drückerfische fallen uns auf und in der Ferne sehen wir einen Adlerrochen schwimmen, später auch eine Karettschildkröte. Wir erkunden nun das Riff, dabei entdecken wir einen Feuerfisch. Die Zeit vergeht und wir ziehen uns langsam auf den oberen Teil des Riffs zurück und erkunden es. Dann tauchen wir auf. Leider ohne Walhai. Schade, aber wir haben noch ein paar Tage. Wir sind die ersten am Boot und können noch ein paar Delfine beobachten, die nicht weit vom Boot entfernt schwimmen. Nachts zieht das Licht des Boots ein paar Tintenfische an.

Schildkröte © Mike Bagley

 

Kudarah Thila
Es geht wieder vor dem Frühstück auf das Dhoni und wir legen los. Wir tauchen auf 20 bis 25m an einem Plateau entlang. Überall um uns herum sind Taucher zu sehen. Wir sehen große Schnapperschwärme und tauchen durch die gelben Fischschwärme. Am Boden wachsen große Fächerkorallen, darüber gibt es ein paar reich bewachsene Überhänge zu erkunden. Zum Schluss entdecken wir noch den oberen Teil des Plateaus.

Schnapperschwarm © Mike Bagley

 

Der Walhai
Ein Must See auf den Malediven ist der Walhai. Wir nehmen unsre Schnorchelsachen mit, denn jetzt beginnt die Suche nach dem Walhai. Erst mal wird gefrühstückt. Das Boot kreuzt derweil an der südlichen Küste des Ari Atolls entlang. Das Warten beginnt. Wir warten im hinteren Teil des Boots darauf, dass ein Walhai gesichtet wird und wir uns dann schnell zu ihm ins Wasser stürzen können. Außer uns sind noch einige andere Liveaboards und auch kleinere Speedboote auf der Suche. Aufgrund des Wellengangs kann das Liveaboard nicht weiter hinaus und wir steigen auf das Dhoni um, wo die Suche weiter geht.

Dann sehen wir eine Ansammlung von Booten: Ein Walhai wurde gesichtet! Es sind schon dutzende Schnorchler im Wasser und auch wir gesellen uns dazu. Es herrscht dichtes Gedränge und hin und wieder bekommen wir eine Flosse eines Schnorchlers ins Gesicht gepatscht. Der Walhai schwimmt gut 10-15m unter uns. Gut kann man seine Form und die typischen weißen Punkte erkennen. Manche tauchen zu ihm hinunter, wirklich nahe kommt ihm aber niemand. Wir tauchen nicht ab, da es nach einem Tauchgang durch den Stickstoffgehalt im Blut zu Problemen kommen kann. Wir beobachten den Hai bis er in der Tiefe verschwindet. Dieses Walhai Erlebnis war nicht ganz wie erhofft. Nicht nur, dass wir ihn nicht allzu gut sehen konnten, auch die Menschenmassen machen es nicht besonders naturnah. Den Walhai Tourismus auf den Malediven möglichst wenig invasiv zu gestalten ist definitiv eine Herausforderung, die noch gemeistert werden muss.

Maamigili Beya
Ziel des nächsten Tauchgangs ist es wieder einen Walhai zu finden. Wir tauchen auf ca. 20m einen flachen Hang entlang und halten Ausschau. Wir queren eine Sandfläche in der sich ein großer Stachelrochen eingebuddelt hat. Aber immer noch kein Walhai. Wir kommen zu einem Riff mit Tisch- und anderen Korallen. Über ihnen schwimmen gelbe Schnapperschwärme, Pufferfische, Soldatenfische und die anderen Riffbewohner sind da. Oft schwimmen Weißspitzenriffhai durchs Riff und man hat fast immer einen im Blickfeld. Ich weiß nicht ob ich diese Haiart schon mal so gut beobachten konnte. Sie kommen bis auf ein paar Meter an einen heran. Wir beginnen das Riff zu erkunden und tauchen dann langsam auf. Einen Walhai haben wir nicht gesehen, aber es hat trotzdem viel Spaß gemacht. Auch einen Napoleon Lippfisch konnten wir sehen. Dann geht es aufs Boot zurück. Zurück am Liveaboard gibt es Mittagessen.

Dhigga Thila
Wir tauchen ein Plateau, dessen Oberseite nur 4m tief ist und man kann es gut als türkisen Fleck im Meer sehen. Wir tauchen die steile Wand des Plateaus hinab bis wir ein bisschen über 20m Tiefe auf sandigen Boden treffen. Hier soll es Anglerfische geben und ich halte Ausschau. Hier unten liegt mehr Korallenschutt als lebende Korallen, doch die großen Fächerkorallen sehen gesund aus und wenn man am Boden entlang taucht muss man ihnen immer wieder ausweichen. In ihnen sitzen oft schwarze Schlangenseesterne und schöne Nacktkiemer. Ein Stück weiter sehen ein paar Graue Riffhaie, die man immer wieder aus dem Blau auftauchen.

Dann treffen wir auf einen großen Schwarm Barracudas. Sie schwimmen im Kreis und es erinnert mich an die Bilder vom Barracuda Tornado, die man aus Sipadan kennt, nur im Kleinformat. Wir tauchen dem mit Korallen bewachsene Steilhang langsam aufwärts. Die Korallen sind hier sehr schön und voller Leben. Die Überhänge sind stark bewachsen und mit dem Sonnenlicht von oben ergeben sich schöne Lichtspiele. Im Freiwasser schwimmen große Schwärme Gelbrücken-Füsiliere deren gelber Rücken im Sonnenschein leuchtet. Beim Safety Stop erkunden wir das obere Plateau. Es besteht aus großen Tischkorallen, die durch den El Nino vor einem Jahr stark gelitten haben. Unter den Korallen schauen die violetten Arme von Dornenkronenseesternen hervor.

BBQ auf einer einsamen Insel der Malediven
Zwischendurch bewundern wir die nahe gelegene Insel: Palmen, weiße Strände, türkises Wasser und darüber ein kompletter Regenbogen. Fast schon zu kitschig. Mit einem kleinen Boot werden wir zu der Insel gebracht, wo es heute Abend Barbecue geben soll. Auf der Insel brennen viele Lichter, da auch andere Gruppen dort zum Abendessen speisen. Wir setzen uns an den Tisch und bedienen uns an dem reichhaltigen Buffet, bestehend aus vielen Salaten, Fleisch, Fisch und Nachtisch. Alles ist ziemlich lecker. Nach dem Essen erkunden wir mit den Taschenlampen die Insel. Am Strand sind Sandfiguren zu sehen, die Mantas und Walhaie darstellen, dazwischen wuseln viele weiße und rötlich-braune Krabbe herum. Leider liegt auch ziemlich viel Müll herum, besonders in der Mitte der Insel wo ein paar Hütten stehen.

Kalhahandhi Hura
Heute regnet es und es ist ziemlich grau. Wir tauchen auf über 20m ab und an einem Hang entlang. Immer wieder können wir ein paar Haie sehen, ich kann aber nicht mit Gewissheit sagen ob es Weißspitzenriffhaie oder Graue Riffhaie sind. Im Sand liegt ein Stachelrochen. Wir tauchen langsam höher und zwei Hummer schauen uns aus zwei Höhlen dabei zu. Weiter oben gibt es wieder Überhänge zu erkunden. Am Ende des Tauchgangs befinden wir uns auf einem Plateau, das wir während des Sicherheitsstops unter die Lupe nehmen.

Mantas hautnah: Maavaru Rock
Beim zweiten Tauchgang für heute soll es wieder einmal zu einer Putzerstation gehen. Wir fahren mit dem Dhoni an den Spot und sehen schon bei der Ankunft, dass wir nicht alleine sind. Auch einige andere Tauchboote sind da. Wir tauchen ab und tauchen auf ca. 20m einen Hang entlang. Ich finde zwei Nacktkiemer und über einer schwimmen zwei Feuerschwertgrundeln und winken mit ihrer Rückenflosse. Dann kommen wir zum Manta Point. Es sind keine Mantas da, aber das Riff ist voll mit Fischen und große Schnapperschwärme ziehen umher.

Kurz darauf treffen aber die ersten beiden Mantas ein. Einer schwimmt nur knapp an uns vorbei auf die Putzstation zu. Er schwimmt über ihr, darunter sind viele kleine Fische und im Riff schwimmen die Schnapperschwärme. Die Situation erinnert mich ein wenig an die Szene in „Findet Nemo“, wo der Adlerrochen durch das bunte, mit Fischen gefüllte Riff schwimmt. Um die Putzerstation sitzen zig Taucher, aber die Mantas scheinen sich nicht daran zu stören. Immer wieder kommt oder verschwindet ein Manta, aber es ist immer mindestens einer da. Die Mantas kommen uns auf ihren Wegen sehr nahe, auch wenn wir ein gutes Stück von der Putzerstation entfernt sind. Ein Manta schwimmt direkt über uns und nutzt die Gelegenheit um uns auf den Kopf zu scheißen.

 

Beyrukolhu Atoll
Beim dritten Tauchgang heute sind wir alleine und müssen ihn nicht mit anderen Tauchern teilen. Wir tauchen ab und lassen uns von der Strömung abtreiben. Ich habe ein paar Probleme mit dem Druckausgleich und brauche deshalb länger um auf die 25m Tiefe zu kommen. Wir tauchen über ein Riff zu einem sandigen Boden. Auf dem Riff finde ich eine Nacktkiemer, sie ist wieder eine schwarze mit grünen Streifen. Nach dem Sandboden erhebt sich ein weiteres Riffplateau vor uns und wir umrunden es. In der Ferne zieht ein Adlerrochen davon. Auch ein paar Jackfische schwimmen im Blau herum. In einer kleinen Höhle liegen Weißspitzenriffhai. Wir beobachten sie aber sie ziehen sich bald zurück.

Wir tauchen höher auf die Oberseite des Plateaus und werden dort von einem großen Schwarm Wimpelfische empfangen. Hunderte oder vielleicht auch tausende Füsiliere mit einem leuchtenden blauen Streifen kreisen hektisch durch das Riff. Sie ändern immer wieder die Richtung wie wenn die etwas jagen würde aber ich kann keinen Räuber entdecken. Wir beobachten das Schauspiel eine Zeit lang und erforschen dann die Oberseite des Riffs. Wie überall gibt es hier viel der tiefgrünen baumförmige Korallen in denen Haarsterne sitzen. Auch sonst ist das Riff voller Leben und ich sehe auch zwei Rotfeuerfische. Dann tauchen wir weiter auf. Da das Riff auf 12m liegt machen wir unseren Sicherheitsstop im Blau.

Maalhos Thila
Heute stehen vier Tauchgänge auf dem Programm weshalb wir ein wenig früher anfangen. Der Himmel ist bewölkt und die Sonne steht noch tief als wir abtauchen. Wir tauchen auf ca. 25m an einem flachen Hang entlang und steuern dann auf sandigen Boden zu. Ab und zu sehen wir einem Weißspitzenriffhai vorbeischießen. Wir kommen zu ein paar großen Felsen, unter einem ist eine Höhle die wir durchtauchen. Dabei schrecken wir einen großen Ammenhai auf, der hier ein Nickerchen gemacht hat. Es dauert nicht lange und wir sind durch die vielleicht 10m lange, aber enge Höhle durch. Sie liegt auf fast 35m Tiefe. Wir tauchen wieder höher und schweben über schöne Weichkorallengärten. Am Ende erkunden wir noch die Oberseite des Riffs und ich finde eine Nacktkiemer.

Fish Head
Schon beim Abtauchen sinken wir durch einen großen Schwarm blauer Triggerfische. Wir landen auf 10m auf einem Plateau und tauchen auf eine zweite Ebene auf ca. 24m ab. Danach fällt die Wand weiter ab, aber wir bleiben hier. Wir tauchen durch große Schwärme Schnapper und Füsiliere. An Hang wachsen große Fächerkorallen. Im Blauwasser sieht man Blauflossen Makrelen und Weißspitzenriffhaie schwimmen. Wir tauchen höher und kommen an einer Schildkröte und einem Hummer vorbei. Wir kommen auf die Oberseite des Plateaus und ich entdecke einen Nacktkiemer. Die Oberfläche des Plateaus ist mit braunen Gras bewachsen.

Uns begegnet eine Schildkröte, die das Gras abweidet und beobachten sie. Dann entdecken wir einen Oktopus auf dem Boden sitzend. Er sitzt komplett frei da, daneben weidet eine Schildkröte und dahinter sind die Makrelen zu sehen. Man weiß gar nicht wo man zuerst hinschauen soll. Wir entdecken eine Muräne, die sich ungewöhnlich weit aus ihrem Loch hervor gewagt hat. Wir kommen an einer großen weidenden Schildkröte vorbei, die sich jedoch bald ins Blau zurück zieht. Auch wir müssen langsam wieder auftauchen. Selbst von der Wasseroberfläche ist noch der große gelbe Schwarm der Gelbrückenfüsiliere und die Schnaper zu erkennen. Es hat Spaß gemacht durch diese zu tauchen und nichts außer Fischen zu sehen. Jetzt geht es aber zurück aufs Boot zum Mittagessen. An Bord sind die Amerikaner und Engländer sehr aufgebracht, denn einer der Russen hat einer Schildkröten an den Flossen gezogen und auch gestern hat jemand sogar gefilmt wie sie einen Stein auf einen Oktopus geworfen haben. Meines Erachtens gehört ihnen auch ein Stein an den Kopf geworfen und zwar ein großer.

Maaya Thila
Wir tauchen ab und die Sicht ist ziemlich schlecht. Wir tauchen von einem Plateau zu einem Felsblock über sandigen Grund. Wir sehen einen Grauen Riffhai in der Ferne schwimmen, leider ist die Sicht schlecht. Wir schwimmen zum Plateau zurück und an den Hängen entlang. Wir sehen vier Weißspitzenriffhaie die um uns schwimmen. Wir tauchen weiter höher und kommen an strauchförmigen Korallen vorbei in denen Haarsterne hängen. Oben wird die Sicht besser und wir erkunden das Riff. Es ist nun mehr zwischen 5 und 10m tief. Ich finde eine paar Nacktkiemer und eine kleine weiße Grundel die auf einer Koralle sitzt und mich mit Glubschaugen ansieht. Die Oberseite ist mit vielen Steinkorallen bewachsen und in den Anemonen tummeln sich Anemonenfische. Wir verbringen noch eine Zeit lang im seichten Teil des Riffs bis wir wieder auftauchen.

Weißspitzenriffhai © Mike Bagley

 

Maaya Thila bei Nacht
Es steht wieder ein Nachttauchgang an und wir betauchen den selben Spot wie schon beim letzten Mal. Wir bekommen Lampen und fahren mit dem Dhoni hinaus. Als wir ins Wasser springen ist die Sonne schon untergegangen. Wir müssen unter Wasser eine Zeit lang schwimmen bis wir zu dem Plateau gelangen. Wir tauchen ins Blau hinein bis wir vor uns die Umrisse der Wand erkennen. Ich bin schon auf fast 20m Tiefe und wir kommen auf der zweiten Ebene des Plateaus an. Wir tauchen an ihm entlang. Viel ist aber nicht los, denn die meisten Fische haben sich versteckt. In einer der buschartigen Korallen sehe ich einen Bannerfisch hängen, in einer anderen eines Kugelfisch. Wir schwimmen an der Wand entlang und entdecken in einer Spalte eine schlafende Schildkröte, etwas weiter schläft noch eine. Auch ein Rotfeuerfisch ist zu sehen und immer wieder jagen Dickkopfmakrelen durch den Lampenschein.

Ein Schwarzpunkt Stechrochen kommt den Hang vom Plateau herunter und folgt uns für ein paar Minuten. Er wirbelt ziemlich viel Staub auf, wahrscheinlich hat er gerade etwas erbeutet. Ab und zu sieht man einen Weißspitzenriffhai aus dem Blau bzw. Schwarz hervorkommen. Auf der Oberseite des Plateaus sehen wir einen kleinen Feuerfisch, der sich gleich unter einer Koralle versteckt. Eine Muräne schwimmt unter uns vorbei und durchsucht den Boden nach Beute. Auf dem Plateau sind auch noch Kugel- und Igelfische unterwegs. Bis auf diese wehrhaften Gesellen lassen sich keine kleineren Fische draußen blicken. Es ist Jagdzeit und die Breitkopfmakrelen sind immer auf der Suche und zischen blitzschnell durch die Lichtkegel der Lampen. Auch die Weißspitzenriffhaie sind unterwegs und schwimmen auf der Suche nach Beute durch das Riff. Leider sind auch viele andere Taucher da und oft ist es ein ziemliches Gedränge. Immer wieder kommt der Stachelrochen bei uns vorbei, doch jetzt hängt ihm eine Traube Taucher an den Fersen. Kurz bevor wir wieder an die Oberfläche müssen, schwimmt noch eine Schildkröte an uns vorbei an die Wasseroberfläche um Luft zu holen.

Hafsa Thila
Heute können wir mal etwas länger schlafen. Wir tauchen wieder auf einem Unterwasserplateau. Draußen regnet es in Strömen und es ist sehr dunkel und grau. Wir tauchen ab und kommen auf der Oberseite des Plateaus auf ca. 8m an. Wie zu befürchten war, ist die Sicht heute ziemlich schlecht, vielleicht 10m. Vom Plateau aus sehen wir ins Blau aus dem immer wieder kleine Weißspitzenriffhaie hervorkommen. Wir tauchen tiefer bis wir auf ca. 25m auf Sandboden treffen. Es wird dunkler und unter den Überhängen kann man kaum was erkennen. Aus dem Blau kommen große Fische. Es sind Thunfische, die ersten die ich zweifelsfrei als solche identifizieren kann. Über dem Sandboden schweben Schnapperschwärme.

Wir tauchen wieder höher und erforschen das Plateau. Der Guide findet einen Steinfisch und zeigt ihn uns. Er sitzt senkrecht an einer Koralle und der rote Fisch ist wie immer nur schwer zu erkennen. Ein paar Meter weiter finde ich einen Rotfeuerfisch. Das Plateau ist mit schönen Korallen bewachsen. Am meisten fallen mir die tiefblauen Anemonen auf, aus denen rote Tentakel ragen. In ihnen sitzen Anemonenfische. Am Rand des Plateaus schwimmen große Schwärme gelber und blauer Füsiliere. Immer wieder kommen Weißspitzenriffhaie aus dem Blau und ziehen über das Plateau. Ich sehe noch die Umrisse der Füsilierschwärme und die großen braunen Doktorfische. Wir tauchen auf und damit ist unser letzter Tauchgang auf den Malediven beendet. Wir dachten erst sechs Tage tauchen könnte langweilig werden, aber jetzt könnten wir durchaus noch ein paar Tage weitermachen.

Ausflug nach Malé
Die Hauptstadtder Malediven Malé hat gerade 15.000 Einwohner, also so viele wie Ismaning. Wir fahren auf die Skyline zu, am besten sticht die große Moschee mit ihrer goldenen zwiebelförigen Kupel hervor. Sonst sieht Malé jedoch nicht besonders hübsch aus, ein starker Kontrast zu den paradiesischen Inseln, die man bei den Malediven im Kopf hat. Malé ist groß, eng, laut, hektisch. Die ganze Insel ist eine Stadt und besteht großteils aus schmucklosen Hochhäusern.

Wir betreten die Stadt und Hugo führt uns zu einem Souvenirshop. Es gibt allerlei Korallen, Haigebisse und -zähne, Bilder, T-Shirts und das Übliche. Wir kaufen aber nur ein paar Postkarten. Es beginnt stark zu regnen und wir stellen uns vor dem Souvenirshop unter. Als der Regen nachlässt, gehen wir weiter. Viel zu sehen gibt es in Malé nicht. Wir schlendern über den Obst- und Fischmarkt. Wir kommen an einem alten Friedhof vorbei, auf dem in kleinen Häuschen ehemalige Könige begraben sind. In der Mitte steht eine Moschee, die Malé Hukuru Miskiy, die älteste Moschee der Malediven. Alles ist aus Korallen erbaut. Nicht weit davon entfernt ist das Haus des Präsidenten der Malediven und eine weitere Moschee, die Große Freitagsmoschee. Es ist die Moschee, deren große goldene Kuppel wir bereits vom Meer aus sehen konnten.


TAUCHSAFARI MIT DER ARI QUEEN
Die Ari Queen bietet über das ganze Jahr Tauchtrips zu den berühmtesten Atollen der Malediven an. 24 Gäste haben auf dem Boot Platz, zwei professionelle Tauchguides begleiten einen auf die Tauchgänge. Wir haben eine wunderbare Woche auf der Ari Queen verbracht und die nördlichen und südlichen Male Atolls erkundet.
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    Annika

    Ich bin verliebt in die Welt, ihre Berge und das Abenteuer. Seit jeher beschäftigt mich eine starke Sehnsucht nach einem intensiven Leben. Dabei bedeuten Wandern und Reisen für mich pure Freiheit und Glück. Auf diesem Blog lest ihr alles über meine Abenteuer auf der ganzen Welt

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