Blick von der Hochkopfhütte

Altlacher Hochkopf: Winterwunderland am Walchensee

Posted: 20. Januar 2022 by Annika

Der Alt­lach­er Hochkopf am Walchensee ist mit seinen 1.328m alles andere als spek­takulär, es ist eher eine Erhe­bung im Wald. Die Aus­sicht von der Hochkopfhütte kurz vor dem Gipfel ist den­noch äußerst reizvoll. Außer­dem ist die Tour ver­gle­ich­sweise ein­sam und man hat noch die Gele­gen­heit die Schön­heit der Natur in sich aufzunehmen. Die Win­ter­land­schaft tut ihr Übriges um die kleine Tour zu etwas Beson­derem zu machen.

Frisch­er Schnee erwartet uns am Walchensee. Wir wan­dern die Forststraße in mod­er­ater Stei­gung bergauf. Auf 850m hören die Spuren im Schnee plöt­zlich auf und wir treten in unberührten Pud­er­schnee. Lediglich ein paar Tier­spuren zeu­gen von Leben. Kein Anze­ichen von Men­schen mehr, kom­plette Stille und ein Gefühl von Wild­nis kommt auf. Auch wenn es anstren­gend ist durch den Schnee zu stapfen, erfreuen wir uns an dem im Son­nen­licht wie tausend ver­streute Dia­man­ten glitzern­den Schnee. Ich atme die frische Bergluft ein und gehe völ­lig in dem Moment auf. Um uns herum tief­grüne Nadel­bäume und einige schneebe­deck­te Berggipfel, die durch sie hin­durch lugen.

Es gibt kein­er­lei Schilder auf dieser Route, sodass es gut ist zu wis­sen wo man abzweigen muss. Entwed­er mit ein­er Karte, GPS oder vorheriger Pla­nung. Bei der ersten Abzwei­gung hal­ten wir uns rechts, dann links und daraufhin nur noch rechts. Auf 1.260m gilt es aufmerk­sam zu sein um nicht den Abzweig von der Forststraße nach links auf einen schmalen Pfad zu ver­passen. Bei unge­spurtem Schnee ist sie leicht zu überse­hen. Sollte man sie ver­passen hat man ein Stück weit­er nochmal die Gele­gen­heit nach links abzuzweigen und wieder auf den richti­gen Weg zu gelan­gen. Durch den Wald geht es nun bis zu einem Holzstapel hin­ter dem die Hochkopfhütte urplöt­zlich auftaucht.

Hochkopfhütte und Altlacher Hochkopf Gipfel

Die his­torische Hochkopfhütte wurde 1850 von König Max II. als Jagdhütte errichtet. Auch sein Sohn König Lud­wig II. nutzte die Hütte, genau­so wie Richard Wag­n­er, der dort an einem sein­er Stücke schrieb. Heute ist sie eine reine Selb­stver­sorg­er­hütte. Von hier hat man auch den schön­sten Aus­blick auf der ganzen Tour.

Wir saugen die Aus­sicht auf die Land­schaft um uns herum auf und genießen die Sonne, die uns warm ins Gesicht strahlt. Berge und wolken­ver­hangene Täler liegen uns zu Füßen. Ein Gefühl von Glück und Dankbarkeit durch­strömt mich. Auch mein Ruck­sack hat sehr gut funk­tion­iert. Ich habe ihn für den Anfang mit 8,5 kg beladen und keine Beschw­er­den beim Auf­stieg gehabt.

Von hier ist es nur ein kurzes Stück zum eigentlichen Gipfel vom Alt­lach­er Hochkopf. Es lohnt sich nur bed­ingt ihn mitzunehmen, da die Aus­sicht lei­der von Bäu­men ver­stellt ist. Ein Gipfelkreuz gibt es auch nicht. Es han­delt sich mehr um eine Art Vor­sprung im Wald. Ich gehe trotz­dem zum Gipfel, denn was ist eine Tour ohne Gipfel? Vom Gipfel geht es auf dem gle­ichen Weg wieder zurück zur Hütte.

Abstieg von der Hochkopfhütte

Um die Tour zu einem Rundweg zu machen entschei­den wir uns für einen anderen Abstieg. Wir hal­ten uns nach der Hütte links. Dieser Weg ist offen­bar beliebter als die Forststraße, die wir hin­auf gekom­men sind, denn es find­en sich zahlre­iche Fußspuren und der Weg ist größ­ten­teils plattge­tram­pelt. Land­schaftlich ist der Weg auch span­nen­der, allerd­ings war die unge­spurte Forststraße mit ihrem frischen Schnee wun­der­schön an sich, weshalb ich den Weg über die Forststraße trotz­dem empfehlen kann. Vor allem wenn man die Ein­samkeit sucht.

Wir fol­gen dem schmalen Pfad hinab bis wir auf eine Forststraße stoßen, der wir nach rechts fol­gen. Kurz darauf lässt sich eine Kurve der Straße über einen schmalen Pfad abkürzen, danach gle­ich nochmal eine größere Kurve. Hier muss man aber aufmerk­sam sein um die Abkürzun­gen im Schnee zu finden.

Nach­dem wir wieder auf der Forststraße sind haben wir aber­mals die Wahl zwis­chen der Straße oder einem schmalen Pfad. Der schmale Pfad ist etwas kürz­er (laut Schild 10 Minuten), weist dafür aber einige vereiste Stellen auf. Eigentlich wären für die Tour keine Grödel notwendig, wenn man sich für die Vari­ante über den Pfad entschei­det sind sie jedoch sin­nvoll. Son­st ist die Zeit­erspar­nis gegenüber dem Forstweg sicher­lich gle­ich null. Ich habe Grödel dabei, bin aber zu faul sie anzuziehen und denke “Ist schon nicht so schlimm”. Natür­lich rutsche ich an ein­er verdeck­ten eisi­gen Stelle aus und falle auf meinen Hin­tern. Erst jet­zt ziehe ich die Grödel an und nehme mir vor mich auf dem PCT daran zu erin­nern sie anzuziehen BEVOR ich falle und nicht erst hin­ter­her. Jed­er Sturz kön­nte der let­zte sein, je nach­dem wo man fällt.

Wir erre­ichen wieder die Forststraße und kurz darauf die Straße am Walchensee, der wir nun ein Stück nach rechts zurück zum Aus­gangspunkt folgen.

Ich hat­te also einen wun­der­schö­nen Tag draußen und sog­ar etwas Wichtiges gel­ernt. Um per­fekt vor­bere­it­et für mein Aben­teuer auf dem PCT zu sein, geistig und kör­per­lich, ste­hen viele weit­ere Touren in den näch­sten zwei verbleiben­den Monat­en bis zum April auf dem Plan.


FAKTEN ZUR TOUR
Berg­tour Alt­lach­er Hochkopf (1.328m)
Gehzeit: 3h (1:45h Auf­stieg, 1:15h Abstieg)
Höhen­meter: 580hm
Aus­gangspunkt: Park­platz am Walchensee (790 m), etwas östlich der Sied­lung Altlach
Schwierigkeit: T2 — Bergwandern

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