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Jägerkamp: Schneestapfen am Spitzingsee

Bei der Klettersession letzte Woche, habe ich mich ordentlich erkältet und lag zwei Tage mit Fieber im Bett bis es wieder langsam aufwärts ging. Darüber ging es völlig an mir vorbei, dass es am Dienstag Neuschnee gab, sogar bei uns in den Bayerischen Voralpen. Das stelle ich erst fest als wir uns vom Parkplatz unterhalb des Spitzingsattels Richtung Jägerkamp aufmachen. Eigentlich hatte ich eine gemütliche Tour geplant – es ruhig angehen lassen nach der Krankheit. Im Wald hat es moderaten Schneematsch, dieser wird jedoch immer tiefer. Gamaschen habe ich natürlich nicht dabei, selbst Stöcke nicht, da diese kürzlich kaputt gegangen sind.

Erst geht es in steilen Serpentinen bergauf, bis wir zwei Lawinen queren, die sich eine Schneise durch den Wald gegraben haben und die vielen Fußspuren sich zu einer verengen. Anscheinend sind nicht viele hier weitergegangen seit dem Neuschnee. Wir folgen dankbar den Spuren um uns nicht zu verirren und stapfen durch den verhältnismäßig tiefen Schnee.

Aus dem Wald hinaus, stehen wir in einem großen Kessel mit Hütte. Hier ist die Lage sehr exponiert und die Sonne knallt erbarmungslos und heiß hinein, den Schnee stört’s aber nicht. Wir machen eine gemütliche und ausgedehnte Brotzeit an der Hütte, bevor wir uns an den letzten Aufstieg zum Jägerkamp machen.

Aufstieg zum Jägerkamp

30 Minuten soll das dauern, bei Sommer sicher sogar noch schneller. Man geht direkt hinter der Hütte auf den Nordgrat und über diesen bis zum Gipfelkreuz. Leider ist es nicht nur ein Kampf durch den Tiefschnee zum Grat zu gelangen, sondern selbst auf dem Grat noch. Das Gestapfe und das Einbrechen durch Schnee ist unheimlich anstrengend und vor allem auch nass. Im Nu klebt mir der Schnee in den Schuhen. Gamaschen wären sehr ratsam gewesen, Schneeschuhe hätten sich auch gut gemacht. Konnte ja keiner ahnen.

Erschöpft aber glücklich stehen wir dann am Gipfel und genießen die monumentale Aussicht über die Voralpen, Schliersee bishin nach Österreich. Vor allem der neue Schnee auf den Gipfeln bereichert die Szenerie rundherum. Auf dem Gipfel gegenüber – die Benzingspitze – finden sich ein Haufen Skispuren. Anscheinend wurde der Neuschnee der letzten Woche ordentlich von den Tourengehern ausgenutzt. Jetzt ist der Schnee vor allem nass und sicher kein solches Vergnügen mehr hochzugehen. Im Wald ist es auch dürftig mit Schnee bestellt, zu viele Steine und Wurzeln ragen hinaus. Man müsste die Skier recht weit tragen.

Eigentlich hatten wir die Überschreitung zur Aiplspitz vor, aber das müssen wir aufgrund des ungeahnten Schneevorkommens verschieben.

Nach ausgiebigen Bestaunen der Gegend, machen wir uns wieder an den Abstieg, wo ich nochmal eine extra nasse Schneeladung in die Schuhe bekomme, sodass ich am Ende in zwei Pfützen laufe.


FAKTEN ZU DEN TOUREN
Bergtour Jägerkamp (1.746m)
Gehzeit: 4h
Höhenmeter: 750hm
Ausgangspunkt: Spitzingsattel (1.127m)
Schwierigkeit: T3 – anspruchsvolles Bergwandern

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    Annika

    Ich bin verliebt in die Welt, ihre Berge und das Abenteuer. Seit jeher beschäftigt mich eine starke Sehnsucht nach einem intensiven Leben. Dabei bedeuten Wandern und Reisen für mich pure Freiheit und Glück. Auf diesem Blog lest ihr alles über meine Abenteuer auf der ganzen Welt

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