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Australien: Höhlentauchen mit Haien

In South West Rock gibt’s nicht nur einen der schönsten Strände der Westküste Australiens, der auch regelmäßig von Kängurus frequentiert wird, sondern auch einen der besten Tauchspots – die 125m lange Fish Rock Cave.

Am Morgen verabschieden wir uns von Stefan und Tobi. Sie fahren weiter Richtung Norden, wir nach Süden nach Coffs Harbour. Was den Weiterweg angeht entscheiden wir uns für die Küstenstraße statt dem Waterfall Highway landeinwärts zu folgen, da dieser deutlich länger wäre und uns die Zeit langsam davon rennt. Wir fahren bis nach South West Rocks und wollen die zwei Tauchanbieter auschecken, die hier operieren. Wir haben den Tauchspot empfohlen bekommen und da er auf dem Weg nach Sydney liegt, würde das gut reinpassen. Der eine hat zu, der andere ist für morgen bereits ausgebucht. Ich hinterlasse aber eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter des ersten und wir machen uns auf die Suche nach einem Campingplatz.

Wir gelangen zum Smokey Cape Campingplatz, der ein Stück weit von der Stadt entfernt an einem wunderschönen einsamen langen Sandstrand liegt. Er liegt in dem Waldstück hinter den Dünen. Die Mücken fühlen sich allerdings hier auch ziemlich wohl, wie wir in der Nacht leidvoll feststellen müssen. Wir gehen zum Strand, wo Alex ein abendliches Bad einlegt und ich die Landschaft in der untergehenden Sonne genieße. Außer uns sind nur wenige Menschen und vor allem Möwen hier. Es ist der bisher einsamste Strand Australiens, ganz anders als die überfüllten und mit Hochhäusern gesäumten Strände der Gold Coast. Und tatsächlich bekommen wir noch einen Rückruf vom Tauchcenter: Es sind noch Plätze für morgen frei!

Frühstück mit Kängurus

Die Nacht war heiß und wir haben uns von Mücken zerstechen lassen. Neben unserem Camper sitzen Kängurus, die Überreste von faulen Campern durchsuchen. Wir sehen einen fliegenden Stein, der etwa 20cm über dem Boden schwebt – tatsächlich hängt er an einem ziemlich robusten Spinnfaden. Um 8 Uhr stehen wir pünktlich vor dem Tauchcenter in South West Rocks und probieren unsere Sachen an. Unsere BCDs haben diesmal die Gewichte integriert was sehr bequem ist. Samt unserem Boot fahren wir zur Küste. Wir sind vier Taucher und vier Guides. Nach 30 Minuten kommen wir an dem kleinen Felsinselchen an, das wir gestern schon von unserem Strand aus gesehen haben, und auch der Leuchtturm auf einer Felsklippe der Küste ist zu sehen. Interessant ist, dass es hier draußen Mücken gibt.

Höhlentauchen mit Haien

Wir wollen heute unsere erste richtige Höhle tauchen. Sie ist ca. 125m lang und führt unter der Insel hindurch. Das Wasser ist schon ein gutes Stück kälter als noch in Byron Bay. Wir tauchen auf 24m ab und sehen dabei unseren ersten Nurse Shark. Die Sicht ist heute aber nicht besonders gut. Bei 24m Tiefe erreichen wir den Sandboden und den Eingang der Höhle. Er ist jedoch kaum zusehen, da er von einem großen Schwarm Bull Eye Fische verdeckt wird. Wir schalten unsere Taschenlampen ein und tauchen durch den Schwarm in die Höhle. Sie ist nur wenige Meter breit und hoch, als Licht haben wir nur das unserer Lampen. Viel Platz ist nicht und man sollte seine Tarierung gut im Griff haben.

Wir schweben nur wenige Zentimeter über Teppichhaie hinweg, die am Höhlenboden liegen. Ab und zu sieht man einen Lobster an den Wänden herumkrabbeln. Wir tauchen einen fast senkrechten Kamin hinauf, der in einer größeren Höhle mündet. Am Ausgang des Kamins schwebt im Schein unserer Lampen ein großer Bull Ray über uns. Wir tauchen weiter und die Höhle öffnet sich mehr, hat jetzt bestimmt 10m auf 10m. Wir sehen blaues Licht am Ende der Höhle schimmern wo das Tageslicht in die Höhle fällt. In diesem blauen Loch können wir die Silhouetten von Fischschwärmen und mehreren Nursesharks erkennen.

Am Ende der Höhle angekommen, leeren wir die Luft aus unseren BCDs und tasten uns am Boden am linken Felsrand entlang. Neben uns schwimmen die Nurse Sharks umher. Sie sind zwei bis drei Meter lang und wir sehen ihr mit spitzen Zähnen gespicktes Gebiss. Sie sind nachaktiv und schlafen momentan. Es ist 14m tief und man spürt die starke Brandung welche einen mehrere Meter hin und her wirft. Wir halten uns daher am Fels fest und Alex schneidet sich dabei mehrmals.

Wir arbeiten uns weiter vorwärts und tauchen über eine Felskuppe aus der Strömung hinaus. Der Weg über die Kuppe ist jedoch turbulent – immer wieder wechseln kalte und warme Strömungen ab. Wir tauchen langsam zum Boot zurück. Wir sehen noch eine Hawksbill Schildkröte und an Alex Wetsuit hat sich ein Seefarn als blinder Passagier festgesetzt, den ich ihm mit Hilfe meiner Taschenlampe abzupfe. Nach vierzig Minuten sind wir wieder an der Oberfläche. Der Tauchgang war sehr aufregend. Am Boot gibt es Gummibärchen, Plätzchen und Tee.

Zweiter Tauchgang durch die Fish Rock Cave

Als zweiter Tauchgang war ein Haitauchgang vor der Höhle geplant, der schlechten Sicht halber ist das heute nicht sehr sinnvoll. Deshalb entscheiden wir nochmals die Höhle zu durchtauchen, diesmal auch wieder zurück.

Nach einer Stunde geht es wieder ins Wasser und wir tauchen abermals auf 24m ab und durch den schmalen Tunnel. Beim zweiten Mal fühlt es sich schon einfacher an und wir sind weniger aufgeregt. Der Bullray am Ende des Kamins ist nicht mehr da, aber im schimmernden Blau des Höhlenausgangs sehen wir die Silhouette einer großen Karrettschildkröte – ein wunderschöner Anblick.

Es wartet noch ein Schmankerl, denn im oberen Teil der Höhle ist ein Luftraum, die sogenannte „Bubble Cave“. Wir tauchen zu ihr auf und nehmen den Regulator aus dem Mund. Unsere Köpfe stecken in einem Luftraum. Er ist nicht groß, aber wir können atmen und uns unterhalten. Ein wenig komisch ist es aber schon, schließlich sind wir noch immer sechs Meter unter Wasser. Wir tauchen weiter zum Höhlenausgang und beobachten die Haie dort. Unter uns sind ein paar kleine Muränen. Wir drehen und tauchen in die Höhle zurück. Wir kommen zu dem Kamin. Ihn abzutauchen ist schwieriger als hinauf und der Druckausgleich muss sitzen, da man nicht einfach wieder hinauf tauchen kann. Aber am Ende klappt alles.

Im Tunnel kommen uns andere Taucher entgegen und wir müssen aneinander vorbei manövrieren. Langsam tauchen wir auf und Richtung Boot zurück. Das war auf jeden Fall der spannendste Tauchgang bisher. Wir fahren zur Küste zurück. Im Tauchcenter duschen wir und schreiben unsere Logbücher. Wir bekommen sogar eine CD mit Bildern vom Tauchgang, die unser Guide gemacht hat.

Am Leuchtturm in South West Rocks und Surfen in Port Macquarie

Wir essen in einem Restaurant in der Nähe der Küste zu Mittag. Die kleine Stadt South West Rocks gefällt uns gut, sie ist viel gemütlicher als die großen Metropolen weiter nördlich. Es erinnert mich sehr an Neuseeland. Nach dem Essen fahren wir zum Leuchtturm. Von hier sehen wir die Insel wieder durch die wir gerade noch getaucht sind. Wir fahren weiter nach Port Macquarie und suchen uns einen Campingplatz direkt am Strand. Es ist noch nicht zu spät und wir packen unsere Boards und gehen einmal über die Straße zum Surfen. Die Wellen hier sind ziemlich groß und wir werden ein paar Mal gut vermöbelt. Die kleineren Wellen und das Whitewater der großen können wir aber gut surfen und bekommen die Wellen ohne große Anstrengung. Ein ziemlich aufregender Tag mit Höhlen, Haien und hohen Wellen.

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    Annika

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