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China: Abschied von Peking im Räucherduft des Lama Tempels

Zum Abschied von Peking besuchen wir den vom Räucherstäbchenduft eingehüllten Lama Tempel. Der Lama Tempel ist der berühmteste tibetische buddhistische Tempel außerhalb von Tibet. 

Heute fahren wir nach Xi’an mit dem Zug, der von 14:22 Uhr vom Pekinger Westbahnhof geht. Wir stehen früh auf um die verbleibende Zeit in Peking noch zu nutzen und besuchen den Lama Tempel. Hier findet sich neben bunten Dächern, sagenhaften Fresken, tantrischen Statuen und schönen Wandteppichen eine 18m hohe Statue vom Maitreya Buddha, der nur aus einem Block Sandelholz geformt wurde.

Man bekommt eine kostenlose Packung Räucherstäbchen pro Person um an den zahlreichen Stellen ein Rauchopfer von midnestens drei Stäbchen darzubringen. So sind die einzelnen Innenhöfe zwischen den Hallen mit Rauch erfüllt, die einem nach der Zeit ganz schön duselig machen. Viele Gläubige huldigen hier, es ist schwer was los und das obwohl nur wenige Chinesen Buddhisten sind, die meisten sind Atheisten. Etwas kurios erscheint mir eine Ausstellung mit der Geschichte des Tempels, wo von der „friedlichen Befreiung Tibets“ die Rede ist… und von der grandiose Religionsfreiheit und Großzügigkeit von Mao…

Der Zug nach Xi’an fährt pünktlich – leider ohne uns

Zu Fuß gehen wir zurück zum Hostel, vorbei an zahlreichen Shops mit Buddhastatuen, Talismans und anderen Andenken. Wir packen unsere Sachen und checken aus. Wir ollen noch etwas essen gehen, aber es dauert fast eine Stunde bis wir in dem vollen Restaurant unser Essen bekommen. Besonders in Pfeffer und Chili eingelegter Kohl mundet aber fantastisch. Es ist nun jedoch schon nach 13 Uhr als wir zur U-Bahn aufbrechen. Der Weg zum Westbahnhof dauert mit zweimaligen Umsteigen länger als gedacht und am Bahnhof gibt es eine Ticketkontrolle und ewig lange Schlangen vor dem Sicherheitscheck. So viele Leute auf einem Haufen!

Als wir endlich drin sind, ist unser Zug bereits weg. Ich setze mich an den Rand mit unserem Gepäck während Alex wieder hinaus geht und versucht zu retten was zu retten ist. Ich beobachte inzwischen die Menschenmassen, die sich durch den Bahnhof schieben. Eine Familie lässt ihr Baby auf den Boden pinkeln, denn Windeln benutzt hier keiner. Stattdessen werden unten offene Hosen verwendet, was im eigenen Garten oder der freien Natur durchaus praktisch sein mag, hier doch aber etwas befremdlich auf mich wirkt. Ich habe ja schon gesehen wie Eltern ihre Kinder einfach über Mülleimer halten, damit diese sich erleichtern können, aber direkt auf dem Boden ist mir neu. Vielleicht 10 Minuten später kommt eine Reinigungskraft und beseitigt die Pfütze mit Hilfe von Sägespänen und einem Besen. So einfach ist das.

Alex kommt zurück und hat gute Nachrichten. Wir bekommen das verpasste Ticket voll erstattet und er konnte noch Plätze im 15:45 Uhr Zug bekommen. Allerdings ein Schnellzug und damit deutlich teurer, dafür kommen wir damit noch heute Abend an. Der andere Zug hätte 14 Stunden gebraucht, so düsen wir mit 300km/h in nur 5,5 Stunden nach Xi’an. Wir sind froh, dass es so gut geklappt hat und wir nicht noch eine Nacht in Peking verbringen müssen. Wir gehen zu unserer Wartehalle – insgesamt gibt es 10 in dem riesigen Bahnhof mit gefühlten 100 Zügen in der Stunde und tausenden von Menschen. Eigentlich ist es mehr wie ein Flughafen, mit Wartehallen, die wie Gates funktionieren und Boarding-Zeiten. Es steht schon eine lange Schlange vor dem erneuten Fahrkartencheck.

Witzig ist, dass bei jedem Ticketcheck, egal ob bei einer Sehenswürdigkeit oder am Bahnhof, immer ein Mensch neben den Automaten steht und das Ticket zum Stempeln hineinsteckt, obwohl man das auch gut selber machen könnte. So werden die Automaten ziemlich obsolet :) Wir warten an der Seite bis es losgeht. Dann geht alles recht flott und wir finden schnell unsere Sitzplätze. Wir schreiben während der Fahrt etwas Tagebuch und kommen im Nu in Xi’an an – schon um 21:15 Uhr, was wir kaum glauben können. Wir nehmen die U-Bahn zum Hostel.

In Xi’an gibt es zwei U-Bahn-Linien für über acht Millionen Menschen. Wir checken ins Hostel ein und gehen dann nochmal hinaus zum Essen in einer Nudelküche. Hier essen wir neben Nudeln eine Art chinesischen Kebab, auch „chinesischer Hamburger“ genannt – ein fettiges Brötchen mit noch fettigerem Fleisch darin. Das füllt auf jeden Fall. Unser Hostel ist im 3. Stock eines Hochhauses und bietet Aussicht über die wuseligen Straßen. Wir merken schon bei Ankunft, dass dies deutlich mehr China hier ist als in Peking. Hier ist typisch chinesisches Chaos angesagt – womit vor allem Verkehrschaos gemeint ist. So viele Menschen auf den Straßen und endlich auch Streetfood mit vielen Ständen an der Straße.

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    Annika

    Ich bin verliebt in die Welt, ihre Berge und das Abenteuer. Seit jeher beschäftigt mich eine starke Sehnsucht nach einem intensiven Leben. Dabei bedeuten Wandern und Reisen für mich pure Freiheit und Glück. Auf diesem Blog lest ihr alles über meine Abenteuer auf der ganzen Welt

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