Malaysia: In den Baumkronen von Tawau

Posted: 28. November 2015 by Annika

Nach Tawau wollen wir vor allem wegen wegen des Gren­züber­gangs nach Kali­man­tan, dem indone­sis­chen Teil Bor­neos, der von hier aus mit der Fähre möglich ist. Es soll aber doch anders kom­men… Zwis­chen­durch erkun­den wir noch den Dschun­gel um Tawau und den fan­tastis­chen Canopy Walk­way im Buk­it Gemok For­est Reserve.

Mit dem Minibus fahren wir von Sem­por­na nach Tawau, was etwa zwei Stun­den in Anspruch nimmt. Immer wieder reg­net es. Am frühen Nach­mit­tag kom­men wir in Tawau an. Tawau ist wed­er hässlich noch schön, es hat allerd­ings auch nicht viel zu bieten. Immer­hin einen Piz­za Hut find­en wir am Abend und im Gegen­satz du der Fil­iale in der Mon­golei schmeckt hier die Piz­za tat­säch­lich gut.

Reise­pla­nung
An nur weni­gen Stellen ist es möglich vom malai­is­chen Teil zum indone­sis­chen Teil Bor­neos zu wech­seln. Eine Möglichkeit ist es die Fähre von Tawau nach Tarakan zu nehmen, die etwa vier Stun­den benötigt. So weit so gut, aber wie weit­er? Wir wollen eigentlich nach Balik­pa­pan, das sich noch ein gutes Stück weit­er südlich befind­et. Hier ist ein weit­eres Malaien­bären­zen­trum zu find­en, das wir gerne besuchen möcht­en. Es gibt zwei Möglichkeit­en von Tarakan nach Balik­pa­pan zu gelan­gen: Per Flug oder per Schiff, das allerd­ings über 30 Stun­den benötigt und nur ein­mal die Woche fährt.

Hinzu kommt, dass man für einen Gren­züber­tritt ohne Flugzeug ein indone­sis­ches Visum vor­ab beantra­gen muss. Auch das ist in Tawau möglich, laut Lone­ly Plan­et äußerst prob­lem­los in ein­er Stunde mit einem Besuch beim indone­sis­chen Kon­sulat abge­hakt. Wir besuchen das Kon­sulat einen Tag nach unser­er Ankun­ft in Tawau. Erst­mal bekom­men wir die Infor­ma­tion, dass man mit­tler­weile einen Weit­er­flug aus Indone­sien her­aus nach­weisen muss. Vor 2015 hat es genügt eine Kred­itkarte vorzuweisen bzw. aus­re­ichend finanzielle Mit­tel. Nun gut, das ist nicht allzu schwierig, eine Fake Buchung reicht dabei ja immer aus. Als wir aber fra­gen ob eine aus­ge­druck­te Bestä­ti­gung des Flugs benötigt wird, wird uns mit­geteilt, dass jet­zt eh keine Visa aus­gestellt wer­den kön­nen, weil das Inter­net aktuell nicht funk­tion­iert. Da Fre­itag ist, kön­nen wir erst am Mon­tag wieder kom­men und es nochmal versuchen.

Unver­richteter Dinge müssen wir wieder abziehen und alles neu durch­denken. Soll­ten wir am Mon­tag das Visum bekom­men, und das ist keineswegs geset­zt, kön­nten wir früh­stens am Dien­stag mit der Fähre fahren, denn diese fährt immer mor­gens in Tawau ab. Wollen wir wirk­lich noch min­destens drei Tage hier rumhän­gen? In Tawau gibt es nicht allzu viel zu machen. Wir pla­nen ver­schiedene Szenar­ien durch und schauen nach Flü­gen. Diese sind aber lei­der alle recht teuer.

Die gün­stig­ste Alter­na­tive wäre es nach Jakar­ta zu fliegen und von dort aus weit­er. Inner­indone­sis­che Flüge sind näm­lich richtig gün­stig. Teuer wäre nur der Flug über die Gren­ze nach Tarakan. Nach vielem Hin- und Herüber­legen und check­en aller Optio­nen entschei­den wir uns für den Flug nach Jakar­ta. Dort wollen wir kurz bleiben und dann weit­er nach Bali fliegen. Es ist allerd­ings ziem­lich blödsin­nig, dass wir wieder nach Kuala Lumpur zurück­fliegen müssen um dort den Anschlussflug nach Jakar­ta zu nehmen. Wir buchen einen Flug für den morgi­gen Tag.

Was kann man also noch so in Tawau machen außer seine Angele­gen­heit­en zu regeln? Das Essen beschränkt sich größ­ten­teils auf Seafood und Fisch, was reich­haltig vorhan­den ist, aber für Nicht-Fis­chess­er wie mich eher abschreck­end ist. Gut ist allerd­ings das Buf­fet im Mar­co Polo Hotel, das nur 20 MYR kostet. Dann schaf­fen wir es endlich ein Paket nach Deutsch­land abzusenden, was wir schon seit Nepal vorhat­ten. Darin enthal­ten vor allem Sou­venirs, die wir schon eine Weile mit uns rum­schlep­pen. Auf der Post tre­f­fen wir erst­mal auf Sprach­bar­ri­eren, wir müssen durch die Hin­terz­im­mer der Post­stelle laufen bis wir endlich unser Paket aufgeben kön­nen. Ob es je ankom­men wird? Wir sind gespannt.
Canopy Walk­way im Buk­it Gemok For­est Reserve
Am Tag des Abflugs gehen wir noch ins Buk­it Gemok For­est Reserve, denn unser Flug geht erst am Nach­mit­tag. Nach einem Regen­schauer fahren mit dem Taxi hin­aus in den etwa 10km ent­fer­n­ten Wald. Wir machen aus dass uns ein Taxi gegen 15 Uhr wieder abholt. Hier draußen gibt’s näm­lich nix, wed­er Taxis, noch Busse. Wir sind auch so ziem­lich alleine hier. Einzig ein Tick­etverkäufer sitzt vor dem Eingang.

Wir gehen einen glitschi­gen Pfad hin­auf durch dicht­en Wald auf den Lim Man Kui Quar­ry Hill. Ab und an reg­net es, aber das Blät­ter­dach schützt uns. Wir sind schnell patschnass geschwitzt, die Luft­feuchtigkeit ist wahnsin­nig hoch. Immer wieder gibt es Unter­stände, aber wenn wir dort ste­hen­bleiben um auszu­ruhen belästi­gen uns sofort Mück­en. Also weit­er hin­auf. Auf dem Weg hin­auf begeg­nen wir Makak­en, die in den Bäu­men hüpfen, Eidech­sen, die über den Weg huschen, und ein­er Schlange, die mit­ten auf dem Weg liegt. Sie ist nur etwa 30cm lang und hat eine braune Farbe, weshalb sie schnell zu überse­hen ist. Sie macht kein­er­lei Anstal­ten sich weit­erzube­we­gen und da wir nicht über sie hinüber­steigen wollen (man weiß ja nie bei Schlangen…), stupst sie Alex mit einem Stock an und ganz langsam schlän­gelt sie sich weit­er. Aggres­siv ist sie schon­mal nicht.

Nach etwa ein­er Stunde erre­ichen wir den let­zten Unter­stand und kurz danach den etwa 10m über dem Boden durch die Baumkro­nen führen­den Canopy Walk­way. Anders als in Sepi­lok ist dieser recht aben­teuer­lich, denn er beste­ht aus kleinen engen Hänge­brück­en, die man einzeln über­queren muss. Das Kli­ma ist hier deut­lich angenehmer als auf dem Wald­bo­den. Die Luft ist nicht mehr stick­ig und ab und an streift uns sog­ar ein leichter Luftzug. Wir haben von hier eine großar­tige Über­sicht über den Wald und Tawau. Manch­mal kann man hier wohl auch die riesi­gen Samen (15cm) der Alsomi­tra macro­carpa sehen, die wie aero­dyn­mais­che Pfannkuchen ausse­hen sollen und durch den Wald fliegen. Lei­der fliegt davon heute keine durch die Luft.

Auf dem Rück­weg rutscht Alex aus und fällt hin, reißt sich Löch­er in sein T‑Shirt und bei­de schwitzen wir wieder. Unten angekom­men brauchen wir erst­mal eine Ladung Wass­er im Gesicht. Unser Taxi wartet schon am Ein­gang auf uns und bringt uns zurück zu unserem Hotel.

Weit­er­reise nach Jakar­ta, über Kuala Lumpur
Nach ein­er schnellen Dusche fahren wir zum Flughafen. In Kuala Lumpur kom­men wir spät abends an, unser Anschlussflug nach Jakar­ta geht erst um 6 Uhr am näch­sten Mor­gen. Wir check­en also ins Cap­sule Hotel direkt im Flughafen ein, eine Art Con­tain­er­ho­tel, wo jed­er eine eigene Box hat. Wir schlafen ganz gut hier. Früh am näch­sten Mor­gen bemerke ich allerd­ings erst, dass ich meine Wan­der­stiefel im Flugzeug vergessen haben muss. Ich hat­te sie beim Handgepäck dabei, aber nicht am Ruck­sack fest­ge­bun­den und unter dem Sitz vergessen. Ich ver­suche sie noch aufzutreiben und begebe mich auf eine Odysee durch den Flughafen, die der Suche nach Passier­schein A 38 im “Haus, das Ver­rück­te macht” gle­icht. Trotz allem Bemühens lei­der erfol­g­los. Die Stiefel sind offen­bar nicht gefun­den wor­den. Ich muss also ohne meine geliebten Wan­der­schuhe weit­er­reisen. Es ist fraglich ob ich irgend­wo in indone­sien Lowa Wan­der­schuhe her­bekomme… Vielle­icht in Australien?

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