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Nepal: Organisation eines Himalaya-Treks

In Thamel gibt es gefühlte Tausend Tourenanbieter für jegliche Himalaya-Treks, hier durchzusehen und die guten von den schlechten zu filtern ist eine unendliche Aufgabe. Wir wollen zu Anfang den Trek zum Everest Base Camp machen mit Option auf Verlängerung über die sogenannten „Drei Pässe“. Der Weg dauert 16 Tage inklusive der drei notwendigen Akklimatisierungstage. Hier geht es natürlich darum den höchsten aller Berge zu sehen – den Mount Everest – sowie die atemberaubende Szenerie drumherum.

Zuerst gehen wir zur Information zu allen Trekking relevanten Themen zu KEEP (Kathmandu Environmental Education Project). Hier lesen wir ein paar Berichte von Trekkern durch – in Ordnern gibt es zu jeder Region Erfahrungsberichte von Trekkern. Die meisten jedoch vor dem Erdbeben. Die beliebtesten Trekkingregionen wie Everest und Annapurna sind jedoch wieder offen, nur Langtang und Manaslu bleiben noch geschlossen. Wir unterhalten uns mit dem Chef von KEEP. Er erzählt uns dass bis zu 60% weniger Touristen dieses Jahr im Vergleich zum Vorjahr hier sind – wegen des Erdbebens. Er empfiehlt uns einen Porter/Guide zu nehmen und alles von Kathmandu aus zu regeln. Ein Porter/Guide ist eine Mischung aus beiden: Kein richtiger Träger, der ewig viel tragen kann und auch kein richtiger Guide, sondern ein Mittelweg.

Porter/Guide oder nicht?
Wir denken lange darüber nach. Dafür spricht, dass wir natürlich weniger tragen müssen, die nepalesische Wirtschaft und Sherpas unterstützen, jederzeit Unterstützung haben. Dagegen spricht, dass wir deutlich mehr Geld ausgeben müssen und wir sind deutlich flexibler wenn wir alleine gehen. Außerdem ist die Wegfindung zum Everest Base Camp (EBC) einfach, der Weg an sich nicht schwer und Teehäuser finden sich mit nur wenigen Stunden Abstand, sodass man ggf. eine Etappe verkürzen kann.

Die Organisation verlangt 15-25€ pro Tag für den Porter/Guide plus Geld für die Organisation an sich. So ist man für diesen Dienst zusätzlich mindestens 400 USD mehr los für mindestens 16 Tage. Porter/Guides organisiert man am besten über Organisationen anstatt vor Ort, weil die Sherpas dann auch versichert sind. Wird jedenfalls behauptet. Wir haben auch kritische Stimmen gehört, nachdem es besser sein soll einen Porter vor Ort zu organisieren, denn im Endeffekt ist die Kranken- und Lebensversicherung gerade mal 7.000 USD wert.

In Thamel gibt es hunderte Tourenanbieter, es ist schwer den „richtigen“ auszuwählen. Im Endeffekt bieten alle das gleiche zu unterschiedlichen Preisen – die Frage ist nur wem man am meisten vertraut. Schonmal nicht dem Tourenanbieter, der uns im Taxi vom Flughafen vollgequatscht hat und uns dann vor dem falschen Hostel abgesetzt hat…

Wir nehmen uns Zeit uns über all das klar zu werden. Zweimal gehen wir zu KEEP und lassen uns beraten. Wir bekommen eine Liste von Anbietern, die bei KEEP registriert sind. Diese umfasst aber 100 Organisationen, was uns nicht wirklich weiter hilft. Wir schauen uns drei Tourenorganisationen an und lassen uns Angebote geben. Alle drei sind ganz unterschiedlich: Der erste (Himalayan Glacier Trekking) lässt mehr uns reden, der zweite  ist ein Schnacker und sein Redefluss kann kaum gestoppt werden und der dritte (Eco Tourism Nepal) macht bisher den besten Eindruck. Hier gefällt uns, dass wir den Träger direkt bezahlen und somit ganz genau wissen was bei ihm ankommt, die Agentur bekommt 100 USD. Dann wollen wir nochmal darüber schlafen und entscheiden.

Immerhin wird der Trek schon alleine durch den Flug nach Lukla recht teuer. Der Flug ist nötig, da die Alternative nur darin bestünde etwa 10h mit dem Bus nach Jiri zu fahren und von dort sechs Tage bis nach Lukla zu laufen, was die ohnehin schon lange Tour mächtig in die Länge zöge – vor allem wenn man das auf dem Rückweg nochmal machen will.

Am nächsten Morgen testen wir mal unser Gesamtgewicht der Rucksäcke indem wir alles wichtige einpacken und probetragen. Passt. Wir entscheiden uns dafür, den Trek alleine zu machen. Irgendwie ist das einfacher. Den Flug nach Lukla lassen wir über unser Guesthouse buchen, hier können wir auch unsere restlichen Sachen lagern. Wir treffen weitere Vorbereitungen. Wir brauchen Riegel, Iodione und Diamox Tabletten.

Höhenkrankheit
Zur weiteren Vorbereitung gehen wir zur Himalayan Rescue Association, die eine kostenlose Beratung zur Akklimatisierung und Höhenkrankheit anbieten. Wir lernen vor allem, dass wir langsam machen müssen. Diamox soll man bei leichten Beschwerden einnehmen, z.B. bei Kopfschmerzen, Schlafproblemen oder Schwächegefühl. Zusätzlich ist zu überlegen ob man einen Pausentag einlegt, jedenfalls sollte man keinsfalls höher steigen solange die Symptome anhalten. Schwere Symptome wie mehrfaches Erbrechen, Torkeln oder Schwierigkeiten beim Atmen auch während man ausruht erfordert den sofortigen Abstieg in niedrigere Gefilde bis es einem wieder besser geht. Generell kann man sagen, dass man über 3.500m nur noch 150hm pro Tag bewältigten und einen Pausentag alle drei oder vier Tage einlegen sollte. Alle 600 Höhenmeter über 3.500 sollte man zwei Nächte am gleichen Ort verbringen um dem Körper Zeit für die Akklimatisierung zu geben. Schlafen sollte man immer niedriger als man an diesem Tag gestiegen ist.

Weitere Vorbereitung (Permits)
Außerdem müssen wir uns noch für die TIMS Karte registrieren. Das ist im Tourist Service Center möglich. Die TIMS Karte registriert einen als Trekker. Das soll vor allem der eigenen Sicherheit dienen, damit entsprechende Suchaktionen veranlasst werden können falls es zu Problemen kommt. Es ist aber auch obligatorisch um sich dort bewegen zu dürfen. Dazu benötigt man seinen Pass, zwei Passfotos und 20$. Hier kann man auch im Voraus Eintrittskarten für die Nationalparks kaufen und auch die Erlaubnis für die Annapurna Region besorgen. Als wir da waren, hatte der Schalter für die Nationalparks leider schon zu. Dieser hat nur von 9 bis 14 Uhr auf, während der Schalter für die TIMS Karten von 10 bis 16 Uhr geöffnet hat. Warum auch immer diese nicht besser koordiniert sind – eins der vielen Mysterien in Nepal.

Karten für sämtliche Gebirge Nepals gibt’s überall in Thamel zu kaufen und wir erstehen eine vom Everest-Gebiet und stöbern ein wenig darin herum :)

Folgendes ist nun also der Plan für unseren Trek zum Everest Base Camp:
Tag 1: Ankunft mit dem Flugzeug in Lukla und bis Phakding laufen (2,5h, 50hm bis auf 2.610m)
Tag 2: Phakding bis Namche Bazaar (5,5h und 1.000hm bis auf 3.420m)
Tag 3: Pausentag für die Akklimatisierung
Tag 4: Namche Bazaar bis Tengboche (4h und 350hm bis auf 3.870m)
Tag 5: Pausentag für die Akklimatisierung
Tag 6: Tengboche bis Pheriche (3,5h und 450hm bis auf 4.240m)
Tag 7: Pausentag für die Akklimatisierung
Tag 8: Pheriche bis Dughla (2h und 400m bis auf 4.620m)
Tag 9: Dughla bis Lobuche (2,5h und 300hm bis auf 4.930m)
Tag 10: Lobuche bis Gorak Shep (2,5h und 250hm bis auf 5.160m)
Tag 11: Gorak Shep bis Base Camp auf 5.364m und Gipfel von Kala Pattar auf 5.545m und zurück (10h und 400hm)
Tag 12-16: Rückweg nach Lukla

Eventuell mit Option auf Verlängerung über die drei Pässe Kongma La und zurück über Cho La und Renjo La – je nachdem wie wir uns fühlen. Das wären dann 20 Tage. Vielleicht laufen wir auch die sechs Tage hinaus bis nach Jiri um von dort den Bus zu nehmen. Wir werden sehen :)

Eine Antwort

  1. Danke für die Karte aus China. Ein Wahnsinn Trip zum Basic Camp. Hoffe für Euch das alles gut geht. Genießt es! Des kommt niard wieda. Überflieg immer die Berichte. Die Bilder genies ich und erzähl an Cheesy kurz, was bei Euch so los is. Bleibt gesund. An Michael sei 30sigster war a tolles Fest. Bin um sechse in der Früh mit Katharina heim. Sche wars. Pfirts Eich Irmi

    Liebe Grüße Irmi

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    Annika
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    Ich bin verliebt in die Welt, ihre Berge und das Abenteuer. Seit jeher beschäftigt mich eine starke Sehnsucht nach einem intensiven Leben. Dabei bedeuten Wandern und Reisen für mich pure Freiheit und Glück. Auf diesem Blog lest ihr alles über meine Abenteuer auf der ganzen Welt

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