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Norwegen: Rundfahrt in den Fjorden

Heute ist die kleine Fjordtour namens „Norway in a Nutshell“ geplant.

Mit dem Zug fahren wir morgens von Bergen nach Myrdal, dann mit der Bergbahn nach Flåm weiter. Die eingleisige „Flåmsbana“ durchquert das Flåmsdalen und fährt bis Flåm 864m hinunter und ist eine der weltweit steilsten Bahnen ohne Kabel oder Zahnräder. Die größte Steigung beträgt 55%. 45 Minuten dauert die Fahrt bei der wir durch 20 Tunnel fahren. Wir passieren zahlreiche Wasserfälle, z.B. den Kjosfossen bei dem es einen Stopp gibt. Leider regnet es etwas und die Aussicht ist bescheiden, aber schön ist es trotzdem. Der Kjosfossen ist leider etwas arg kitschig aufgemacht, da nach kurzer Zeit Musik erklingt und zwei Damen feenartig am Wasserfall tänzeln….

Wanderung zu Wasserfällen

In Flåm haben wir dann drei Stunden Aufenthalt bis die Fähre startet. Wir entscheiden uns für einen Weg zum Wasserfall Brekkefossen. Da es noch regnet, sind wir die einzigen, die dahin aufbrechen. Über einen steilen rutschigen Pfad geht es ein wenig hinauf, vorbei an zotteligen Rindern, und schon bald stehen wir vor dem Wasserfall und drei Schafen, die sich ein hübsches Plätzchen gesucht haben. Pünktlich zur Ankunft kommt die Sonne hervor. Wir erfreuen uns an unserer Brotzeit – jawohl mit Brot! – und schauen auf den Fjord hinaus sowie auf die Kaskaden des Wasserfalls. Wir gehen ein Stück zum Wasserfall hinunter und lassen uns die Gischt um die Nase wehen. Wieder oben sind nun auch andere Leute angekommen, die den Regen abgewartet haben und die unsere Schäfchen langsam vertreiben.

Bootsfahrt in den Fjorden

Wir machen uns auf den Rückweg und besteigen dann die Fähre Richtung Gudvangen mit einem Haufen Leuten, vor allem Asiaten. Die wenigen Sitzgelegenheit sind belegt. Dann geht es hinaus in den Aurlandsfjord. Ein Asiate beginnt sein Brot in die Luft zu werfen um die uns begleitenden Möwen zu füttern und die anderen machen’s nach. Es fliegen also überall Brotstücke durch die Gegend, die meisten davon ins Wasser. Schon bald wird es kalt und beginnt zu regnen und dann können wir auch etwas sehen, da viele sich nach innen verziehen. Wir fahren an einsamen Dörfern, steilen Felswänden, zahlreichen Wasserfällen und vereinzelten Kajakfahrern vorbei und begegnen Tümmlern und Seehunden. Weiter geht’s in den Nærøyfjord, der an seiner engsten Stelle nur 250m breit und von bis zu 1760m hohen Steilwänden gesäumt ist. Der Nærøyfjord gehört zum UNESCO Weltkulturerbe, da das Gebiet große Artenvielfalt aufweist und größtenteils menschlich unberührt ist.

Als der Regen sich verzieht, haben wir auch schönes Licht, die verdunstende Feuchtigkeit schimmert golden glitzernd in der Luft.

Über Gebirgsstraßen zurück nach Oslo

In Gudvangen steigen wir in einen Bus um, der uns über die steile alte Straße über Stalheim, die früher als Postverbindung zwischen Kopenhagen, Oslo und Bergen diente, zurück nach Voss bringt. Die Straße hat ein Gefälle von 18%. Überall ergießen sich Wasserfälle in das Tal. Wir sitzen ganz vorn im Bus und haben einen Panoramablick ins Tal und auf den steilen Abhang wenn der Bus sich um eine schmale Kurve wuchtet. Leider regnet es stark und Fotos sind nutzlos. In Voss haben wir dann wieder eine Stunde Aufenthalt in der wir ein bisschen in die Stadt hinein schlendern. Das schön eingerichtete „Tre Brør Café“ zieht mich mit seinem blumengeschmückten Äußeren an und ich trinke eine heiße Schokolade mit viel Schlagsahne.

Leider fällt uns kurz danach auf, dass mein Lonely Planet verschwunden ist. Ich muss ihn im Bus vergessen haben. Mist :( Die Bahnstation ist leider auch nicht besetzt, sodass die Hoiffnung auf eine Abgabe im Sande verläuft. Etwas gedrückt sitzen wir im Zug zurück nach Bergen, wo wir spät Abends ankommen. Mittlerweile ist die schmal über den Reiseführer auch vergessen, immerhin handelt es sich ja nicht um etwas Unersetzbares. Wir checken wieder neu im Hostel ein, da wieder Zimmertausch angesagt ist (aber wenigstens konnten wir immer im gleichen und günstigen Hostel bleiben), dann gehen wir raus um etwas zu essen zu suchen. Diesmal landen wir bei der Pizzakette „Peppes Pizza“, die immerhin große und kreative Pizzen zu gescheiten Preisen anbietet. Man kann sich auch eine Hälfte anders belegen lassen als die andere. Und die Pizza ist sehr schmackhaft und macht satt. Den absoluten Geheimtipp zum Essen in Bergen habe ich leider nicht. Das schlauste wird wohl selbst kochen sein, wenn möglich. Im unserem Hostel ist die Küche allerdings sehr klein, das angebotene Frühstück kann sich für 50 NOK (ca. 6€) aber sehen lassen. Das Restaurant „Pingvinen“ soll gut sein, aber die Preise vs. Größe des Tellers haben uns dann doch abgeschreckt bzw. hat uns auch keine Speise auf der Tageskarte besonders angelacht.

„Norway in a Nutshell“ ist eine der beliebtesten Fjordtouren, ich kann es aber nur bedingt empfehlen. Es ist ziemlich voll und man könnte sich vor Ort mehr Zeit nehmen für die einzelnen Fjorden. Besser ist es individuell nach Voss oder Flam zu fahren und sich von dort ein kleineres Boot zu organisieren. Unsre Planung war leider etwas unausgereift, da wir mit dem Bus nach Bergen bereits dort vorbei gefahren sind und einfach dort hätten aussteigen sollen. „Norway in a Nutshell“ bietet nur die Tickets für Zug, Bus und Fähre, die man sich auch selbst organisieren könnte. Wer wenig Zeit hat und dem das Touri-Gewusel nicht viel ausmacht, der deckt mit der Tour allerdings die Fjordlandschaft gut ab.

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    Annika

    Ich bin verliebt in die Welt, ihre Berge und das Abenteuer. Seit jeher beschäftigt mich eine starke Sehnsucht nach einem intensiven Leben. Dabei bedeuten Wandern und Reisen für mich pure Freiheit und Glück. Auf diesem Blog lest ihr alles über meine Abenteuer auf der ganzen Welt

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