Norwegen: Rundfahrt in den Fjorden

Posted: 24. August 2014 by Annika

Heute ist die kleine Fjord­tour namens “Nor­way in a Nut­shell” geplant. 

Mit dem Zug fahren wir mor­gens von Bergen nach Myrdal, dann mit der Berg­bahn nach Flåm weit­er. Die ein­gleisige “Flåms­bana” durch­quert das Flåms­dalen und fährt bis Flåm 864m hin­unter und ist eine der weltweit steil­sten Bah­nen ohne Kabel oder Zah­n­räder. Die größte Stei­gung beträgt 55%. 45 Minuten dauert die Fahrt bei der wir durch 20 Tun­nel fahren. Wir passieren zahlre­iche Wasser­fälle, z.B. den Kjos­fos­sen bei dem es einen Stopp gibt. Lei­der reg­net es etwas und die Aus­sicht ist beschei­den, aber schön ist es trotz­dem. Der Kjos­fos­sen ist lei­der etwas arg kitschig aufgemacht, da nach kurz­er Zeit Musik erklingt und zwei Damen feenar­tig am Wasser­fall tänzeln.…

Wanderung zu Wasserfällen

In Flåm haben wir dann drei Stun­den Aufen­thalt bis die Fähre startet. Wir entschei­den uns für einen Weg zum Wasser­fall Brekke­fos­sen. Da es noch reg­net, sind wir die einzi­gen, die dahin auf­brechen. Über einen steilen rutschi­gen Pfad geht es ein wenig hin­auf, vor­bei an zot­teligen Rindern, und schon bald ste­hen wir vor dem Wasser­fall und drei Schafen, die sich ein hüb­sches Plätzchen gesucht haben. Pünk­tlich zur Ankun­ft kommt die Sonne her­vor. Wir erfreuen uns an unser­er Brotzeit — jawohl mit Brot! — und schauen auf den Fjord hin­aus sowie auf die Kaskaden des Wasser­falls. Wir gehen ein Stück zum Wasser­fall hin­unter und lassen uns die Gis­cht um die Nase wehen. Wieder oben sind nun auch andere Leute angekom­men, die den Regen abge­wartet haben und die unsere Schäfchen langsam vertreiben.

Bootsfahrt in den Fjorden

Wir machen uns auf den Rück­weg und besteigen dann die Fähre Rich­tung Gud­van­gen mit einem Haufen Leuten, vor allem Asi­at­en. Die weni­gen Sitzgele­gen­heit sind belegt. Dann geht es hin­aus in den Aur­lands­fjord. Ein Asi­ate begin­nt sein Brot in die Luft zu wer­fen um die uns beglei­t­en­den Möwen zu füt­tern und die anderen machen’s nach. Es fliegen also über­all Brot­stücke durch die Gegend, die meis­ten davon ins Wass­er. Schon bald wird es kalt und begin­nt zu reg­nen und dann kön­nen wir auch etwas sehen, da viele sich nach innen verziehen. Wir fahren an ein­samen Dör­fern, steilen Fel­swän­den, zahlre­ichen Wasser­fällen und vere­inzel­ten Kajak­fahrern vor­bei und begeg­nen Tümm­lern und See­hun­den. Weit­er geht’s in den Nærøyfjord, der an sein­er eng­sten Stelle nur 250m bre­it und von bis zu 1760m hohen Steil­wän­den gesäumt ist. Der Nærøyfjord gehört zum UNESCO Weltkul­turerbe, da das Gebi­et große Arten­vielfalt aufweist und größ­ten­teils men­schlich unberührt ist.

Als der Regen sich verzieht, haben wir auch schönes Licht, die ver­dun­stende Feuchtigkeit schim­mert gold­en glitzernd in der Luft.

Über Gebirgsstraßen zurück nach Oslo

In Gud­van­gen steigen wir in einen Bus um, der uns über die steile alte Straße über Stal­heim, die früher als Postverbindung zwis­chen Kopen­hagen, Oslo und Bergen diente, zurück nach Voss bringt. Die Straße hat ein Gefälle von 18%. Über­all ergießen sich Wasser­fälle in das Tal. Wir sitzen ganz vorn im Bus und haben einen Panoram­ablick ins Tal und auf den steilen Abhang wenn der Bus sich um eine schmale Kurve wuchtet. Lei­der reg­net es stark und Fotos sind nut­z­los. In Voss haben wir dann wieder eine Stunde Aufen­thalt in der wir ein biss­chen in die Stadt hinein schlen­dern. Das schön ein­gerichtete “Tre Brør Café” zieht mich mit seinem blu­mengeschmück­ten Äußeren an und ich trinke eine heiße Schoko­lade mit viel Schlagsahne.

Lei­der fällt uns kurz danach auf, dass mein Lone­ly Plan­et ver­schwun­den ist. Ich muss ihn im Bus vergessen haben. Mist :( Die Bahn­sta­tion ist lei­der auch nicht beset­zt, sodass die Hoiffnung auf eine Abgabe im Sande ver­läuft. Etwas gedrückt sitzen wir im Zug zurück nach Bergen, wo wir spät Abends ankom­men. Mit­tler­weile ist die schmal über den Reise­führer auch vergessen, immer­hin han­delt es sich ja nicht um etwas Uner­set­zbares. Wir check­en wieder neu im Hos­tel ein, da wieder Zim­mer­tausch ange­sagt ist (aber wenig­stens kon­nten wir immer im gle­ichen und gün­sti­gen Hos­tel bleiben), dann gehen wir raus um etwas zu essen zu suchen. Dies­mal lan­den wir bei der Piz­za­kette “Peppes Piz­za”, die immer­hin große und kreative Pizzen zu gescheit­en Preisen anbi­etet. Man kann sich auch eine Hälfte anders bele­gen lassen als die andere. Und die Piz­za ist sehr schmack­haft und macht satt. Den absoluten Geheimtipp zum Essen in Bergen habe ich lei­der nicht. Das schlauste wird wohl selb­st kochen sein, wenn möglich. Im unserem Hos­tel ist die Küche allerd­ings sehr klein, das ange­botene Früh­stück kann sich für 50 NOK (ca. 6€) aber sehen lassen. Das Restau­rant “Pingvi­nen” soll gut sein, aber die Preise vs. Größe des Tellers haben uns dann doch abgeschreckt bzw. hat uns auch keine Speise auf der Tageskarte beson­ders angelacht.

Nor­way in a Nut­shell” ist eine der beliebtesten Fjord­touren, ich kann es aber nur bed­ingt empfehlen. Es ist ziem­lich voll und man kön­nte sich vor Ort mehr Zeit nehmen für die einzel­nen Fjor­den. Bess­er ist es indi­vidu­ell nach Voss oder Flam zu fahren und sich von dort ein kleineres Boot zu organ­isieren. Unsre Pla­nung war lei­der etwas unaus­gereift, da wir mit dem Bus nach Bergen bere­its dort vor­bei gefahren sind und ein­fach dort hät­ten aussteigen sollen. “Nor­way in a Nut­shell” bietet nur die Tick­ets für Zug, Bus und Fähre, die man sich auch selb­st organ­isieren kön­nte. Wer wenig Zeit hat und dem das Touri-Gewusel nicht viel aus­macht, der deckt mit der Tour allerd­ings die Fjord­land­schaft gut ab.

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