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Peru: Das Geheimnis der Nazca Linien

Nazca ist vor allem für seine Linien bekannt, die berühmten Nazca Linien, die nicht nur aus den historichen geometrischen Linien in der Nazca-Wüste bestehen, sondern auch rätselhafte Tiergeoglyphen. Diese Scharrbilder werden der Pre-Inka Zivilsation der Nazcas in einer Zeit zwischen 500 Jahren vor und nach Christus zugerechnet. Immer noch ist es ein Mysterium warum diese Linien erstellt wurden und von wem.

Die Nazca Linien sind riesige Scharrbilder in der Wüste von Nazca. Die Nazca-Ebene zeigt auf einer Fläche von 500 km² schnurgerade, bis zu 20 km lange Linien, Dreiecke und trapezförmige Flächen sowie Figuren mit einer Größe von zehn bis mehreren hundert Metern, z.B. Abbilder von Menschen, Affen, Vögeln und Walen. Oft sind die figurbildenden Linien nur wenige Zentimeter tief.

Rundflug über die Nazca Linien

Am besten lassen sich die Nazca Linien aus der Luft ansehen. Es gibt zwar auch zwei Aussichtsgelegenheiten, bei denen sich aber nur jeweils zwei Figuren erfassen lassen. Man hat hier verschiedene Optionen. Ein kurzer Flug ist die günstigste Variante, man fliegt dabei allerdings höher und nur einmal über die Figuren, während die von uns gewählte Variante tiefer fliegt und die Figuren von jeder Seite anfliegt.

Man soll den Flug vor dem Frühstück machen, da man dabei leicht seekrank werden kann. Der Flughafen ist nicht groß und anscheinend nur für die Rundflüge gebaut. Zuerst werden wir gewogen um die richtige Sitzverteilung im kleinen Flugzeug zu erreichen. In der Wartezeit sehen wir einen Film über die Nazcakultur, dann geht es los. Die Maschine ist eine kleine Propellermaschine mit sechs Sitzplätzen plus Pilot und Copilot. Der Start verläuft ziemlich ruhig und bald fliegen wir auf knapp 210m über die Wüste.

Die erste Figur, die wir sehen ist der Wal. Der Pilot fliegt jede Figur von links und rechts an, damit jeder gut sehen kann. Danach sehen wir große Trapeze im Sand und die Figuren Affe und Hund. Der Wüstenboden ist voll mit Linien und man muss oft suchen bis man die Figuren genau erkennen kann. Vor dem Affen und dem Hund sehen wir noch den Astronauten. Im Gegensatz zu den anderen Figuren liegt dieser an einem Berghang. Nach dem Hund sehen wir Kolibri, Kondor und die Spinne.

Es ist faszinierend vor allem wenn man bedenkt, dass die Nazca diese Figuren schon 500 vor Christus geschaffen haben. Überall sieht man auch Linien, Dreiecke und Quadrate. Neben einem großen Quadrat ist der Reiher zu sehen. Auf ihn folgt der Papagei. Die beiden Figuren Baum und Hände bzw. Frosch liegen direkt neben einer Straße und einem Aussichtsturm. Durch das ganze Hin- und Her beim Anfliegen der Figuren bekommen sogar wir einen flauen Magen, obwohl wir recht robust sind. Beim Aussteigen habe ich ziemlich weiche Knie.

Museum Didáctico Antonini

Ein Pilot fährt uns zum Hostel zurück, wo wir auf der schönen Dachterrasse frühstücken. Wir gehen durch die Straßen und Souvenirstände von Nazca. Da wir nicht genau wissen was wir machen sollen und es sauheiß ist, gehen wir ins Museum Didáctico Antonini. Hier lernen wir etwas über die Nazcakultur und ihre Ruinen. Die Schautafeln sind alle auf Spanisch, aber wir lesen uns aus einer Broschüre vor. Wir sehen ein Modell der gesamten Nazca Linien, Keramiken, Kleidungsstücke und Schädel, manche von ihnen deformiert. In einem schönen Garten sind Nachbau von Nazcagräbern und ein Aquädukt nachgebaut. Der wenige Niederschlag in der Wüste machte aus dem Volk der Nazca Meister der Bewässerung. Ihre Kanalsysteme dienen noch heute der Landwirtschaft.

Planetarium Maria Reiche

Abends gehen wir ins Planetarium. Es liegt im Nazca Lines Hotel, das ziemlich schick ist. Wir lernen etwas über die deutsche Linienforscherin Maria Reiche und ihre Arbeit. Maria Reiche stammt aus Dresden und begann 1924 nach Entdeckung der Linien allein die Scharrbilder in der Wüste von Nazca zu untersuchen. Mithilfe eines Helikopters, an dessen Kufen sie sich binden ließ, machte sie die ersten Luftaufnahmen der Linien, die sie und die Linien weltbekannt machten. Sie engagierte sich für den Schutz und Erhalt der Scharrbilder und bewirkte die Aufnahme der Nazca Linien in die UNESCO-Liste des Welterbes. Bis in die 60er Jahre hatte sie ein riesiges Gebiet von etwa 150m² vermessen und hat 50 Figuren und 1.000 Linien entdeckt. Dabei lebte sie in einer kleinen Hütte ohne Strom und Wasser am Rande der Wüste. Bis zum Ende ihres Lebens durfte Maria Reiche in dem Nazca Lines Hotel kostenfrei wohnen.

 Mit einer Projektion werden die Linien und Figuren und Sterne an die Decke des Planetariums geworfen. Wir lernen verschiedene Theorien über die Nazcalinien kennen. Manche sind einleuchtend, andere eher abwegig. Die anerkannteste ist wohl, dass es sich um Wasser- und Fruchtbarkeitsrituale handelte und durch Klimaschwankungen veranlasst wurden. Entlang der Linien fand man Muscheln und Relikte von Meerestieren. Keramiken, auf denen etwa Gruppen zu sehen sind, die Maisbier trinken oder einer Panflöte lauschen, könnten darüber hinaus ein Hinweis darauf sein, dass dort Zeremonien abgehalten wurden. Weshalb allerdings die Linien so angeordnet sind, wie sie sind, bleibt weiterhin ein Geheimnis. Eine andere Theorie besagt, dass die Linien auf bestimmte Sternkonstellationen verweisen und ein riesiger astronomischer Kalender sein könnte oder dass es sich um Bilder für die Götter handelte, eine Art Freilufttempel. Die Alien-Theorie gibt es natürlich auch.

Danach beobachten wir den Sternenhimmel durchs Teleskop und sehen Jupiter, Saturn, Mars und den Mond.


Museo Didáctico Antonini, Av de la Cultura 600, 9 bis 19 Uhr, Eintritt S20
Planetarium Maria Reiche, Nazca Lines Hotel, Bolognesi 147, Englische Show um 19 Uhr, Eintritt S20

Hotel Empfehlung
Mama Chelita, ab 15€ im Doppelzimmer pro Nacht inkl. Frühstück
Calle Fermin del Castillo 531, Nazca
Super Preis-Leistungs-Verhältnis! Kostenlose Abholung vom Busbahnhof, sehr gutes Frühstück auf der Dachterrasse und Buchung von Nasca Flügen möglich.

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    Annika

    Ich bin verliebt in die Welt, ihre Berge und das Abenteuer. Seit jeher beschäftigt mich eine starke Sehnsucht nach einem intensiven Leben. Dabei bedeuten Wandern und Reisen für mich pure Freiheit und Glück. Auf diesem Blog lest ihr alles über meine Abenteuer auf der ganzen Welt

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