Portugal/Spanien: Küstenwanderung auf dem Caminho Portugues

Posted: 25. September 2020 by Annika

In 280km führt der por­tugiesis­che Jakob­sweg (Cam­in­ho Por­tugues) von Por­to nach San­ti­a­go de Com­postela in Spanien. Wir entschei­den uns für die Küsten­vari­ante, die uns in den ersten sieben Tagen ent­lang von Traum­strän­den und zerk­lüfteten Fel­sküsten führt. Nach San­ti­a­go de Com­postela laufen wir noch 90km zurück zur Küste bis nach Fin­is­terre, zum “Ende der Welt”.

Porto

Wir lan­den am Vor­mit­tag in Por­to und fahren mit der Metro in die Stadt um unsere Sachen im Hos­tel abzugeben und dann die Stadt zu erkun­den. Wir gehen mit­tagessen und pro­bieren das Tri­pas á moda do Por­to, das typ­isch für Por­to ist. Das Gericht beste­ht aus ver­schiede­nen Fleis­chsorten, Kut­teln, Würstchen und weißen Bohnen. Wir gehen in das his­torische Zen­trum und zum Torre dos Cléri­gos, der 76m über der Stadt aufragt. Die 225 Stufen führen zu ein­er fan­tastis­chen Aus­sicht auf die Däch­er der Alt­stadt, Kirchen und dem Douro, Por­tos Fluss. Coro­n­abe­d­ingt ist der Zugang zum Turm nur ein­er beschränk­ten Per­so­nen­zahl möglich weshalb wir 40 Minuten warten müssen bis wir unseren Start bekommen.

Die Zeit nutzen wir um den São Ben­to Bahn­hof zu besuchen, der über 20.000 wun­der­schön blau und weiß bemalte Kacheln, Azule­jos genan­nt, behei­matet und geschichtliche Szenen Por­tos zeigen. Nach dem Besuch im Turm wan­dern wir nördlich und essen ein Eis. Während wir damit so durch die Gegend schlen­dern erblick­en wir ein Gebäude, das von außen hüb­sch aussieht und eine ewig lange Schlange davor ste­ht. Nach näher­er Recherche stellen wir fest, dass es sich um einen Buch­laden han­delt, die Livraria Lel­lo. Ange­blich hat sich Joanne K. Rowl­ing hier während ihres zwei­jähri­gen Aufen­thalts in Por­to zu Har­ry Pot­ter inspiri­eren lassen. Online find­et man außer­dem schöne Bilder vom Inneren dieses zugegeben­er­maßen wirk­lich wun­der­schö­nen Buch­ladens, ange­blich ein­er der schön­sten der Welt. Aber dafür Stun­den anste­hen und 5 Euro Ein­tritt zahlen? Eher nicht.

Um 15:30 Uhr nehmen wir an der Free Tour teil, die vor dem Rathaus startet. Wir erfahren viel über die Geschichte Por­tos und sehen viele Kirchen wie die mächtige Kathe­drale Por­tos. Ein wun­der­schön­er Aus­sicht­spunkt über die Stadt ist der Miradouro da Vito­ria. Wir gehen Trep­pen und enge Gassen hin­unter bis zum Ufer des Douro, der von der mächti­gen Ponte Luis I. überspan­nt wird. Von hier sprin­gen zahlre­iche junge Män­ner in die Fluten des Douros.

Auf der anderen Seite befind­et sich bere­its eine andere Stadt — Vila Nova de Gaia. Hier befind­en sich viele Portwe­in­stuben und schöne Bars am Ufer des Douro. Nach dem Ende der Tour gehen wir dor­thin um etwas zu trinken. Von hier hat man eine schöne Sicht auf Por­to und die Brücke. Am Ende des Tages gehen wir ein Francesin­ha essen, ein Sand­wich das in Por­to erfun­den wurde. Es beste­ht aus Toast­brot, Kochschinken, Wurst, Steak und Ei und wird mit geschmolzenen Käse und ein­er würzi­gen Soße über­gossen. Das ist eine ganz schön mächtige Mahlzeit, wozu es noch Pommes gibt.

1. Tag — Porto bis Vila Chã: Am Fluss entlang zur Küste

5,5h / 28km / 107hm

Wir laufen mor­gens zur Kathe­drale von Por­to, wo der Cam­in­ho offiziell begin­nt und wir uns unseren ersten Stem­pel für unsere Pil­ger­ausweise holen. Dann kehren wir der Kathe­drale den Rück­en und gehen die Trep­pen bis zum Ufer des Douro hinab. Nun geht es immer am Flus­sufer ent­lang bis zum Atlantik. Der Fluss glitzert in der Sonne und die Möwen kündi­gen das nahe Meer an.

Wir passieren eine riesige Brücke und gelan­gen zur bre­it­en Mün­dung des Douro. Ab jet­zt wan­dern wir auf der Prom­e­nade immer nach Nor­den und gelan­gen zu einem Fort am Meer. Der erste Teil des Tages war sehr heiß, dann macht’s der Wind an der Küste erträglich­er. Es geht immer in Strand­nähe weit­er bis wir auf ein­er Brücke den Por­to de Leixões über­queren. Wir machen eine Mit­tagspause im Schat­ten der Bäume.

Wir gelan­gen wieder zum Meer und erre­ichen eine Kapelle und einen großen Leucht­turm. Eine riesige Ölraf­finer­ie gerät ins Blick­feld und wir gehen auf einem Holzsteg weit­er, der durch eine Dünen­land­schaft ver­läuft. Der Holzsteg begleit­et uns die näch­sten neun Kilo­me­ter direkt am Strand ent­lang. Wir passieren hüb­sche Fis­cher­häuschen mit Fis­ch­er­net­zen, Bojen und Booten davor.

Wir kom­men nach Labruge, wo die Her­berge lei­der geschlossen hat. Zwis­chen Schilf und Strand gelan­gen wir über Stufen hin­auf zu ein­er Messsäule. Der Holzweg führt hin­unter zu ein­er kleinen Sand­bucht. Wir wan­dern weit­er am Strand ent­lang nach Vila Chã, wo wir auf der Dorf­s­traße durch enge Gassen zu unser­er Unterkun­ft, dem Café San­dra, gelan­gen. Wir gön­nen uns erst­mal eine Dusche bevor wir zum Essen ins Café gehen. Am Abend sehen wir uns den Son­nenun­ter­gang am Strand an.

2. Tag — Vila Chã bis Fão: Auf dem Holzweg

6h / 30,7km / 53hm

Wir starten in den Gassen von Vila Chã bis wir wieder auf einem Holzweg am Strand kom­men. Es ist wieder heiß, denn der Wind weh nicht ganz so stark wie gestern. Dann geht es lan­dein­wärts nach Vila do Conde, wo wir auf ein­er Brücke den Rio Ave über­queren. Auf der anderen Seite wan­dern wir am Flus­sufer wieder zurück zur Küste. Wir erre­ichen ein Fort, in dessen Nähe wir kurz in einem Café einkehren und dann auf den Felsen am Meer pausieren. Wir erre­ichen die größere Stadt Povoa de Varz­im auf der Strand­prom­e­nade. Wir besuchen kurz einen Super­markt und machen dann Mit­tagspause im Schat­ten der Bäume.

Wir gehen weit­er und gelan­gen wieder auf einen Holzweg. Am Pra­ia de San­to André gibt ein Weg­weis­er, der Dis­tanzen in diverse Welt­metropolen und nach San­ti­a­go de Com­postela angibt. Der Holzweg endet an einem Park­platz von wo der Weg nun ins Lan­desin­nere führt. Vorher machen wir aber noch eine Pause am Strand und beobacht­en Surfer in den Wellen. Auf Pflaster­straßen gehen wir an Gemüse­feldern und Gewächshäusern vor­bei, wo Tomat­en, Möhren, Mel­o­nen und vieles mehr ange­baut wird.

Durch Kiefer­n­wald und an den Feldern vor­bei gelan­gen wir nach Apu­lia und sein­er mächti­gen Kirche. Wir wan­dern durch das Dorf und ver­lassen es auf ein­er Pflaster­straße bis wir auf einen Sandweg durch Kiefer­n­wald gelan­gen. So gelan­gen wir nach Fão, wo wir in der örtlichen Jugend­her­berge einkehren. Nach ein­er Dusche gehen wir essen in der nicht weit ent­fer­n­ten Tapas Bar.

3. Tag — Fão bis Viana do Castelo: Irrwege

6h / 29km / 146hm

In Fão besuchen wir erst­mal den Super­markt bis wir auf der Brücke den Rio Cava­do über­queren, an dessen Ufer wir Esposende erre­ichen. An der Mün­dung des Flusses und dem Leucht­turm kom­men wir wieder ans Meer. Über Holzwege geht es am Strand ent­lang bis wir ins Lan­desin­nere nach Mar­in­has abschwenken. Auf Pflaster­straßen wan­dern wir nun durch nur leicht besiedeltes Gebi­et nach Belin­ho, einem kleinen Dorf an dessen Kirche wir Mit­tagspause machen. Weit­er geht’s auf Pflaster­straße, dankenswert­er Weise immer mal wieder im Schat­ten ein­er Mauer bis Estra­da wonach wir ans Flus­sufer des idyl­lis­chen Rio Nei­va gelangen.

Irgend­wie ver­laufen wir uns hier. Wir fol­gen den Schildern “Desvio” (Umweg) und den gel­ben Pfeilen und Muscheln bis wir auf dem GPS merken, dass wir nicht mehr auf dem richti­gen Weg sind. Wir fol­gen jedoch weit­er den Pfeilen, die jedoch irgend­wann nach ein­er Brücke über den Fluss ein­fach aufhören. Wir entschei­den uns links weit­er zu gehen und gelan­gen so zurück zur Küste. Erst führt der Weg noch am Strand ent­lang, dann müssen wir uns selb­st müh­sam einen Weg durch die Dünen suchen. Dann ger­at­en wir auf einen Pfad, der ordentlich verwach­sen ist und schließlich mit­ten in einem Wald endet durch den wir uns durch­schla­gen bis wir wieder auf die Straße gelangen.

Hier beschließen wir nun der Straße zu fol­gen, die lei­der keinen Fußweg hat. Wir erre­ichen die Haupt­straße auf der wir nach vier Kilo­me­ter am unan­genehm schmalen Straßen­rand gehen müssen bis wir endlich wieder den Cam­in­ho erre­ichen, wo es wieder einen Fußweg gibt. Von hier ist es nicht mehr weit bis zur Brücke über den Rio Lima und hinein nach Viana do Coste­lo. Kurz nach der Brücke erre­ichen wir die Pil­ger­her­berge, die an ein­er Kirche ist und geöffnet hat. Es gibt eine Dusche und Essen in einem Restau­rant um die Ecke, das ein Pil­ger­menü für nur 6 Euro anbietet.

4. Tag — Viana do Castelo bis Caminha: Der letzte Tag in Portugal

6,5h / 30,4km / 98hm

Wir gehen durch die Alt­stadt von Viana do Caste­lo bis zum Rio Lima. Wir kom­men an ein­er Fes­tung vor­bei und erre­ichen wieder das Meer. Nun geht’s an der Prom­e­nade neben der fel­si­gen Küste ent­lang. Wir tre­f­fen auf ein kleines Fort und ein paar alte Wind­mühlen. Dann gelan­gen wir auf einen Holzsteg. Wir machen Mit­tagspause auf den Bänken am Meer.

Es geht ein Stück lan­dein­wärts und wir gelan­gen durch Kiefer­n­wald ansteigend zur Sied­lung Monte­dor. Wir kom­men zurück zur Küste, wo wir wieder ein kleines Fort passieren. Nun schwenkt der Weg wieder lan­dein­wärts bis er abrupt endet und wir ein Stück auf der Straße gehen und dann wieder zurück auf den Pfad gelan­gen, der nun weit­er an der Küste ent­lang führt. Wir kom­men wieder auf einen Holzsteg, der am Rio Ânco­ra endet und wir gehen durch den Strand­sand am wun­der­schö­nen Pra­ia de Vila Pra­ia de Ânco­ra ent­lang bis wir wieder auf einen Holzsteg stoßen, der uns über den Fluss in die Stadt bringt.

Nun wird die Küste wieder fel­sig bis wir den Pra­ia de Mole­do, einen schö­nen Sand­strand erre­ichen, wo wir uns ans Meer set­zen und in den eiskalten Atlantik hinein­hüpfen. Statt nun zur Straße zu gehen fol­gen wir dem Strand bar­fuß bis wir zum Rio Min­ho kom­men, dem Gren­zfluss zu Spanien. Auf der anderen Seite kön­nen wir den zu Spanien gehören­den kegelför­mi­gen Monte de San­ta Tegra aus­machen. Es geht am Flus­sufer ent­lang bis wir die Straße nach Cam­in­ha erre­ichen und dann durch Gassen in die Innen­stadt und zu unser­er Unterkun­ft gelangen.

5. Tag — Caminha bis O Serrallo: Wechsel nach Spanien

4,5h / 21,6km / 238hm

In Cam­in­ha gehen wir zum Fähran­leger und set­zen für 1,50 € pro Per­so­n­en in rund 10 Minuten nach Spanien über. Hier herrscht nun Maskenpflicht über­all, auch draußen. In den Ortschaften hal­ten wir uns auch dran, außer­halb nehmen wir die Masken ab. Wir gehen auf der Straße aufwärts und auf einen steini­gen Wald­weg bis wir wieder an die Haupt­straße und nach A Guar­da gelan­gen. Wir gehen in die Innen­stadt und huschen kurz in den Supermarkt.

Wir ver­lassen die Stadt wieder und kom­men zur­rück zur Küste und gehen auf einem schö­nen Pfad ent­lang. Dann gelan­gen wir zur Straße an dessen dankenswert­er Weise bre­it­en Rand wir nun ent­lang wan­dern. An einem Park­platz machen wir Pause im Gras mit schönem Blick auf den Ozean, wo wir sog­ar Delfine aus­machen kön­nen. Wir ver­lassen die Straße wieder und erre­ichen durch ein Wäld­chen die Sied­lung Porte­celo. Weit­er­hin abseits der Straße wan­dern wir durch ein Kiefer­n­wäld­chen zurück zur Straße, der wir nun wieder drei Kilo­me­ter fol­gen. Der Weg ver­lässt die Straße wieder und leit­et uns durch Oia und am Meer ent­lang. Schließlich kom­men wir wieder auf die Straße und nach O Ser­ral­lo, wo wir in unsere heutige Unterkun­ft einkehren.

6. Tag — O Serrallo bis Praia de Samil: Der erste Hügel

6,5h / 32,1km / 352hm

Wir ver­lassen die Haupt­straße nach rechts ins Lan­desin­nere und gehen an- und absteigend durch Sied­lun­gen. Wir kom­men wieder zurück zur Haupt­straße und biegen nach links nach Por­to Mougas ab und wir fol­gen der rauen Atlantikküste. Wir gelan­gen aber­mals zurück zur Haupt­straße und gehen jet­zt länger an ihr ent­lang bis der anstren­gen­dere Teil der Etappe begin­nt. Durch ein Gat­ter kom­men wir auf einen ansteigen­den fel­si­gen Pfad. Unter uns sehen wir die Küste, vor uns ein am Hang ste­hen­der Leucht­turm. Oben machen wir eine Pause.

Wir ent­fer­nen uns von der Küste und wan­dern durch Wald bergab bis wir wieder eine Straße und einige Sied­lun­gen erre­ichen bis wir nach Baiona kom­men. Wir steigen wieder aufwärts und gelan­gen nach Sabaris und dann auf ein­er mit­te­lal­ter­lichen Brücke nach A Ramal­losa. Wieder ein Stück Haupt­straße, dann schwenkt der Weg zum Pra­ia Amer­i­ca, wo wir eine län­gere Pause machen. Wir fol­gen ihm bis Panxón wo es wieder leicht bergauf geht bis wir den näch­sten Strand erre­ichen. Von hier kön­nen wir die Islas Cies in der Ferne ausmachen.

Wir stapfen kurz durch Strand­sand und steigen wieder zur Straße hin­auf, die sich durch die Sied­lung zieht und dann wieder zur Küste zurück kehrt. Wir erre­ichen einen kleinen Strand auf dem wir bis zu ein­er Treppe ent­lang gehen. Wir kom­men wieder zur Haupt­straße an der wir nun ein gutes Stück ent­lang gehen. Bei einem kleinen Laden machen wir einen Stop und essen Eis. Neben der Straße hop­peln zahlre­iche Häschen. Nach 3,5 Kilo­me­tern haben wir’s geschafft und biegen wieder zum Strand ab dem wir auf der Prom­e­nade bis zum näch­sten fol­gen. Schließlich geht’s wieder an der Straße bis zu unser­er Unterkun­ft am Pra­ia de Samil.

7. Tag — Praia de Samil bis Cesantes: Hoch über Vigo

6h / 28km / 250hm

Wir fol­gen der Prom­e­nade am Strand von Samil. Wir gehen an weit­eren kleinen Strän­den vor­bei und lan­den in Bouzas. Nun geht es an der Haupt­straße durchs Indus­triege­bi­et und wir erre­ichen die Innen­stadt von Vigo. Wir gehen durch die bre­ite Fußgänger­zone, die voller Men­schen ist. Die ganze Zeit geht’s kaum merk­lich bergauf bis wir endlich aus der Stadt hin­aus gelan­gen. Wir kom­men zum Weg “Sen­da de Auga” hoch über Vigo, der immer wieder schöne Aus­blicke auf den Ria de Vigo, der Meeres­bucht vor Vigo, bietet. Der Weg führt abwech­sel­nd durch Wald, offenes Gelände und durch Sied­lun­gen, mal auf Asphalt, mal auf einem Sandweg.

An einem Pick­nick­platz mit Brun­nen machen wir Pause. Dann geht’s wieder abwärts und hinein nach Redondela. Hier holen wir uns einen Stem­pel in ein­er Bar ab, denn bis nach San­ti­a­go sind es nun weniger als 100km und von nun an braucht man zwei Stem­pel pro Tag. Wir kriegen auch ein kaltes Wass­er dazu. In Redondela vere­inigt sich der Küsten­weg auch mit dem zen­tralen Weg.

Dann geht’s wieder raus aus Redondela und über eine Seit­en­straße in einem leicht ansteigen­den Bogen zur Haupt­straße zurück, wo sich unsere heutige Unterkun­ft befind­et. Die Her­bergs­dame macht allen möglichen Schnickschnack von Ruck­säcke desin­fizieren und in Müll­säck­en ver­pack­en bis zum Tem­per­atur messen.

8. Tag — Cesantes bis Briallos: Ein langer Tag

7h / 36,5km / 508hm

Der Tag begin­nt mit einem Anstieg und wir kom­men von der Straße auf einen Wald­weg. Die höch­ste Stelle liegt auf 149m und ist mit zahlre­ichen Pil­ger­muscheln deko­ri­ert. Wir gehen wieder bergab und lan­den wieder auf der Straße und in Arcade. Wir queren den Rio Ver­dugo auf ein­er Brücke und fol­gen den Gassen aus der Stadt hin­aus. Dann geht’s wieder hin­auf, abwech­sel­nd durch Wald und offenes Gelände. Wir kehren zurück zur Straße und kehren kurz in einem Café ein und kaufen Kleinigkeit­en im angren­zen­den kleinen Supermarkt.

Auf Wald- und Feld­we­gen geht es dann bis zu einem kleinen Bach, dessen gewun­de­nen Ver­lauf wir nun fol­gen. Wir unter­queren eine Brücke, deren Wände mit schön­er Street Art verziert sind. So gelan­gen wir nach Pon­teve­dra, durch dessen Alt­stadt wir gehen. Wir hal­ten kurz an einem Super­markt und einem Eis­laden für eine län­gere Pause vor dem schö­nen Klosterge­bäude. Wir ver­lassen Pon­teve­dra auf der Brücke über den Rio Lérez und gehen durch eine Vorort­sied­lung auf einen Wald­weg bergauf.

Abwech­sel­nd auf Straße und Kiesweg zwis­chen Mais­feldern und Wein­reben erre­ichen wir Bri­al­los, wo wir in die öffentliche Hergebe einkehren. Lei­der haben wir nicht reserviert und es ist kein­er da. Tele­fonisch ist kein­er erre­ich­bar. Aber die nette Dame aus dem angeschlosse­nen Restau­rant sper­rt uns auf und wenig später kommt auch die Hos­pi­talera. Heute war der Tag mit den meis­ten Kilo­me­tern und Höhen­metern. Außer­dem war es wieder sehr heiß.

9. Tag — Briallos bis A Picaraña: Wälder und Felder

6,5h / 32km / 330hm

In der Nacht hat es gereg­net und mor­gens ist es noch ganz diesig und furcht­bar schwül. Nach einem kurzen Abstech­er an die Straße geht’s durch Felder nach Tivo. Von hier geht’s über Straße nach Cal­das de Reis, wo wir in einem Café einkehren. Wir wan­dern aus der Stadt hin­aus und auf Sandwe­gen abwech­sel­nd durch Wald und Felder, leicht ansteigend. Ich sehe zwei Häschen über den Weg hop­peln. Wir fol­gen ein­er kleinen Straße durch eine Sied­lung und Felder, dann erre­ichen wir einen Feld­weg, der uns an einen Unter­stand mit Getränke- und Snack­au­tomat bringt, wo wir Pause machen.

Danach geht’s ein Stück in der Nähe der Auto­bahn ent­lang und dann in den Wald hinein bis nach San Miguel, wo wir Pause im Café machen, Wasser­mel­o­nensmooth­ie inklu­sive. Teil­weise auf Straßen, teil­weise auf unbe­fes­tigten Wegen geht’s nach Pon­te­cesure. Wir über­queren eine Brücke und gehen dann am Flus­sufer des Rio Sar bis nach Padrón, wo wir eine Essenspause machen. Wir ver­lassen die Stadt und müssen ein Stück an der Haupt­straße ent­lang gehen um dann nach links auf Neben­straßen durch enge Gassen und Felder abzuschwenken. Wir erre­ichen wieder die Haup­straße und gehen ein Stück an ihr ent­lang zu unser­er Unterkun­ft bei A Picaraña.

10. Tag — A Picaraña bis Santiago de Compostela: Ankunft

3,5h / 17,6km / 386hm

Da wir gestern fleißig waren ste­ht uns heute nur ein hal­ber Wan­dertag bevor. Wir gehen zurück auf den Jakob­sweg. Auf Seit­en­straßen kom­men wir zur Haupt­straße zurück. Dann geht’s wieder über Felder, Wald und an ein paar Häuschen vor­bei. Wir erre­ichen O Mil­ladoiro, wo wir Pause an einem Café machen. Wir gelan­gen auf einen Kiesweg durch Wald und dann wieder auf Straße. Hier tre­f­fen wir auf ganz viele Katzen, die sich kuscheln lassen und auf uns herum­tur­nen. Dann geht’s län­gere Zeit ger­adeaus nach San­ti­a­go hinein, dann in die Alt­stadt und schließlich durch Gassen zur Kathe­drale, dem Ziel aller Jakobswege.

Hier haben sich schon einige Pil­ger ver­sam­melt, liegen sich in den Armen oder entspan­nen auf dem großen Platz und lassen das Aben­teuer auf sich wirken. Wir check­en erst­mal im Hotel ein, gehen dann auf den Turm der Kathe­drale um San­ti­a­go von oben zu sehen. Dann stat­ten wir der Kathe­drale selb­st einen Besuch ab, genießen auf dem Platz davor einen Snack im Café und holen uns dann unsere Com­postela in Pil­ger­büro ab.

11. Tag — Santiago de Compostela bis A Pena: Auf zur Küste

6h / 29km / 741hm

Zuerst stat­ten wir dem Mer­ca­do de Abas­to einen Besuch ab und deck­en uns mit Brot, Wurst und Obst für den Weg ein. An der Kathe­drale starten wir unseren Weg nach Fin­is­terre. 90km tren­nen uns von der Küste, die wir in drei Tagen über­winden wollen. Wir ver­lassen San­ti­a­go und gehen auf einem Wald­weg bergauf. Vom Hügel aus haben wir einen schö­nen Blick zurück nach San­ti­a­go. Am Straßen­rand sind in einem Kör­bchen Feigen zu find­en, die sehr leck­er sind. Durch den Wald geht’s in die näch­ste Ortschaft, wo wir eine Pause machen.

Dann bergauf auf Wald­weg zu Straße, der wir ein Stück fol­gen. Nun steigt der Weg teils steil an bis wir Car­ballo erre­ichen. Wir machen eine kleine Cola-Pause. Auf der Straße geht es nun durch kleine Orte bis zu einem Fluss mit einem kleinen Wasser­fall. Auf Land­straße geht’s hinein nach Negreira, wo wir Pause machen und Pimien­tos de Padrón (geschmorte grüne Papri­ka mit Salz) im Restau­rant essen. Dann gehen wir einkaufen, denn die näch­sten zwei Tage gibt’s so schnell keine Einkauf­s­möglichkeit mehr.

Wir ver­lassen Negreira wieder und erre­ichen einen Wald­weg und dann die Straße. Weit­er geht’s auf einem Wald­weg bergauf bis wir A Pena und die Her­berge erre­ichen. Das Zim­mer ist schön und die Por­tio­nen im Restau­rant sehr reich­haltig. Vor unser­er Tür ste­hen gle­ich zwei Pferde.

12. Tag — A Pena bis O Logoso: Feldwege

5,5h / 27,7km / 468hm

Wir starten auf der Straße bis ein Weg nach rechts abzweigt und uns bergauf führt bis wir wieder die Land­straße erre­ichen. Wir kom­men nach Cor­na­do. Über unbe­fes­tigte Wege geht’s dann weit­er nach As Maroñas, wo wir kurz danach Pause an einem Pick­nick­platz machen.

Wir fol­gen weit­er der Straße und kom­men auf einen kleinen Pass wo wir eine schöne Aus­sicht auf einen Stausee haben. Über Felder und Wälder kom­men wir nach Olveiroa, wo wir wieder eine Pause ein­le­gen. Von hier ist es nun nicht mehr weit zu unserem Ziel, dazwis­chen liegt allerd­ings auch ein Anstieg. Nach weit­eren 3,7km kom­men wir in O Logoso und der Her­berge an.