Slowenien: Abenteuer Roadtrip durch das Land der Bären, Berge und Seen

Posted: 7. September 2017 by Annika

Slowe­nien ist zwar nur ein kleines Land, hat aber ziem­lich viel zu bieten. Meer, Kul­tur, Tiere, Flüsse, Seen, Wasser­fälle, Schlucht­en, gutes Essen, nette Men­schen, Berge. Aben­teuer­liche Aktiv­itäten reichen von kajak­en und raften über Paragli­den, Berg­steigen bishin zu Tauchen im Meer und den Seen. Da das Land klein ist, muss man nicht lange fahren um vor dem näch­sten Aben­teuer zu ste­hen. Ich stelle euch einen unvergesslichen Road­trip durch dieses vielfältige Land vor.

Ljubljana

Zuerst geht’s in die “Grüne Haupt­stadt Europas”, was von der öster­re­ichis­chen Gren­ze etwa 40 Minuten in Anspruch nimmt. Legt euren Besuch der slowenis­chen Haupt­stadt unbe­d­ingt auf einen Fre­itag um in den Genuss des Food­mark­ts Odpr­ta Kuh­na (Offene Küche) zu kom­men um slowenis­che und inter­na­tionale Schmankerl zu verkösti­gen und bei ein­er Weißwein­schor­le das bunte Treiben zu beobacht­en. Aber selb­st wenn nicht ger­ade Fre­itag ist gilt es slowenis­che Gerichte zu pro­bieren, z.B. bei Klobasar­na am Platz Cir­il-Metodov wo ihr neben der tra­di­tionellen Krain­er Wurst auch ver­schiedene Arten von slowenis­chen Strudel (Štruk­li) mit Quark, Mohn und Nüssen bekommt.

Foodmarkt "Odprta Kuhna" in Ljubljana
Food­markt “Odpr­ta Kuh­na” in Ljubljana

Macht außer­dem eine Free Tour um die Stadt ken­nen­zuler­nen und viel Inter­es­santes über Land, Geschichte und Kul­tur zu erfahren. Gekrönt wird ein Besuch mit dem Ljubl­jana Schloss um den Aus­blick auf die Stadt zu genießen. Die Museen und der Wacht­turm hier kosten zwar Ein­tritt, das Schloss­gelände selb­st kann aber kosten­frei betreten werden.

Blick von der Burg in die Innenstadt Ljubljanas
Blick von der Burg in die Innen­stadt Ljubljanas

Im autonomen Zen­trum Metelko­va find­en die Fotografie-Lieb­haber unter euch bunte Motive in Form von zahlre­ichen Graffitis.

Graffiti in Metelkova
Graf­fi­ti in Metelkova


Mehr zu Ljubl­jana find­et ihr hier»

Die Karstlandschaft

Von Ljubl­jana fahrt ihr in etwa ein­er Stunde in das kleine Dorf Lož in der Loš­ka Dolina Region. Hier erwarten euch keine Touris­ten­massen, dafür Wälder, Höhlen und wilde Braun­bären. Beson­ders empfehlen kann ich allen Tier­fre­un­den eine Bären­beobach­tung, was in der Däm­merung des Abends stat­tfind­et. Organ­isiert wer­den kann das mith­il­fe der net­ten Damen von der Touris­ten­in­for­ma­tion in Lož. Über­nach­tung empfehle ich bei Jure, der nicht nur ein fan­tastis­ch­er Koch ist, son­dern auch aller­hand zur Umge­bung und ihrer Geschichte erzählen kann.

Bärenbeobachtung in Slowenien
Bären­beobach­tung in Slowenien

Tagsüber kön­nt ihr die zahlre­ichen Höhlen erkun­den wie die Križ­na Höh­le, die als einzige touris­tis­che Höh­le ohne elek­trisches Licht aus­ges­tat­tet ist. Die Križ­na Höh­le ist 8,8km lang und bein­hal­tet 22 unterirdis­che Seen. Außer­dem ist die Höh­le für ihre fos­sillen Höh­len­bär-Knochen­funde und ihre große Arten­vielfalt unterirdis­ch­er Tier­welt bekan­nt. Die kurze Tour  endet am ersten See auf dem man eine kleine unterirdis­che Boots­fahrt machen kann. Es gibt jedoch Cav­ing Möglichkeit­en um die weit­ere Höh­le zu erforschen und 13 Seen zu sehen. Dies erfordert allerd­ings vorherige Buchung und nur 1.000 Per­so­n­en sind im Jahr zuge­lassen. Die Höh­le liegt nur fünf Minuten von Lož ent­fer­nt und lässt sich somit pri­ma mit ein­er abendlichen Bären­beobach­tung verbinden.

Križna Höhle
Križ­na Höhle

Von der Karst-Region Rich­tung Meer ist es nicht sehr weit (etwa 40 Minuten Fahrt) zu den Škoc­jan Höhlen. Die riesi­gen Škoc­jan Höhlen sind spek­takuläre unterirdis­che Kam­mern, die sich über 6km erstreck­en. Das Höh­len­sys­tem wurde vom Fluss Reka aus­ge­höhlt, der in den Höhlen ver­schwindet und erst in Ital­ien wieder auf­taucht bevor er sich ins Meer ergießt. Das ganze Jahr über herrschen hier 12°C. Lei­der sind Fotos in der gesamten Höh­le nicht erlaubt, aber der Anblick der großen Tropf­steine und dem riesi­gen unterirdis­chen Canyon, der bis zum Mit­telpunkt der Erde zu führen scheint, entschädigt dafür.

Wer Lust und Zeit hat kann von hier aus in ein­er hal­ben Stunde ans slowenis­che oder ital­ienis­che Meer fahren.

Mehr zur Karstre­gion find­et ihr hier»

Soča

Der Näch­ste Stop ist die Soča Region, die von den Škoc­jan Höhlen je nach Route in 1,5h (direkt) oder 2h (über Pässe und kleine Dör­fer) zu erre­ichen ist. Flüsse kön­nen kaum noch schön­er wer­den als die Soča in Slowe­nien. Sel­ten habe ich eine solche wun­der­schöne türk­is­blaue Farbe in einem Fluss gese­hen. Die Soča entspringt in den Julis­chen Alpen und bildet wun­der­schöne Wasser­fälle und Schlucht­en. Vor allem aber bietet die Soča einen Spielplatz für Aben­teur­er in Form von Raft­ing und Kajak­en in ihrem Wild­wass­er, sog­ar Tauchen und Schnorcheln ist möglich. Auf eine Wasser­sportart sollte man nicht verzicht­en. Für jeden Ken­nt­nis­stand und Aben­teuer­lust ist etwas geboten: Vom Fam­i­lien­raft­ing bishin zum ern­sthaften Wild­wasserka­jak­en. Kajak­en kann man von Bovec, Kobarid oder vom ruhigeren Tolmin aus. Rund­herum kann man sich auch Canyon­ing, Klet­tern, Cav­ing und anderen Aben­teuer­sportarten widmen.

Kajaken auf der Soča
Kajak­en auf der Soča

Um es nach all dem Aben­teuer etwas ruhiger ange­hen zu lassen besucht die wun­der­schöne Tolmin­er Klamm. Ein Rundweg führt uns durch die Schlucht­en, die von den Flüssen Tolmin­ka und Zad­lasčica geformt wur­den. Das Wass­er ist unglaublich klar und schim­mert grün. Auch an den offen­sichtlich sehr tiefen Stellen kann man bis auf den Grund schauen. Umrahmt wird das Ganze von grün bewach­se­nen, steilen Felswänden.

Tolminer Klamm
Tolmin­er Klamm

Ein Must-See ist der Aus­blick auf das türk­is­blau rauschende Wass­er unter­halb der Napoleon­brücke bei Kobarid. Ab und an sieht man ein buntes Wild­wasserka­jak hin­durchkom­men. Ganz in der Nähe befind­et sich auch der Slap Koz­jak, der sich über einen Felsen 15m in einen wun­der­schö­nen Pool darunter ergießt. Bei­des auch auf dem etwa dreistündi­gen His­torischen Kobarid Trail, wenn man länger Zeit hat. Der führt an ver­schiede­nen Museen, an den Wasser­fällen, der Napoleon­brücke und der ital­ienis­chen Vertei­di­gungslin­ie aus dem ersten Weltkrieg vor­bei von dessen Hügel man schöne Aus­sicht­en auf die türk­is­blaue Soča hat.

Blick von der Napoleonbrücke auf die Soča
Blick von der Napoleon­brücke auf die Soča

Ich empfehle den Besuch dieser bei­den Sehenswürdigkeit­en auf den frühen Vor­mit­tag zu leg­en, da es mit zunehmender Stunde mehr Men­schen wer­den, die sich durch die Schlucht­en drängen.

Mehr zur Soča find­et ihr hier»

Bled

Die Gegend um Bled und seinen wun­der­schö­nen See lädt zu zahlre­ichen Aben­teuern ein. Ob paragli­den, wan­dern oder ein­fach nur am See entspan­nen — die Umge­bung hat viel zu bieten. Geheimnisvolle Schlucht­en, türkis-schim­mernde Seen und schließlich das Ein­gangstor zum Triglav Nation­al­park, der den höch­sten Berg Slowe­niens umfasst.

Zuerst fahrt ihr zum Bohinj See, dem größten slowenis­chen See. Von Tolmin dauert das 1:45 Stun­den über kleinere Passstraßen. Das kristal­lk­lare blau-grüne Wass­er lädt zum Schwim­men ein. Aber auch wan­dern, kajak­en, Stand Up Pad­dling, reit­en, paragli­den und im Win­ter ist sog­ar ski­fahren möglich. Wir haben uns fürs Paragli­den entsch­ieden und es gibt kaum einen schöneren Ort dafür. Hier gibt es zwei beliebte Start­punk­te: Die Gipfel vom Vogel und vom Vog­ar, die bei­de am Rand des Sees liegen. 500 Meter unter mir schim­mert der See Bohinj, um uns herum liegt die Berg­welt des Triglav Nation­al­parks. Wir kön­nen sog­ar den Triglav erken­nen, dessen Spitze jedoch in den Wolken liegt.

Paragliden über dem Bohinjsko Jezero
Paragli­den über dem Bohin­jsko Jezero

 

Von Bohinj ist es nach nach Bled nicht mehr weit und 30 Minuten später seid ihr in diesem Luftkurort direkt am See. Bled ist zur Hoch­sai­son lei­der recht über­laufen und Park­plätze sind rar und teuer, aber den­noch ist Bled eine Reise wert. Es emp­fiehlt sich allerd­ings Bled ein Quarti­er zu suchen und dann zu Fuß oder mit dem Radl die Gegend zu erkun­den. Das türk­is­blaue Wass­er hat auf­grund ther­maler Quellen wohlige 26°C und lädt damit zum Baden ein. Über­halb des Sees thront eine Burg auf steilen, über 100m hohen Fel­sklip­pen. Von hier hat man einen wun­der­schö­nen Aus­blick auf den See und seine Insel. Auf der Süd­west­seite des Sees ist auch ein Wan­der­weg zum Aus­sicht­spunkt Mala Oso­jni­ca zu find­en, der eben­falls eine schöne Aus­sicht auf See und Insel bietet. Mehrmals im Som­mer find­et außer­dem das Food­fes­ti­val “Tast­ing Bled” statt, das mehrmals im Som­mer an den Ufern des Bled­sees zu find­en ist.

Blick auf den See Bled und seine Insel
Blick auf den See Bled und seine Insel

Wenn euch der Trubel in Bled etwas zu viel wer­den sollte, find­et ihr nur 15 Minuten ent­fer­nt die wenig besuchte Schlucht Poklju­ka. Die engen Pas­sagen der Schlucht wech­seln sich über 700m mit weit­eren Sek­tio­nen ab, die Gärten genan­nt wer­den. Wenn man durch sie hin­durch wan­dert weiß man auch wieso. Diese bre­it­en Pas­sagen sind voller saftigem Grün und Him­beer­sträuch­er wach­sen am Weges­rand. Über einen an den Fels gebaute Holzweg gelangt man in die Schlucht hinein durch deren engere Stellen einen Trep­pen helfen. Nicht weit ent­fer­nt find­et sich auch das Poklju­ka Loch, eine Art Höh­le mit drei natür­lichen Fenstern.

Poklju­ka Schlucht

 

Die Vint­gar Klamm find­et sich eben­falls ganz in der Nähe und ist flankiert von steilen Hän­gen die mit Buchen­wald bewach­sen sind. Ein 1,6km langer Weg führt uns durch die Schlucht. Er kreuzt immer wieder die Schlucht und den Fluss über Strom­schnellen, Wasser­fälle und Gumpen bevor wir den 16m hohen Šum Wasser­fall erre­ichen, dem höch­sten in Slowenien.

Nebel in der Vintgar Klamm
Nebel in der Vint­gar Klamm

Mehr zur Region um Bled find­et ihr hier»

 

Triglav

Der Triglav ist mit 2.864m der höch­ste Berg Slowe­niens und gehört somit zu den 7 Sum­mits der Alpen. Er ist Nation­al­sym­bol und jed­er Slowene muss ein­mal auf diesen Berg gestiegen sein. Eine Bestei­gung des Triglav ist anspruchsvoll durch eine Fel­s­land­schaft, ver­spricht aber großes Gipfel­glück. Mit genü­gend Fit­ness lässt sich der Berg in nur einem Tag von Rud­no Pol­je besteigen oder man über­nachtet in ein­er der gemütlichen Hüt­ten im Triglav Nation­al­park. Immer­hin gilt es 1.900 Höhen­meter zu überwinden.

FAKTEN ZUR TOUR
Berg­tour Triglav (2.864m)

Gehzeit: 10–12h
Dis­tanz: 27km
Höhen­meter: 1.900hm
Aus­gangspunkt: Rud­no Pol­je (1.347m)
Stützpunk­te: Vod­nikov na Velem Polju (1.817m), Dom Plani­ka pod Triglavom (2.401m) und Triglavs­ki dom na Kredari­ci (2.515m)
Schwierigkeit: T4 — Alpin­wan­dern / I. Grad

Blick vom Triglav

Mehr zur Bestei­gung des Triglav find­et ihr hier»


SLOWENIEN ROADTRIP

Länge: eine Woche
Dis­tanz: 485km (von der öster­re­ichis­chen Gren­ze bis zurück zur Grenze)
Orte: Ljubl­jana, Lož, Škoc­jan, Tolmin, Bohin­jsko Jeze­ro, Bled, Triglav

Es gibt natür­lich noch viel, viel mehr in Slowe­nien zu sehen, diese Tour find­et lediglich im west­lichen und süd­west­lichen Teil Slowe­niens statt.

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