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Slowenien: Tasty Ljubljana

Ljubljana ist mit nicht einmal 300.000 Einwohnern eine ziemlich kleine Hauptstadt, was sie jedoch eindeutig mit eine Menge Flair wettmacht. Die Ljubljanca schlängelt sich durch die hübsche autofreie Innenstadt, die man innerhalb kürzester Zeit fußläufig erkunden kann. Über allem thront die Burg, die schöne Ausblicke auf die Stadt bietet. Außerdem finden sich viele Köstlichkeiten in den Gassen Ljubljanas verborgen.

Nach unserem Aufenthalt in der Karstregion fahren wir weiter in die „Grüne Hauptstadt Europas“. Wir finden einen Stellplatz außerhalb der Stadt und fahren mit dem Taxi in die Innenstadt (4,50€) von Sloweniens Hauptstadt. Die gesamte Innenstadt ist autofreie Fußgängerzone, sodass wir den Rest zu Fuß an der Ljubljanica entlang zurück legen. 2016 hat Ljubljana den Titel „Green Capital of Europe“ erhalten. Überall gibt es Trinkwasser um nicht auf Wasserflaschen angewiesen zu sein. Ljubljana hat außerdem eine Zero-Waste Strategie unter der einfach alles recycled wird.

Der grün schimmernde Ljubljanica Fluss wird flankiert von zahlreichen Cafés und Restaurants und weiße Fußgängerbrücken kreuzen sie in regelmäßigen Abständen.

Foodmarkt

Im Sommer findet jeden Freitag der Foodmarkt Odprta Kuhna (Offene Küche) neben dem großen Marktplatz statt, der einen Besuch wert ist. Hier finden sich allerlei Leckerein, die von verschiedenen slowenischen Köchen frisch zubreitet werden. Von asiatisch, über slowenisch bishin zu moderner veganer Küche wird hier alles angeboten. Um die 30 Restaurants, Gasthäuser und Köche bieten ihre Kochkunst hier an. Ein wahres Paradies für Schleckermäulchen wie uns. Wir mumpfeln uns durch verschiedene Stände. Von slowenischen Gerichten wie Kutteln und gefüllte Paprika, über vietnamesische Salatröllchen und Kuchen bishin zu indischen Wraps. Dazu gibt’s slowenischen Wein oder Craft-Bier.
Mehr zu Ljubljanas Offener Küche>>

Weitere Leckereien

Aber auch wenn der Foodmarkt gerade nicht stattfinden sollte, findet ihr überall slowenische Leckereien in der Hauptstadt. Bei „Klobasarna“ bekommt ihr neben der traditionellen Krainer Wurst auch verschiedene Arten von slowenischen Strudel (Štrukli) mit Quark, Mohn und  Nüssen.

Weitere richtig leckere slowenische Gerichte sind Jota – ein Eintopf aus Sauerkraut, Kartoffeln und Bohnen und Palatčinka – Palatschinken. Dazu ein slowenisches Bier (Union oder Lasko) oder einen Wein.

Sommermusik

Im Sommer finden zahlreiche kostenlose Musikfestivals statt wie auch das Imago Sloveniae mit Konzerten in der ganzen Stadt. Wir finden eine gute Jazz Band auf dem Platz Stari trg, trinken dazu ein Bier und sitzen noch lange in der abendlichen Sommerluft.
Mehr zu Ljubljanas Musikfestivals>>

Ljubljana Free Tour

Trotz seiner überschaubaren Größe wird in Ljubljana eine überraschend gut besuchte Free Tour angeboten. In den zwei Stunden der Tour muss man nicht weit laufen, bekommt aber viel Interessantes über Land, Geschichte und Kultur zu hören.

Wir treffen uns vor der pinken Kirche auf einem Platz auf dem es praktisch immer regnet. Es handelt sich um eine Kunstinstallation, die als praktisch an heißen Sommertagen empfunden wurde und deshalb immer noch hier ist. An grauen Tagen wie heute ist der Anblick freilich eher trostlos. Auf dem nach ihm benannten Platz steht auch die Statue von dem slowenischen Dichter Prešeren. Slowenien hat aufgrund langer Fremdherrschaft nicht viele große slowenische Politiker oder Herrscher, weshalb ihr Held eben ein Dichter ist.

In der Gasse gegenüber findet sich eine Büste von Julija, die aus einem Fenster schaut. Es ist das einstige Wohnhaus ihrer Familie. Julija ist die Frau in die sich Prešeren unglücklich verliebte und sie wurde zu seiner Muse. Noch immer schaut er zu ihr hinüber, unerreicht. Wohlbemerkt ist Julija minderjährig gewesen als sie sich trafen und er bereits fast 40. So oder so, er gilt als slowenischer Nationaldichter mit seinen Liebes- und Naturgedichten.

Wir sehen den Kongressplatz und auf dem Weg gibt’s eine Probe von slowenischen Likör – Feige und Blaubeere. Slowenien hat mehr zu bieten als nur Slivovic und mir schmeckt der Feigenlikör so gut, dass ich später gleich eine Flasche mitnehme.

Wir erkunden die zahlreichen Brücken, die wie vieles in der Stadt vom Architekten Jože Plečnik stammen. Der slowenische Architekt wollte die neue Hauptstadt der Slowenen modern aber auch nach dem Vorbild des antiken Athens gestalten. Am bekanntesten mögen hier die Drei Brücken in der Innenstadt sein. Ursprünglich war es nur eine Brücke, aufgrund des betriebssamen Verkehrs wurden jedoch jeweils rechts und links Fußgängerbrücken hinzugefügt. Nun, da die Innenstadt autofrei ist, sind es eben drei Fußgängerbrücken. Auch die Nationalbibliothek ist ein bekanntes Bauwerk, da ihr durch mehrere Gesteinsarten zu einer besonderen Fassade verholfen wird.

Auf der Drachenbrücke sind vier große Drachen abgeildet. Ljubljana hat eine besondere Beziehung zu diesen Fabelwesen. Nein, Ljubljana wurde nicht etwa von den Targaryens gegründet, aber von einem anderen bekannten Sagenheld. Der Drache ist eine entschiedene Figur in ihrem Enstehungsmythos.

Als sich der griechische Sagenheld Jason und seine Argonauten mit dem geraubten Goldenen Vlies auf dem Rückweg nach Hause befanden, trafen sie in einem Moor auf einen Drachen. Jason tötete den Drachen und errichtete daraufhin dem Gott Apollo einen Tempel. Um ihn herum entstand dann eine Stadt. Jason gründete die Drachenbruderschaft, deren erste Mitglieder die Argonauten und die Bewohner der Pfahlbausiedlungen im Laibacher Moor waren. Seitdem sind 3.000 Jahre verstrichen, die Stadt wuchs stetig und entwickelte sich zum heutigen Ljubljana.

Schließlich gelangen wir zum großen Marktplatz wo Gemüse und Obst aus der Umgebung angeboten wird. Die zentrale St. Nikolaus Kathedrale befindet sich gleich dahinter. Die großen Bronzetüren sind noch relativ neu und zeigen die slowenische Geschichte. Der Vatikan war übrigens der erste Staat, der die Unabhängigkeit Sloweniens anerkannt hat.
Mehr zur Free Tour Ljubljana>>

Ljubljana Schloss

Hinter der Innenstadt thront das Schloss auf einem 375m hohen Hügel. Man kann von der Innenstadt zu Fuß auf einem steilen Pfad zum Beispiel von der Študentovska hinauf gehen oder die Zahnradbahn hinter dem Markt nehmen. Oben eröffnet sich eine wunderschöne Aussicht auf die Stadt. Das Schlossgelände kann kostenfrei betreten, für die Museen und den Wachtturm muss Eintritt gezahlt werden.

Ljubljana Graffiti Bezirk

In Metelkova gelangt man in ein alternatives Viertel in dem Graffiti-Künstler sich ausgetobt haben. Ursprünglich war es Kasernengelände, das in den 90ern besetzt wurde und nun ein autonomes Zentrum ist. In diesem Hinterhof finden sich nicht nur bunte Graffitis, sondern des nachts ist auch ordentlich was in den umgebenden Bars und Clubs los.

Insgesamt ist Ljubljana einfach furchtbar entspannt. Man kann sich gut einfach treiben lassen, ein bisschen rumbummeln, viele Köstlichkeiten ausprobieren und dem Treiben aus den zahlreichen Cafés entlang der Ljubljanca zusehen.


UNSER SLOWENIEN-ROADTRIP
Zum Teil 1 – Bärenbeobachtung und Höhlen in der Karstlandschaft
Zum Teil 3 – Abenteuer Soča
Zum Teil 4 – Abenteuer rund um Bled
Zum Teil 5 – Triglav, Besteigung eines 7 Summits der Alpen

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    Die Weltwanderin

    Annika
    Annika

    Ich bin verliebt in die Welt, ihre Berge und das Abenteuer. Seit jeher beschäftigt mich eine starke Sehnsucht nach einem intensiven Leben. Dabei bedeuten Wandern und Reisen für mich pure Freiheit und Glück. Auf diesem Blog lest ihr alles über meine Abenteuer auf der ganzen Welt

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