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Soiernhaus: Tour durch das Karwendel

Diesmal geht es für uns ins Karwendelgebirge, das unweit der Zugspitze und quasi vor den Toren von München liegt. Der direkte Nachbar des Wettersteingebirges besteht aus vier Hauptketten, die sich über mehr als 30km erstrecken. Zwischen ihnen liegen lange, breite Täler, deren weite Joche mehrtägige Gebirgsdurchquerungen ermöglichen.

Es ist eine lange Anreise aus dem Norden Deutschlands nach Oberbayern, aber eine, die sich immer wieder als lohnenswert erweist. Nicht nur, dass einen hier strahlender Sonnenschein und ein Bilderbuchspätsommer erwartet, es ist vor allem der Anblick der hohen Berge, der mein Herz höher schlagen lässt.

Wir finden einen Zeltplatz bei Mittenwald, einem kleinen verschlafenen Ort, der sich lediglich durch seine Geigenbaugeschichte hervortut. Naturcamping Isarhorn, der Name ist Programm. Direkt an der Isar gibt es ein schönes Plätzchen für unser Zelt und der weitläufige Campingplatz gibt einem das Gefühl irgendwo in der Wildnis zu sein, die Natur ganz für sich. Ein für Deutschland sehr untypischer Zeltplatz und sehr empfehlenswert, wenn man von den üblichen quadratisch aufgeteilten Campingplätzen die Nase voll hat und sich nach mehr Natur sehnt. Am ersten Tag in Oberbayern schaffen wir leider nicht mehr viel, wir gönnen uns das erste Weißbier und ein paar Schmankerl um dann die Ruhe an der Isar zu genießen.

Aufstieg zur Schöttelkarspitze

Am ersten vollständigen Tag haben wir Zeit für die Erkundung des Umlands und entscheiden uns für die Besteigung der Schöttelkarspitze. Leider hat es das Wetter heute nicht ganz so gut mit uns gemeint, die Sonne blitzt nur ab und an hinter den Wolken hervor. Wir finden auch nicht auf Anhieb den korrekten Weg, kommen aber dennoch nach anstrengendem steten Aufstieg bei der Fischbachalm auf 1.400m an. Der Lakaienstieg führt dann über Stock und Fels hinauf zum Soiernhaus und den davor liegenden türkis schimmernden Soiernseen. König Ludwig verbrachte hier gern seinen Jagdurlaub. Während er mit den Pferden auf einem bereiteren Weg nach oben ritt, hatten die sogenannten Lakaien die Aufgabe, vor dem Eintreffen des Königs das Jagdhaus für den Aufenthalt vorzubereiten. Da sie aus diesem Grund vor dem König auf dem Soiernhaus sein mussten, zweigt auf der Höhe der Fischbachalm der deutlich abenteuerlichere am Abgrund balancierende Lakaiensteig ab.

Nach etwa 3 Stunden ist es geschafft und wir befinden uns am Soiernhaus auf 1.622m, wo wir uns an einem warmen Tee aufwärmen.

Da wir recht spät loskamen und das Wetter nicht allzu gute Aussichten verspricht, beschließen wir auf die Besteigung der Schöttelkarspitze mit einer weiteren Stunde und noch weiteren 400 zu bewältigenden Höhenmetern zu verzichten um rechtzeitig vor dem Regen und der einbrechenden Dunkelheit wieder unten zu sein.

Aber auch der Anblick vom Soiernhaus auf die von Bergen eingebetteten Soiernseen sowie die herbstbunten Bäume im Fischbachtal lohnt sich sehr.

 

Wir steigen denselben Weg wieder hinab, den wir gekommen sind und strecken die erschöpften und deutlich zu untrainierten Beine aus.


FAKTEN ZUR TOUR
Bergtour Schöttelkarspitze (2.050m)
Gehzeit: 8h
Höhenmeter: 1.180hm
Ausgangspunkt: Wanderparkplatz in Krün (875m)
Schwierigkeit: T3 – anspruchsvolles Bergwandern

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    Annika

    Ich bin verliebt in die Welt, ihre Berge und das Abenteuer. Seit jeher beschäftigt mich eine starke Sehnsucht nach einem intensiven Leben. Dabei bedeuten Wandern und Reisen für mich pure Freiheit und Glück. Auf diesem Blog lest ihr alles über meine Abenteuer auf der ganzen Welt

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