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Königssee: Süddeutsche Bergwelt

Nach zwei Tage München im Deutschen Museum (sehr empfehlenswert), in der Bavaria Filmstadt, mit herzhaftem Essen und gut gebrautem Weizen und ein im Hostel vergessenes Handtuch später, fahren wir in den Nationalpark Berchtesgaden, der so viel verspricht wie ein Wanderparadies zu sein.

Der Königsee

Die Sonne scheint und lockt uns in die Berge rund um den Königsee, unweit von Berchtesgaden entfernt, wo wir unser Zelt für die nächsten Tage aufschlagen. Wunderschöne Ausblicke auf den fjordartigen See eröffnen die Aussichtspunkte in den Felsen ringsherum. Um den See selbst kann man nicht wandern, zu anderen Stellen am See kommt man überwiegend nur vom Wasser aus – wie auch zur Halbinsel mit der Wallfahrtskirche St. Bartholomä. Dorthin verschlägt es uns nicht, stattdessen laufen wir den kleinen Rundweg „Malerwinkel“ bis zur Rabenwand, der als einer der schönsten Aussichtspunkte auf den See beschrieben wird. Auf den Wanderwegen findet man überall kleine Boxen, in denen man seinen „Wanderpass“ stempeln kann, sofern man einen hat.

Rund um den Königsee ragen steile Felswände empor, der Watzmann liegt in unserem Blickfeld. Wie ausgestorben wirkt das Örtchen Schönau am Königsee nach dem Verschwinden der Tages-Touristenmassen.

Wanderung am Königssee

Am nächsten Tag lacht uns die Sonne immer noch an, weswegen es schwerfällt sich von seinem Isomattenplätzchen auf dem lauschigen Zeltplatz mit Blick auf die Berge und den strömenden Gletscherfluss zu lösen. Da Einkaufsmöglichkeiten nur in Berchtesgaden bestehen, erledigen wir das Anlegen von Essensvorräten gleich zuerst um mit dem Bus hin- und zurückzukommen bevor dieser möglicherweise Betriebsschluss hat. Erst danach brechen wir zu unserer Wanderung zur Königsbachalm auf. Das Wetter verschlechtert sich etwas, die Sonne verschwindet hinter Wolken, weshalb die Sicht begrenzt ist und den See von oben nicht preisgibt. Ein steiler Anstieg führt durch den Wald nach oben auf die Alm. Wir laufen weiter bis zur Mittelstation der Jennerbahn mit der man sich auf den Gipfel des Jenners transportieren lassen kann. Hier kehren wir in eine Almhütte ein, genießen die Kaminwärme und süßen Apfelstrudel. Hier oben kann man auch übernachten – eine Vorstellung, die uns beiden gefällt und in mir schlummernde Heidi-Träume wieder erweckt.

Es dunkelt bereits als wir uns an den Abstieg ins Tal machen, das Tappen durch die düster werdenden Wälder ist nicht das einfachste Vorhaben, aber wir schaffen es ohne dass Hintern und Erdboden miteinander Bekanntschaft schließen.

Salzbergwerk Berchtesgaden

Einen Tag später regnet es und wir nutzen den Tag um das Salzbergwerk Berchtesgaden zu besuchen. Dieses hat zwar mächtig Potential beeindruckend zu sein, die Qualität der Führung ist jedoch ungenügend durch Zeitmangel und Informationsknappheit. Die Größe der Gruppen trägt ebenfalls nicht zu Erfolg bei, da man nicht alles sehen kann was informativ wäre. Die Umgebung, die Gewölbe der Minenschächte und das aufwendig inszenierte Multimedia-Angebot, die Erlebnisse in Form einen langen Minenrutsche können sich kaum entfalten durch die gehetzte Führung. Sehr schade.

Der Spiegelsee im Salzbergwerk Berchtesgaden

Berchtesgaden

Wir besuchen danach den historischen Ortskern Berchtesgadens, sehen dabei den wohl kleinsten Edeka-Markt Deutschlands und essen einen weiteren Apfelstrudel im Café am Marktplatz. Die Gebirgsstadt ist wirklich sehr hübsch, an dem Umstand können auch die tiefhängenden grauen Wolken nichts ändern. Die historischen Gebäude, Kirchen und die wehenden Bayern-Flaggen vermitteln ein sehr gebirgstypisches und heimeliges Gefühl. Die Tatsache, dass an jeder Ecke ein Apfelstrudel lockt, trägt zugegebenermaßen auch ein klein wenig dazu bei.

Berchtesgaden ist so weit von Hamburg entfernt wie es nur sein kann und dennoch die lange Reise wert. Mit den Regionalbahnen der Deutschen Bahn hat man auf der Reise hierher eine gute Deutschlandtour mit teilweise hübschen Bahnstrecken hinter sich. Die Wandermöglichkeiten sind vielfältig, sogar der Watzmann selbst ist in einer 2-Tagestour erklimmbar. Die Ausblicke auf die Bergwelt sind es jedoch alleine schon wert. Außerdem habe ich auf dieser Reise gelernt wie man sich ohne Handtuch abtrocknen kann, aber das ist eine andere Geschichte ;)

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    Die Weltwanderin

    Annika
    Annika

    Ich bin verliebt in die Welt, ihre Berge und das Abenteuer. Seit jeher beschäftigt mich eine starke Sehnsucht nach einem intensiven Leben. Dabei bedeuten Wandern und Reisen für mich pure Freiheit und Glück. Auf diesem Blog lest ihr alles über meine Abenteuer auf der ganzen Welt

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