Der Fokus bei einer längeren Trekkingtour liegt ganz klar auf dem Gewicht. Je weniger ihr auf dem Rücken tragt, desto besser werdet ihr vorankommen. Hier gilt es also auf jeden Luxus zu verzichten und die Ausrüstung so gut es geht zu reduzieren oder durch leichteres Material zu ersetzen. Ich habe lange an meiner Ausrüstungsliste getüfelt, gestrichen, und ersetzt bis ich zufrieden war.
Ausrüstung
Die sogenannten Big Three sind Rucksack, Schlafsack und Zelt. Es heißt immer hier ließe sich durch passende Ausrüstung am meisten Gewicht einsparen, was für Trekkingtouren besonders wichtig ist. Je leichter desto angenehmer und desto mehr Kilometer schafft ihr pro Tag.
Bezüglich des Rucksacks bin ich nicht der Meinung, dass man hier auf Ultra Leicht setzen sollte. Ein gutes Tragesystem wiegt nunmal, hilft einem aber bei der optimalen Lastverteilung. Da spielt das Eigengewicht für mich eine ungeordnete Rolle. Ich habe für dieses Abenteuer in einen neuen Rucksack investiert, da mein bisheriger Rucksack schon etwas veraltet ist und es immer wieder neue Entwicklungen bezüglich der Tragesysteme gibt. Der Rucksack ist ein zentraler Punkt und es ist wichtig, dass er auf Lasten ausgelegt ist. Dazu eignet sich nicht jeder x‑beliebige Rucksack. Die meisten Rucksäcke, die mittlerweile verkauft werden, sind Backpacker Rucksäcke. Sie fühlen sich beim ersten Aufsetzen bequemer an, sind aber weniger auf Lasten ausgelegt, da der klassische Backpacker seine Last nicht über 20km am Tag mit sich herum trägt. Die richtigen “Lastenschweine” fühlen sich erstmal recht steif an, werden sich aber langfristig als die bessere Wahl herausstellen. Ausprobieren und eine gute Beratung sind also essentiell.
Anders sieht es da bei Zelt und Schlafsack aus. Der Schlafsack sollte eine Komforttemperatur bis etwa 0°C haben. Dafür eignet sich am besten ein Daunenschlafsack, da diese das beste Verhältnis zwischen Wärme und Gewicht bieten.
Ich habe mit dem Hilleberg Anjan 2 ein sehr leichtes und robustes Zelt. Es ist ein Zwei-Personen-Zelt, da ich mit einem Freund unterwegs sein werde. Mit einem Solo-Zelt lässt sich deutlich an Gewicht sparen. Viele nutzen auch Zeltkonstruktionen, die gänzlich ohne Stangen auskommen, stattdessen mit euren Wanderstöcken gestützt werden. Die ganz großen Minimalisten schwören sogar auf Tarps, die mehr oder weniger nur eine Abdeckung über euch bilden.
GEGENSTAND | GENAUE BEZEICHNUNG | GEWICHT |
Rucksack 70l + Raincover | Gregory Deva | 2.200g |
Leichter Tagesrucksack | Sea-to-Summit Ultra-Sil Dry Day Pack | 90g |
Zelt | Hilleberg Anjan 2 | 1.700g |
Kopfkissen | Exped AirPillow UL M | 49g |
Schlafsack | Therm-a-Rest Questar HD | 921g |
Isomatte | Einfache Schaumstoffmatte | 250g |
Wanderstöcke | Black Diamond Women’s Trail | 442g |
GESAMTGEWICHT AUSRÜSTUNG | 5.652g |

Kleidung
Betreffend der Schuhe muss jeder für sich selbst eine Entscheidung treffen. Beliebt auf dem Te Araroa sind Trailrunningschuhe, die auch mein Favorit sind. Sie sind leichter und bequemer weshalb ich besser und weiter gehen kann. Ich habe eine nicht wasserdichte Variante, denn durch die zahlreichen Flussquerungen werden die Schuhe ohnehin nass, trocknen so aber deutlich schneller als mit Goretex oder ähnlichem.
Alternativ kann man auch in Bergstiefeln gehen, andere tragen sogar Barfußschuhe und es gab sogar mal einen Wanderer, der den TA nur in Sandalen gegangen ist. Jeder Schuh hat seine Vor- und Nachteile, die es gilt gegeneinander abzuwiegen. Bergstiefel sind wasserdicht und solange ihr damit nicht durch Flüsse geht, habt ihr damit länger trockene Füße. Beim TA auf der Südinsel gibt es allerdings so viele Flussquerungen, dass das Argument ziemlich schnell an Boden verliert, es sei denn ihr nehmt gute Gamaschen mit. Außerdem bieten Bergstiefel eine größere Stabilität, was für Anfänger oder jene, die zum Umknicken neigen, durchaus von Vorteil sein kann. Dafür sind sie deutlich schwerer und auf die Dauer unbequemer.
Ansonsten gilt das Zwiebelprinzip. Ein Funktionsshirt als Base-Layer, darüber eine Fleece Jacke und/oder ein Longsleeve und wenn’s zapfiger wird die Daunenjacke und/oder Hardshell-Jacke darüber.
GEGENSTAND | GENAUE BEZEICHNUNG | GEWICHT |
Trailrunningschuhe | Salomon X Ultra 2 | 660g |
Sandalen | Teva Universal | 250g |
Hardshell-Jacke | Bergans Eidfjord | 540g |
Hardshell-Hose | 130g | |
Daunenjacke | Vaude Kabru | 497g |
Fleecejacke | 450g | |
Sport BH | Triumph Triaction | 60g |
2x Tops | Quechua + Maloja | 155g |
Longsleeve | Icebreaker Women’s Pace LS Zip | 200g |
Trekkinghose | North Face Women’s Trekker Convertible Pant | 340g |
Shorts | Adidas | 80g |
Thermo-Leggins | Tchibo | 130g |
Bikini | H&M | 100g |
3x Unterhose | Icebreaker + Mons Royale Merino | 110g |
3x Socken | Kathmandu, Salomon | 180g |
Buff | Buff | 40g |
Mütze | 90g | |
Sonnenhut | Sunday Afternoons Trucker Hat | 70g |
Handschuhe dünn | Mountain Equipment | 45g |
GESAMTGEWICHT KLEIDUNG | 4.127g |

Essen & Trinken
Trinkblasen mögen zwar erstmal albern aussehen, sind aber mega praktisch um nicht erst den schweren Rucksack absetzen zu müssen um etwas zu trinken.
Dazu kommt das Kochgeschirr, womit ihr eure Mahlzeiten zubereiten werdet. Es gibt Leute, die komplett auf Kochen verzichten und nur kalte Nahrung zu sich nehmen. Mir persönlich ist ein warmes Mahl pro Tag wichtig, weshalb das für mich trotz weiterem Gewicht nicht in Frage kommt.
GEGENSTAND | GENAUE BEZEICHNUNG | GEWICHT |
Trinkblase | Camelbak 2l | 180g |
Becher | Sea-to-Summit X‑Cup | 45g |
Löffel | 10g | |
Kocher | Optimus Crux | 86g |
Kleiner Topf | 180g | |
Feuerzeug/Magnesiumstab | Primus | 60g |
Schwamm | 2g | |
Tee | 40g | |
Wasser | 1.800g | |
Trekking-Nahrung | ||
Messer | Opinel | 47g |
Gas | 230g | |
GESAMTGEWICHT ESSEN & TRINKEN | 2.680g |

Medikamente und Gesundheit
Ich empfehle die gängigen Medikamente gegen Durchfall und Schmerzen mitzunehmen sowie ein Breitbandantibiotikum.
Eine gute ausgestattete Erste Hilfe ist ebenfalls wichtig. Bei den meisten Sachen gilt, dass es besser ist sie nicht zu brauchen, es aber gut ist sie dabei zu haben.
GEGENSTAND | GENAUE BEZEICHNUNG | GEWICHT |
Durchfallmittel | Imodium Akut | |
Antibiotikum | Ciprofloxacin | |
Schmerzmittel | Ibuprofen + Paracetamol | |
Desinfizierende Salbe | Thyrosol | |
Schmerzsalbe | Voltaren | |
Kohletabletten | Kohle-Compretten | |
Antiallergisches Gel | Fenistil | |
Wasserreinigungstabletten | Micropur | |
Elektrolyte | Elotrans | |
Sonnenschutz | Sun Ozon sport 50+ | |
Mückenschutz | ||
Magnesium | ||
Steristrips | ||
Kompressen | ||
Pflaster | ||
Mullbinden | ||
Blasenpflaster | ||
Tape | ||
Dreiecktuch | ||
Rettungsdecke | ||
GESAMTGEWICHT GESUNDHEIT | 600g |
Hygiene und Kosmetik
Meist ist auf dem TA Katzenwäsche angesagt. Hin und wieder finden sich aber auch Flüsse und Seen in die man hineinspringen kann, wenn das Wetter es zulässt. Dafür solltet ihr — wenn überhaupt — eine biologisch abbaubare Seife verwenden um die Gewässer nicht zu verschmutzen. Um trotzdem Hygiene zu bewahren eignet sich Alkoholhandgel um die Hände zu desinfizieren.
GEGENSTAND | GENAUE BEZEICHNUNG | GEWICHT |
Zahnbürste, Zahnpasta | ||
Creme | Vaseline | |
Seife | manna | |
Haarbürste | ||
Alkoholhandgel | ||
Lippenbalsam | ||
Nagelknipser | ||
Pinzette | ||
Zopfgummis | ||
Handtuch | Packtowl UltraLite L | 51g |
Waschlappen | 30g | |
Taschentücher | 56g | |
Toilettenpapier | 140g | |
GESAMTGEWICHT HYGIENE | 655g |
Technik
Zusätzlich zu der gängigen Technik schleppe ein Notebook mit mir herum um unterwegs an meinem Blog und sonstigsten Aufgaben zu arbeiten.
Weiterhin befindet sich in meiner Ausrüstung ein Notfallsender, der mir im schlimmsten Fall das Leben retten soll. Außerdem können meine Liebsten mithilfe des Spot Gen 3 meine Route verfolgen und können trotz fehlendem Mobiltelefonempfang genau sehen wo ich mich befinde und dass ich mich noch bewege.
GEGENSTAND | GENAUE BEZEICHNUNG | GEWICHT |
Kamera | Sony RX 100 III | 263g |
Speicherkarten | 4 x 64 GB | 10g |
Ladegeräte | für Handy, Notebook, Kamera | 20g |
Notebook | Huawei MateBook | 1.100g |
Notfallsender | Spot Gen 3 | 114g |
Powerbank | Anker PowerCore 10000mAh | 181g |
Smartphone | HTC One M9 | 160g |
E‑Reader | Kindle | 206g |
Mp3-Player und Kopfhörer | 31g | |
GPS-Armbanduhr | Suunto Ambit 3 Peak | 89g |
Stirnlampe | Black Diamond Iota | 56g |
Steckdosenadapter | 18g | |
Kartenleser | 40g | |
GESAMTGEWICHT TECHNIK | 2.289g |
Sonstiges
GEGENSTAND | GENAUE BEZEICHNUNG | GEWICHT |
Reisepass | 60g | |
Führerschein | ||
Kreditkarten | ||
DAV-Ausweis | ||
Geldbörse | 20g | |
Plüschiger Begleiter | Knutschekrokodil | 140g |
Sonnenbrille | 110g | |
Notizbuch + Stift | 180g | |
Ohrenstöpsel | 1g | |
GESAMTGEWICHT SONSTIGES | 536g |

Das ergibt ein Gesamtgewicht von rund 15 kg, wobei sich allerdings mindestens 1,5 kg direkt an meinem Körper befinden. Dazu kommt das Gewicht von Nahrungsmitteln, die vor allem aus dehydriertem Essen und Snacks bestehen. Da die benötigte Menge von Etappe zu Etappe unterschiedlich ist, lässt sich das schwer berechnen. Insgesamt hoffe ich auf nicht mehr als 18kg.
Hast du noch Fragen zu meiner Packliste? Hast du auch bereits einen Fernwanderweg hinter dir und hast Ergänzungen oder Anmerkungen? Dann kommentiere unter dem Artikel!
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