Sonnenuntergang am Cucamonga Peak

USA: Cucamonga Peak, Abenteuer in den San Gabriel Mountains

Posted: 17. Oktober 2023 by Annika

Der Cuca­mon­ga Peak bietet die schön­ste Aus­sicht von den Bergen in den San Gabriel Moun­tains, die den spek­takulären Hin­ter­grund der Mil­lio­nen­stadt Los Ange­les stellen. Der 2.701m hohe Gipfel bietet atem­ber­aubende Blicke sowohl auf die Vororte von Los Ange­les als auch die Dre­itausender rund­herum wie San Gor­gonio und Mount Baldy. Eine Über­nach­tung am Gipfel bietet die Gele­gen­heit dazu noch Son­nenauf- und ‑unter­gang zu bewun­dern und die Wan­derung zu einem unvergesslichen Erleb­nis zu machen. 

Unterteilen lässt sich die abwech­slungsre­iche Wan­derung zum Cuca­mon­ga Peak in drei Teile: Ein ca. 5km langer größ­ten­teils san­fter Auf­stieg durch den Ice­house Canyon zum Ice­house Sad­dle, gefol­gt von ein­er 1,5km lan­gen Querung zum Gipfe­lauf­bau und schlussendlich einige steile Ser­pen­ti­nen über 300hm auf 1,5km zum Gipfel. Die Wan­derung lässt sich beliebig erweit­ern mit Gipfeln wie Eti­wan­da, Bighorn und Ontario Peak (was dann die soge­nan­nten ECBO Wan­derung ergibt). Es ist sog­ar möglich eine lange Tour von Mount Baldy kom­mend zu machen.

Der erste Teil durch den Ice­house Canyon ist der am meis­ten began­gene, weshalb einem am Woch­enende hier viele Wan­der­er begeg­nen. Ich empfehle eine Bestei­gung unter der Woche oder einen antizyk­lis­chen Auf­stieg am Abend mit Über­nach­tung am Gipfel um den Massen zu ent­ge­hen und die Schön­heit des Berges in Ruhe zu genießen. Wir besteigen Cuca­mon­ga Peak an einem Sam­stagabend und auf unserem Auf­stieg durch den Ice­house Canyon kom­men uns viele Tageswan­der­er auf ihrem Abstieg ent­ge­gen. Auch wenn recht viele Men­schen am Woch­enende am Gipfel zel­ten bietet das Hoch­plateau genü­gend Platz um sein eigenes schönes Fleckchen zu finden.

Aufstieg durch den Icehouse Canyon

Der erste Teil des Trails führt uns in sehr angenehmer Stei­gung ent­lang eines rauschen­den Bachs durch den schat­ti­gen Ice­house Canyon. An heißen Tagen ist das wirk­lich eine Wohltat. Je höher wir kom­men desto küh­ler wird es, aber hier unten ist es drück­end, obwohl es Mitte Sep­tem­ber ist. Der Bach ergießt sich immer wieder in kleineren Wasser­fällen und ist flankiert von riesi­gen Bäu­men, die mich an Red­woods erin­nern. Es gibt immer wieder Gele­gen­heit sich zu erfrischen und viele Fam­i­lien kom­men hier­her um einen Tag am Wass­er zu verbringen.

Der Trail wird zunehmend fel­siger und bald lassen wir die Ice­house Creek hin­ter uns, wo sich der Strom der Wan­der­er bere­its deut­lich aus­dün­nt. Wir fol­gen steil­er wer­den­den Ser­pen­ti­nen hin­auf zum Ice­house Sad­dle, der sich nun in der Ferne aus­machen lässt. Etwa 2km vor dem Sat­tel find­et sich die let­zte Wasserquelle, die Columbine Spring. Wir füllen hier unsere Wasser­vor­räte auf und gön­nen uns eine Pause. Neben uns ist nur noch ein weit­er­er Wan­der­er noch auf dem Weg zum Gipfel. Das Gelände öffnet sich und wir bekom­men die ersten schö­nen Aus­blicke während wir uns kon­tinuier­lich zum Sat­tel vorar­beit­en. Nach links gin­ge es zum Mount Baldy, wir hal­ten uns aber rechts.

Vom Icehouse Saddle zum Cucamonga Peak

Es fol­gt eine Querung, die immer mal wieder auf und ab führt, und dabei schöne Aus­blicke in die Wüsten­land­schaft und Cajon Pass Rich­tung Nor­den bietet. Der Trail windet sich um den Bighorn Peak herum und bald sehen wir Cuca­mon­ga Peak vor uns. Wir erre­ichen einen kleinen Sat­tel mit schön­er Aus­sicht in das Tal.

Nun tren­nen uns nur noch einige fel­sige Ser­pen­ti­nen vom Gipfel. Es gibt immer wieder Abkürzun­gen, die sehr steil sind. Wem das nicht so taugt, hält sich bess­er als den offiziellen Trail, der jedoch nicht immer klar zu dif­feren­zieren ist. Trekkingstöcke sind hil­fre­ich den let­zten anstren­gen­den Teil zum Gipfel zu über­winden. Wir erre­ichen eine Abzwei­gung im licht­en Berg­wald von der es ein let­ztes Mal steil hin­auf zum Cuca­mon­ga Peak geht. Die Abzwei­gung ist leicht zu überse­hen, da es kein Schild gibt. Sobald ihr die Ser­pen­ti­nen hin­ter euch gebracht habt und wieder im Wald seid hal­tet Auss­chau nach ein­er Rinne.

Cucamonga Peak

Das Hoch­plateau am Gipfel bietet genü­gend Platz für alle. Camp­ing ist hier sehr beliebt und es befind­en sich bere­its viele Zelte hier oben, aber wir haben keine Prob­leme ein abgele­genes Plätzchen mit Aus­sicht für unser Zelt zu find­en. Es find­en sich auch viele windgeschützte Plätze falls es es windig sein sollte. Wir befind­en uns über den Wolken, die umgeben­den Gipfel von San Gor­gonio, San Jac­in­to und San­ti­a­go Peak sehen aus wie Inseln im Wolken­meer. Der Anblick des Son­nenun­ter­gangs über den Wolken ist spek­takulär, wir fühlen uns wie auf dem Dach der Welt. Als die Nacht here­in­bricht geben die Wolken kurz den Blick auf die funkel­nden Lichter von Ran­cho Cuca­mon­ga unter uns frei. Die Nacht ist deut­lich wärmer als jene, die wir vor kurzem auf dem Dre­itausender Mount Baldy ver­bracht­en. Es wun­dert mich nicht, dass Cuca­mon­ga Peak so beliebt ist.

Der Son­nenauf­gang am näch­sten Mor­gen ist nicht min­der magisch. Die Sonne geht direkt hin­ter San Gor­gonio auf, dem höch­sten Berg Süd­kali­forniens. Und noch immer befind­en wir uns ober­halb ein­er dicht­en Wolk­endecke, die wie Schnee aussieht. Der Cuca­mon­ga Peak ist der ide­ale Ort für Son­nenaufgänge, denn er befind­et sich in erster Rei­he ober­halb des Stadt­ge­bi­ets von Los Angeles.

Abstieg über Bighorn Peak

Wir steigen zurück zu dem kleinen Sat­tel ab, aber anstatt uns wieder auf die Querung zu begeben, hal­ten wir nun direkt auf Bighorn Peak zu. Der Anstieg vom Sat­tel ist nicht markiert und extrem steil, dafür find­en sich hier aber keine anderen Wan­der­er und wir haben den Gipfel vom Bighorn Peak kom­plett für uns. Die wenig­sten besteigen den Bighorn Peak, die meis­ten Wan­der­er sind auf Cuca­mon­ga Peak fokussiert.

Die Wan­derung ließe sich von hier noch zum Ontario Peak erweit­ern, erfordert jedoch eine Rück­kehr zu ein­er Abzwei­gung um wieder hinab zum Ice­house Sad­dle zu gelan­gen, da der Ontario Peak in ein­er Sack­gasse endet. Wir gehen den Weg, den wir hin­aufgekom­men sind, ein Stück zurück und hal­ten uns dann an ein­er unschein­baren Abzwei­gung links um den Bighorn Peak Trail zurück zum Ice­house Sad­dle zu fol­gen. Dieser ist eben­falls nicht markiert, teil­weise sehr steil und nicht ein­deutig. Wir ver­lieren den Trail und enden schließlich damit quer­feldein zum Ontario Peak Trail hinüber zu queren um zurück zum Sat­tel zu gelangen.

Der Rest unser­er Wan­derung führt uns über den lan­gen Abstiegsweg durch den Ice­house Canyon zurück zum Park­platz. Hier kön­nen wir die Schön­heit und Vielfalt der Land­schaft nochmals in vollen Zügen genießen, während wir unseren Weg ins Tal find­en. Und das eiskalte Wass­er der Ice­house Creek lädt zum Ver­weilen und Erfrischen ein.

Die Wan­derung zum Cuca­mon­ga Peak ist zweifel­los ein atem­ber­auben­des Aben­teuer, das durch den magis­chen Son­nenauf- und ‑unter­gang über der Wolk­endecke ein ganz beson­deres Erleb­nis war. Sie bietet nicht nur beein­druck­ende Aus­blicke und unvergessliche Momente, son­dern fordert auch ein wenig die kör­per­liche Fit­ness heraus.


FAKTEN ZUR TOUR
Wan­derung Cuca­mon­ga Peak (2.701m)
Gehzeit: 2,5h Auf­stieg über Ice House Canyon Trail, 3h Abstieg über Bighorn Peak
Gesam­tanstieg: 1.150hm
Aus­gangspunkt: Ice­house Canyon Trail­head (1.600m), Achtung: Fürs Parken wird ein Cal­i­for­nia Adven­ture Pass oder ein Nation­al Park Pass benötigt.
Schwierigkeit: T2 — Bergwandern
Per­mits: Es gibt kosten­lose Per­mits für die Tageswan­derung und auch fürs Camp­ing, auszufüllen am Trail­head oder vor­ab online. Es gibt keine Begren­zun­gen der Per­mits, sie dienen nur dazu zu reg­istri­eren wie viele Wan­der­er auf dem Trail sind und für Notfälle

Checkt unbe­d­ingt das Wet­ter bevor ihr auf­brecht, die beste Web­site dafür ist der Moun­tain Forecast

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