USA: Packliste für den PCT

Posted: 15. November 2023 by Annika

Der Fokus bei einem Thru-Hike liegt ganz klar auf dem Gewicht. Je weniger ihr auf dem Rück­en tragt, desto bess­er werdet ihr vorankom­men. Hier gilt es also auf jeden Luxus zu verzicht­en und die Aus­rüs­tung so gut es geht zu reduzieren oder durch leichteres Mate­r­i­al zu erset­zen. Hier find­et ihr meine Zusam­men­stel­lung für den PCT mit der ich immer noch recht zufrieden bin.

Für eine schnelle Über­sicht find­et ihr hier auch meine Lighter­Pack-Liste für den PCT »

Haupt-Ausrüstung

Die soge­nan­nten Big Three sind Ruck­sack, Schlaf­sack und Zelt. Es heißt immer hier ließe sich durch passende Aus­rüs­tung am meis­ten Gewicht eins­paren, was für Thru-Hikes beson­ders wichtig ist. Je leichter desto angenehmer und desto mehr Kilo­me­ter schafft ihr pro Tag.

Bezüglich des Ruck­sacks habe ich dies­mal mit dem Osprey Lumi­na 60 auf einen leichteren Ruck­sack geset­zt, der trotz­dem noch über ein Min­i­mum an Tragesys­tem ver­fügt und siehe da — es war deut­lich beque­mer. Man muss gar keine Schmerzen lei­den bei einem Thru-Hike, wer hätte das gedacht. Natür­lich war auch mein Base Weight deut­lich geringer als beim let­zten Mal auf dem Te Araroa, was sicher­lich auch dazu beige­tra­gen hat. Das einzige Manko ist der teil­weise sehr dünne Stoff. Ich hat­te nach zwei Wochen bere­its einen großen Riss, den ich jedoch nähen kon­nte. Danach bin ich vor­sichtiger gewe­sen und es hat gehal­ten. Später sind mir bei­de Ver­schlusss­chnallen abgeris­sen, auch das kon­nte ich nähen. Außer­dem war der Hüft­gurt etwas zu weit für mich und ich musste ihn auf­pol­stern, damit er richtig sitzt, was natür­lich ein zusät­zlich­es Gewicht verur­sacht hat. Ich würde den Ruck­sack trotz­dem wieder kaufen, wenn es ihn noch gäbe, da er so bequem war.

Der Schlaf­sack sollte eine Kom­fort­tem­per­atur von etwa 0°C haben. Dafür eignet sich am besten ein Daunen­schlaf­sack, da diese das beste Ver­hält­nis zwis­chen Wärme und Gewicht bieten. Ich war rund­herum zufrieden mit meinem Therm-a-Rest Hype­r­i­on 20F. Es gab nur zwei Nächte in denen mir zu kalt darin war und bei­de Male war es beim Cow­boy-Camp­en, also dem Camp­en ohne Zelt. Mit Zelt hat der Schlaf­sack aus­gere­icht. Was ich jedoch gel­ernt habe ist, dass man den Schlaf­sack hin und wieder waschen (lassen) sollte. Zum Ende hin hat mein Schlaf­sack deut­lich an Wärmeleis­tung einge­büßt und ich bin mir sich­er, dass ich mit besser­er Pflege noch mehr aus ihm raus­bekom­men hätte.

Ich habe mit dem Zpacks Duplex ein sehr leicht­es Zelt. Es ist ein Zwei-Per­so­n­en-Zelt, das zu zweit dur­chaus sehr kusche­lig wird, alleine aber richtig viel Platz für mich und meinen Ruck­sack bietet. Das Zpacks Duplex ist vor allem deshalb so leicht, da es gän­zlich ohne Zelt­stan­gen auskommt und stattdessen mit Wan­der­stöck­en gestützt wird. Außer­dem ist es ein­wandig, was nochmal Gewicht spart. Kon­den­sa­tion ist dabei defin­i­tiv ein The­ma, aber hier lässt sich Abhil­fe schaf­fen indem ich das Zelt bei Pausen tagsüber trock­nen lassen habe. Auf dem PCT hat­te ich ver­gle­ich­sweise wenig Kon­den­sa­tion, da es hier deut­lich trock­n­er ist als auf dem Te Araroa.

Bei der Iso­mat­te bin ich ein Ver­fechter von Schaum­stoff-Iso­mat­ten. Das liegt vor allem daran, dass ich nicht vor­sichtig genug bin um mit ein­er Luft­ma­tratze klar zu kom­men. Ich mag es meine Iso­mat­te ohne nachzu­denken irgend­wo hinzuw­er­fen, darauf zu sitzen und meinen heißen Topf darauf abzustellen. Spitze Steine kön­nen mir dabei egal sein. Die meis­ten Thru-Hik­er ver­wen­den eine Luft­ma­tratze, aber jed­er von ihnen bekommt irgend­wann ein Loch. Selb­st mit zusät­zlich mit geschleppten Tyvek-Foot­print um genau das zu ver­mei­den. Das zu find­en benötigt viel Zeit und Geduld. Und das immer und immer wieder im Ver­lauf von 4.279km. Leichter sind sie ohne­hin nicht (schon gar nicht wenn man dazu noch ein Foot­print mit­nimmt), sie bieten nur mehr Kom­fort und mehr Wärmeleis­tung wenn es richtig kalt wird. Mir hat die Nemo Switch­back Iso­mat­te jedoch gere­icht. Ich hat­te zu erst eine leichtere No-Name Iso­mat­te, die ich bere­its auf dem Te Araroa ver­wen­det hat­te. Die hat sich dann doch schnell als zu kalt her­aus­gestellt. Auf dem PCT gab es deut­lich mehr kalte Nächte als auf dem Te Araroa. Vor allem auch deshalb, weil es keine Hüt­ten gibt in die man sich zurückziehen kann.

GEGENSTANDGENAUE BEZEICHNUNGGEWICHT 
Ruck­sackOsprey Lumi­na 60870g
ZeltZpacks Duplex640g
Schlaf­sackTherm-a-Rest Hype­r­i­on 20F567g
Iso­mat­teNemo Switch­back415g
KopfkissenExped Air­Pil­low UL M49g
Rain­cov­er für RucksackOsprey100g
GESAMTGEWICHT AUSRÜSTUNG2.641g
Zeltplatz an PCT Tag 111
Das Zpacks Duplex auf dem PCT

Kleidung

Betr­e­f­fend der Schuhe muss jed­er für sich selb­st eine Entschei­dung tre­f­fen. Beliebt auf Thru-Hikes sind Trail­run­ningschuhe, die auch mein Favorit sind. Sie sind leichter und beque­mer weshalb ich bess­er und weit­er gehen kann. Ich habe eine nicht wasserdichte Vari­ante, denn durch die zahlre­ichen Flussquerun­gen wer­den die Schuhe ohne­hin nass, trock­nen so aber deut­lich schneller als mit Gore­tex oder ähnlichem.

Anson­sten gilt das Zwiebel­prinzip. Ein Funk­tion­sshirt als Base-Lay­er, darüber ein Longsleeve und/oder eine Fleece Jacke und wenn’s zap­figer wird die Daunen­jacke und/oder Hard­shell-Jacke darüber.

Bezüglich Sock­en kann ich euch nur wärm­stens empfehlen Darn Tough zu kaufen, die es in den USA gibt. Sie hal­ten länger als alle Sock­en, die ich zuvor hat­te und mir Blasen beschert hat­ten sobald sie zu dreck­ig waren oder zu dünn gerieben wur­den. Aber auch sie gehen kaputt. Und dafür gibt’s eine her­vor­ra­gende Lösung: Man kann Darn Tough Sock­en kosten­los aus­tauschen! Ja, richtig, ihr spaziert mit euren alten löchri­gen (aber gewasch­enen) Sock­en in den Out­door-Laden und lasst sie euch ein­fach gegen ein Paar neue umtauschen. So spart man sich doch einiges an Geld.

GEGENSTANDGENAUE BEZEICHNUNGGEWICHT 
Hard­shell-JackeDecathlon FH500 Rain Ultralight190g
Hard­shell-HoseNo-Name130g
Daunen­jackeDeclathon MT100275g
Fleece­jackeDecathlon MH900290g
TopMal­o­ja86g
Leg­ginsDecathlon172g
Lange Unter­hoseKari Traa Women’s Lam Pant Merino120g
Unter­hoseDecathlon Meri­no44g
Sock­enDarn Tough55g
Buff40g
Hand­schuhe dünnThe North Face73g
GESAMTGEWICHT KLEIDUNG1.475g

Worn Weight

Hier find­et sich alles, was ich am Kör­p­er trage und was somit nicht ins Base Weight ein­fließt. Ob die Bauch­tasche mit­samt Inhalt zum Base Weight gehört oder nicht, da beste­ht kein ein­deutiger Kon­sens. Ich zäh­le zum Base Weight nur das, was ich auf dem Rück­en trage.

GEGENSTANDGENAUE BEZEICHNUNGGEWICHT 
Wan­der­stöckeBlack Dia­mond Women’s Trail486g
Trail­run­ningschuheSalomon X Ultra 4 W630g
LongsleeveIce­break­er Women’s Pace LS Zip134g
TopMal­o­ja86g
ShortsOut­door Research116g
Sport BHTri­umph Triaction60g
Unter­hoseDecathlon Meri­no44g
Sock­enDarn Tough55g
Son­nen­hutBuff Truck­er Hat70g
Brille26g
GPS-Arm­ban­duhrSuun­to Ambit 3 Peak89g
Bauch­tascheJack Wolf­skin Hokus Pokus121g
Kopfhör­er12g
Smart­phoneSam­sung Galaxy 20+186g
Geld­börse mit Führerschein, Kred­itkarten, DAV-Ausweis45g
2.160g
Ankunft am Chinook Pass
Mein Stan­dard-Out­fit auf dem PCT

Kochen

Ein Wasser­fil­ter ist auf dem PCT vor allem für die trock­e­nen Sek­tio­nen (Süd-Kali­fornien, Nord-Kali­fornien, Süd-Ore­gon) erforder­lich, da die Wasserquellen hier nicht beson­ders sauber sind. Wasser­fil­ter fil­tern keine Viren wie den Norovirus, lediglich Bak­te­rien und Par­a­siten wie Gia­r­dia, was in den meis­ten Fällen jedoch aus­re­ichend ist.

Dazu kommt das Kochgeschirr, wom­it ihr eure Mahlzeit­en zubere­it­en werdet. Beim Topf gibt es sich­er Einspar­möglichkeit­en. Ich mag meinen bre­it­en 1l-Topf jedoch sehr gerne, weil man darin auch richtig kochen kann. Wer nur heißes Wass­er kocht, für den reicht ein klein­er Topf (600–750ml). Es gibt Leute, die kom­plett auf das Kochen verzicht­en und nur kalte Nahrung zu sich nehmen (Cold-Soak­ing). Das habe ich zwis­chen­zeitlich für etwa einen Monat gemacht, war mir auf Dauer jedoch nichts. Ich mochte es aber für das Mit­tagessen. Für Cold-Soak­ing ist ein Tal­en­ti Eis­bech­er aus Plas­tik (53g) ide­al. Wer es ganz Ultra-Light mag kann Cold-Soak­ing auch in Zip-Locks machen, aber mir wäre die Gefahr ein­er eventuellen Sauerei etwas zu groß.

GEGENSTANDGENAUE BEZEICHNUNGGEWICHT
TrinkblaseCamel­bak 2l180g
Wasser­fil­terKata­dyn BeFree inkl. 1l Flasche63g
Wasser­be­häl­terCnoc Vec­to 2l79g
KocherBRS-3000t25g
Klein­er TopfPrimus 1l180g
Feuerzeug11g
Cold-Soak Behäl­terTal­en­ti Gela­to Jar53g
Schwamm2g
Langer Löf­felSea to Summit12g
Mess­erOpinel29g
Food­bagSea to Sum­mit Drybag28g
GESAMTGEWICHT KOCHEN662g
Das erste Mal "Cold Soaking"
Cold Soak­ing im Tal­en­ti Becher

Hygiene und Kosmetik

Meist ist auf dem PCT Katzen­wäsche ange­sagt. Hin und wieder find­en sich aber auch Flüsse und Seen in die man hinein­sprin­gen kann, wenn das Wet­ter es zulässt. Um trotz­dem Hygiene zu bewahren eignet sich Alko­hol­handgel um die Hände zu desinfizieren.

GEGENSTANDGENAUE BEZEICHNUNGGEWICHT
Zahn­bürste, Zahnpasta
Lip­pen­bal­sam
SeifeThe Body Shop
Haar­bürste, Zopfgummis
Alko­hol­handgel
Son­nen­schutzSun Ozon sport 50+
Nagelknipser
Pinzette
Nadel & Faden255g für alles obere
Hand­tuchPack­towl Ultra­Lite L51g
Taschen­tüch­er23g
SchaufelThe Tent­lab The Deuce of Spades17g
Toi­let­ten­pa­pi­er50g
GESAMTGEWICHT HYGIENE396g

Medikamente und Gesundheit

Ich empfehle die gängi­gen Medika­mente gegen Durch­fall und Schmerzen mitzunehmen sowie ein Bre­it­ban­dan­tibi­otikum. Ein paar Wasser­reini­gungstablet­ten hat­te ich für den Fall der Fälle zusät­zlich zum Wasser­fil­ter dabei.

Eine gute aus­ges­tat­tete Erste Hil­fe ist eben­falls wichtig. Bei den meis­ten Sachen gilt, dass es bess­er ist sie nicht zu brauchen, es aber gut ist sie dabei zu haben.

GEGENSTANDGENAUE BEZEICHNUNGGEWICHT
Durch­fallmit­telImod­i­um Akut
Antibi­otikumCiprofloxacin
Schmerzmit­telIbupro­fen + Paracetamol
Wasser­reini­gungstablet­tenMicrop­ur
Elek­trolyteElo­trans
Ster­istrips
Kom­pressen
Pflaster
Mull­binden
Blasenpflaster
Tape
Ret­tungs­decke
GESAMTGEWICHT GESUNDHEIT200g

Technik

Weit­er­hin befind­et sich in mein­er Aus­rüs­tung ein Not­fallsender, der mir im schlimm­sten Fall das Leben ret­ten soll. Außer­dem kön­nen meine Lieb­sten mith­il­fe des Spot Gen 3 meine Route ver­fol­gen und kön­nen trotz fehlen­dem Mobil­tele­fonemp­fang genau sehen wo ich mich befinde und dass ich mich noch bewege.

Eine Power­bank ist gemein­hin aus­re­ichend, aber da ich viele Fotos und Videos mache, set­ze ich lieber auf zwei Power­banks. Tat­säch­lich sind zwei Nitecore 10.000mAh Power­banks leichter als eine 20.000mAh Power­bank. Ins­ge­samt sind die Nitecore Power­banks die leicht­esten auf dem Markt. Mehr zum The­ma Energies­paren auf einem Thru-Hike find­et ihr hier »

GEGENSTANDGENAUE BEZEICHNUNGGEWICHT
Not­fallsenderSpot Gen 3114g
Power­banks2x Nitecore 10.000 mAh300g
Stirn­lampeBlack Dia­mond Iota56g
Steck­dose­nadapter & Ladekabelfür Handy, Stirn­lampe, Power­banks, Uhr95g
GESAMTGEWICHT TECHNIK565g

Sonstiges

GEGENSTANDGENAUE BEZEICHNUNGGEWICHT
Reisep­a­ss60g
Son­nen­brille mit Etui106g
Stift5g
Ohren­stöpsel1g
GESAMTGEWICHT SONSTIGES172g

Zusätzliche Ausrüstung für die Sierra

In der Sier­ra ent­stand zusät­zlich­es Gewicht durch den oblig­a­torischen Bärenkanis­ter, Eispick­el, Grödel und mehr Essen als gewöhnlich.

GEGENSTANDGENAUE BEZEICHNUNGGEWICHT
Bärenkanis­terBear Vault 5001.162g
GrödelSnow­line Chain­sen Light250g
Eispick­elC.A.M.P. USA Cor­sa Ice Axe205g
GESAMTGEWICHT SONSTIGES 1.617g

Was hat gut funktioniert und was nicht?

Ich war mit dem meis­ten mein­er Aus­rüs­tung sehr zufrieden, vor allem der Ruck­sack war ein Traum ver­glichen mit all den schw­eren Trekking-Ruck­säck­en, die ich zuvor hat­te. Es gin­gen zwar ver­schiedene Dinge an ihm kaputt, ich kon­nte diese aber alle selb­st repari­eren. Auch die gün­stige Decathlon Klei­dung hat sich sehr gut geschla­gen. Meine Daunen‑, Regen- und Fleece­jacke sind bis heute ohne Löch­er und funk­tion­stüchtig. Die Regen­jacke habe ich nicht allzu oft benutzt, da es auf dem PCT nicht viel Regen gab. Es kön­nte also sein, dass diese Regen­jacke bei nässeren Trails schneller aufgibt, da das Mate­r­i­al recht dünn ist (daher auch das geringe Gewicht). Die Meri­no Unter­ho­sen waren allerd­ings Toast nach dem PCT, haben mir aber auf dem Trail selb­st gut gedi­ent. Es gibt ja Ultra­le­icht-Wan­der­er, die darauf schwören kom­plett auf Unter­wäsche zu verzicht­en. Jed­er wie er mag.

Meine Schuhe haben je nach Bedin­gun­gen so 800 bis 1.200km gehal­ten, was mehr war als die meis­ten anderen Marken mein­er Mit­wan­der­er. Ich bin seit Jahren Salomon X‑Ultra Träger und diese Schuhe funk­tion­ieren für mich her­vor­ra­gend. Keine Blasen (zumin­d­est wenn man die richti­gen Sock­en anhat!) und sehr bequem. Die Schuh­wahl ist sehr indi­vidu­ell und da muss jed­er selb­st her­aus­find­en was für seine Füße gut funk­tion­iert. Ins­ge­samt habe ich vier Paar Schuhe auf 4.000km gebraucht.

Neben den nor­malen Ver­schleißer­schei­n­un­gen mein­er Schuhe, mein­er Sock­en, mein­er Klei­dung, und meines Huts habe ich bei fol­gen­den Din­gen während der Wan­derung gewech­selt:

Iso­mat­te: Es hat sich rel­a­tiv schnell her­aus­gestellt, dass meine halb zer­fressene alte Torpedo‑7 Iso­mat­te aus Neusee­land zu kalt war. Sie wog nur 250g und hat mir für den Te Araroa gere­icht und ich war deshalb ver­lockt es auch auf dem PCT mit ihr zu ver­suchen. Es war aber ein­fach viel zu kalt vom Boden her. Ich habe also bere­its bei erster Gele­gen­heit auf die Nemo Switch­back gewech­selt, die lei­der ein gutes Stück mehr wiegt, aber deut­lich wärmer ist. Meine alte Iso­mat­te habe ich mir allerd­ings mit der Post nach Kennedy Mead­ows voraus­geschickt, um sie zusät­zlich in der Sier­ra zu ver­wen­den, was gut funk­tion­iert hat. In Yosemite habe ich die alte Iso­mat­te dann zur Ruhe gebet­tet. Ich bin mir mit den Schaum­stoff-Iso­mat­ten nicht so ganz sich­er wie lange man sie ver­wen­den sollte bevor man sie erset­zt. Durch die ständi­ge Kom­pres­sion ver­liert sie mit der Zeit an Wärmeleis­tung, was ich zum Ende hin gemerkt habe. Ich habe mir also eine neue Switch­back gekauft und für die eine Nacht im Schnee, beim Ver­such die let­zten 140 Meilen des PCTs doch noch zu bewälti­gen, habe ich meine alte kleingeschnit­ten und meinen Tor­so damit zusät­zlich geschützt. Hier­für hat­te ich übri­gens auch einen wärmeren Schlaf­sack organ­isiert. Tat­säch­lich war mir mit den zwei Iso­mat­ten und dem Schlaf­sack mit ein­er Kom­fort­tem­per­atur von ‑10°C auch im Schnee schön warm.

Kissen: Ich bin ohne Kissen los, da ich glaubte, dass es reichen würde meine Daunen­jacke als Kopfkissen zu benutzen. War aber nicht so. Ich bin Seit­en­schläfer und bekomme super schnell einen steifen Nack­en ohne gescheites Kissen. Also habe ich mir bei erster Gele­gen­heit doch ein Kissen zugelegt.

Wasser­fil­ter: Ges­tartet bin ich mit dem Sawyer, der ist mir in der Sier­ra aber mal einge­froren und ich war nicht mehr sich­er, ob er noch funk­tion­iert. Es gibt lei­de keine zuver­läs­sige Meth­ode das her­auszufind­en. Ich habe es beim Neukauf dann mit Kata­dyn BeFree ver­sucht und der hat mir ins­ge­samt bess­er gefall­en. Er ist leichter zu reini­gen, ist weniger empfind­lich und der Durch­fluss ist auch besser.

Wasser­be­häl­ter: Ich bin mit ein­er Platy­pus-Flasche ges­tartet um Wass­er zu fil­tern, die ist aber sehr schnell kaputt gegan­gen. Es hat sich für mich schnell her­aus­gestellt, dass sich mit nor­malen Plas­tik­flaschen schlecht fil­tern lässt, weil man sie nicht quetschen kann. Da ich zuvor nie einen Wasser­fil­ter ver­wen­det habe, musste ich das erst ler­nen. Ich habe dann in eine Cnoc Vec­to 2l investiert. Die erste hat­te ziem­lich schnell ein Loch, ich kon­nte aber kosten­los reklamieren und eine neue bekom­men. Die Cnoc Bot­tles sind sowohl passend für den Sawyer als auch den Kata­dyn Fil­ter erhältlich.

Food­bag: Ich hat­te eine dieser super­le­icht­en Ultra-Sil Dry Bags, die war allerd­ings so dünn, dass ich nach drei Wochen bere­its einen riesi­gen Riss hat­te, der sich trotz Reparaturver­suchen nicht langfristig hat schließen lassen. Ich bin kurz­er­hand auf meinen Pack­sack von meinem Schlaf­sack umgestiegen und habe meinen Schlaf­sack lose in meinen Ruck­sack gestopft. Das hat den riesi­gen Vorteil, dass der Schlaf­sack jede Lücke aus­füllen kann und somit mehr Platz im Ruck­sack eröffnet. Ich empfehle ins­ge­samt außer­halb der Food­bag und eventuell des Zelts auf Pack­säcke zu verzicht­en, sie sind unnötig. Die Elek­tron­ik lässt sich her­vor­ra­gend in Zip-Locks steck­en, sie sich ein­fach und gün­stig erset­zen lassen, wenn sie kaputt gehen. Über­haupt sind Zip-Locks das Thru-Hik­er Uten­sil über­haupt. Um Essen aus den Orginalver­pack­un­gen umzu­pack­en, für Essen­sreste, man kann sog­ar sein Essen darin cold-soak­en oder das heiße Wass­er vom Topf ein­füllen und mit den Nudel­n/Reis/­Cous­cous/was-auch-immer ver­mis­chen um hin­ter­her den Topf nicht sauber machen zu müssen.

Hand­schuhe: Meine Hand­schuhe waren zwar ganz gut, aber sie waren nicht geeignet um Touch­screens zu bedi­enen. Ich musste also um Fotos zu machen meine Hand­schuhe ausziehen und dabei sind sie vor allem auf dem Gipfel von Mount Whit­ney extrem kalt gewor­den. Ich habe also zu solchen gewech­selt mit denen ich mein Handy bedi­enen kann um auch bei Kälte nicht auf Fotos und Nav­i­ga­tion verzicht­en zu müssen.

Ver­luste: Zwis­chen­durch habe ich einen Trekking­stock ver­loren, kon­nte ihn aber aus ein­er Hiker­box erset­zen. Auch wenn die Stöcke jet­zt optisch nicht mehr zusam­men­passen, es hat pri­ma funk­tion­iert. Außer­dem habe ich meinen Löf­fel und einen Kata­dyn Fil­ter ver­bum­melt, den ich durch einen weit­eren erset­zt habe. Anson­sten haben sich meine Ver­luste auf diesem Trail sehr gut im Rah­men gehal­ten, worauf ich schon ein biss­chen stolz bin.

Ankunft in Kennedy Meadows
Kennedy Mead­ows markiert den Beginn der Sier­ra und somit der Bärenkanister-Sektion

Das ergibt ein Gesamt­gewicht von knapp 8,3 kg, wobei sich allerd­ings min­destens 2,1 kg direkt an meinem Kör­p­er befind­en. Das ergibt ein Base Weight von 6,1 kg. In der Sier­ra kam zusät­zliche Aus­rüs­tung dazu, die das Base Weight auf 7,7kg anhob. Dazu kommt das Gewicht von Nahrungsmit­teln, die vor allem aus dehy­dri­ertem Essen und Snacks beste­hen. Da die benötigte Menge von Etappe zu Etappe unter­schiedlich ist, lässt sich das schw­er berech­nen. Ins­ge­samt hoffe ich auf nicht mehr als 12kg auf dem Rücken.

Hast du noch Fra­gen zu mein­er Pack­liste? Hast du auch bere­its einen Thru-Hike hin­ter dir und hast Ergänzun­gen oder Anmerkun­gen? Dann kom­men­tiere unter dem Artikel!

1 Kommentar

  • Te Araroa: Packliste - Sheep Cuddling 15. November 2023 at 01:50

    […] als 15kg auf dem Rück­en. Das Gewicht ist sich­er verbesserungswürdig. Schaut doch mal in meine Pack­liste vom PCT, da habe ich mein Base Weight auf 6 kg reduzieren […]

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